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Sammelthread und Infothread Krieg im Irak

  • Ersteller Ersteller jugo-jebe-dugo
  • Erstellt am Erstellt am
20.02.2005

USA verhandeln angeblich mit Aufständischen
"Time"-Magazin: Diplomat und Geheimdienstbeamter trafen Unterhändler der Aufständischen
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"Talking with the Enemy"

auf time.com

Washington - Die USA haben nach Angaben des "Time"-Magazins erstmals direkte Kontakte zu den sunnitischen Aufständischen im Irak aufgenommen. Mindestens zwei Mal habe es schon Gespräche mit hochrangigen Verhandlungsführern der Rebellen gegeben, um die Lage einzuschätzen und herauszufinden, unter welchen Voraussetzungen der Aufstand zu einem Ende kommen könne, berichtet "Time" in seiner jüngsten Ausgabe.

Danach waren die USA bei den bisherigen Gesprächen durch einen diplomatischen Vertreter und einen Geheimdienstbeamten vertreten. Ein "eingeweihter" westlicher Beobachter wurde mit den Worten zitiert, es handle sich nicht um offiziell von der US-Regierung in Auftrag gegebene Gespräche, sondern um Kontakte über "Kanäle im Hintergrund". Derzeit "koche eine ganze Menge unter der Oberfläche". Das Magazin beruft sich bei seinen Angaben hauptsächlich auf Informanten der sunnitischen Seite. (APA/dpa)
 
21.02.2005

Gaddafi setzt sich für Freilassung von US-Geisel ein
Hallums war im vergangenen November entführt worden
Tripolis/Kairo - Der libysche Revolutionsführer Muammar Gaddafi hat sich für die Freilassung der amerikanischen Geisel Roy Hallums (56) im Irak eingesetzt. Gaddafi, der von den USA Jahrzehnte lang geächtet worden war, appellierte am Sonntagabend an die Entführer, den Amerikaner "im Namen des Islam und des Arabertums freizulassen, denn wer Gnade walten lassen kann, der soll dies tun". Schließlich habe sich die Geisel für ihre Zusammenarbeit mit der US-Armee entschuldigt.

Hallums, der im Irak für eine saudiarabische Firma gearbeitet hatte, war im vergangenen November in Bagdad zusammen mit fünf Kollegen verschleppt worden. Vier von ihnen kamen inzwischen frei. Vor vier Wochen tauchte ein Video auf, in dem der Entführte arabische Staatschefs um Hilfe bat. Konkret nannte er Gaddafi, "weil er dafür bekannt ist, dass er denen hilft, die leiden". (APA/dpa)
 
21.02.2005

Italienische Journalisten verlassen den Irak
Geheimdienst warnt: Angeblich weitere Entführungen geplant
Rom - Nach einer dringenden Warnung der Geheimdienste haben mindestens drei italienische Journalisten den Irak verlassen. Die Nachrichtenagentur ANSA berichtete am Montag, die Journalisten seien auf Pläne von Extremisten hingewiesen worden, weitere italienische Reporter zu entführen. ANSA berief sich auf den Irak-Korrespondenten des staatlichen Fernsehsenders RAI. Ein Zeitungskorrespondent sagte dem Privatsender Sky TG24, er sei nach der Warnung nach Jordanien ausgereist.

"Wir haben vorgestern die dringende Warnung erhalten, den Irak zu verlassen", erklärte Lorenzo Cremonesi vom "Corriere de la Sera". Das italienische Außenministerium erklärte auf Anfrage, es rate den Korrespondenten im Irak seit Wochen zur Ausreise. Es äußerte sich aber nicht dazu, ob neue Anhaltspunkte für eine akute Gefahr vorliegen. Anfang Februar wurde im Irak die italienische Journalistin Giuliana Sgrena entführt, die auch für die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" arbeitet. (APA/AP)
 
21.02.2005

Im Irak entführte indonesische Journalisten offenbar wieder frei
Irakische Fernsehmoderatorin in Mossul entführt - Sunniten fordern Beteiligung am Verfassungsprozess

Auf dem Video war zu sehen, wie die Reporterin und der Kameramann des indonesischen Fernsehsenders Metro TV einem ihrer Entführer die Hand schütteln. Bagdad - Zwei im Irak verschleppte Journalisten aus Indonesien sind offenbar wieder frei. Die Freilassung wurde in einem Video gezeigt, das die Fernsehnachrichtenagentur APTN am Montag erhielt. Eine unabhängige Bestätigung gab es zunächst nicht. In der nordirakischen Stadt Mosul (Mossul) wurde unterdessen eine Fernsehmoderatorin entführt.


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bezahlte EinschaltungAuf dem Video und auf Fotos war zu sehen, wie die Reporterin und der Kameramann des indonesischen Fernsehsenders Metro TV einem Extremisten die Hand schüttelten. Dieser verlas eine Erklärung, in der es hieß, die beiden seien frei. Ein Mitarbeiter der indonesischen Botschaft in Bagdad erklärte, ihm sei nichts über das Schicksal der beiden Journalisten bekannt, die am Dienstag bei Ramadi verschleppt worden waren.

Fernsehmoderatorin verschleppt

Die Fernsehmoderatorin Raiedah Mohammed Wageh Wasan wurde am Sonntagabend auf dem Heimweg von mehreren Bewaffneten verschleppt, wie ein Sprecher ihres Senders am Montag mitteilte. Nähere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Am Mittwoch war das Gebäude des Fernsehsenders mit Granaten beschossen worden, drei Techniker wurden verletzt. In einer im Internet veröffentlichten Erklärung bekannte sich die Organisation Al Kaida im Irak zu dem Beschuss.

Drei Wochen nach der Parlamentswahl im Irak forderten Vertreter der sunnitischen Minderheit eine Beteiligung an der künftigen Regierung sowie an den Beratungen über eine neue Verfassung. Die Sunniten hatten die Wahl größtenteils boykottiert. Dies sei falsch gewesen, räumte Scheich Hathal Yunis Yahiya, ein Vertreter der überwiegend von Sunniten bewohnten Provinz Ninive, am Sonntag ein. Der Hauptgrund für die geringe Wahlbeteiligung der Sunniten sei die prekäre Sicherheitslage gewesen. Yahiya forderte, die künftige Regierung müsse einige sunnitische Würdenträger nachträglich in die Nationalversammlung aufnehmen, damit diese sich an der Ausarbeitung der Verfassung beteiligen könnten. (APA/AP)
 
21.02.2005

Mehrere Opfer bei Doppel-Anschlag auf US-Truppen in Bagdad
US-Militär gibt keine genauen Opferzahlen der aufeinander abgestimmmten Anschläge bekannt - Laut Augenzeugen mehrere Tote
Bagdad - In zwei aufeinander abgestimmten Anschlägen haben Rebellen in Bagdad US-Soldaten angegriffen und danach einen zur Hilfe gerufenen Sanitätstrupp attackiert. Nach US-Militärangaben gab es bei den Rebellenangriffen am Montag Opfer, ohne dass genaue Zahlen bekannt wurden.

Zunächst hatten die Rebellen im Südwesten der irakischen Hauptstadt eine US-Militärpolizeistreife mit einer am Straßenrand platzierten Bombe angegriffen. Danach griffen sie den per Hubschrauber eingeflogenen US-Sanitätstrupp an, der die Opfer evakuieren sollte.

Augenzeugen sagten, sie hätten nach den beiden Angriffen mehrere Leichen am Anschlagsort gesehen. Rebellenangriffe auf die US-Besatzungstruppen in Bagdad ereignen sich täglich. Seit Kriegsbeginn im März 2003 sind insgesamt 1120 US-Soldaten in Kampfhandlungen in dem Golfstaat getötet worden. (Reuters)
 
21.02.2005

Australien will weitere Truppen entsenden
Howard: Stärkung der jungen Demokratie und Schutz japanischer Ingenieure
Canberra - Die australische Regierung will 450 zusätzliche Soldaten in den Irak schicken. Ihr Auftrag werde die Stärkung der jungen Demokratie und der Schutz japanischer Ingenieure sein, teilte Ministerpräsident John Howard am Dienstag in Canberra mit. Zurzeit gibt es noch rund 900 von ursprünglich 2.000 australischen Soldaten im Irak. Die neue Einheit soll niederländische Soldaten ersetzen, die bis Mitte März aus der südirakischen Provinz Al Muthana abgezogen werden sollen. (APA/AP)
 
22.02.2005

Schiiten nominieren Jaafari als Premier
Gegenkandidat Ahmed Chalabi, der Vorsitzende des "Irakischen Nationalkongresses", zog Bewerbung zurück

Ibrahim al-Jaafari soll irakischer Ministerpräsident werden
Bagdad - Der gemäßigte Schiiten-Politiker Ibrahim al-Jaafari soll die erste demokratisch gewählte Regierung des Nachkriegsirak führen.


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Partnersuche auf derStandard.at/ ZuZweit
bezahlte EinschaltungDie bei den Wahlen zum Volkskongress mit der absoluten Parlamentsmehrheit ausgestattete Schiiten-Allianz nominierte den ehemaligen Exil-Iraker am Dienstag einstimmig für dieses Amt. Der religiöse Politiker aus Kerbela wird damit voraussichtlich Nachfolger des säkular orientierten Übergangsregierungschefs Ijad Allawi. Die neue Regierung steht vor der Aufgabe, den hauptsächlich von Sunniten getragenen Aufstand gegen die US-geführten Besatzungsmächte und die mit ihnen verbündeten Sicherheitskräfte zu bekämpfen.

Wie aus Schiiten-Kreisen verlautete, hatte sich Jaafaris einziger Konkurrent, der frühere Exilpolitiker und US-Verbündete Ahmad Chalabi, zuletzt aus dem Rennen zurückgezogen. Danach sei die Nominierung Jaafaris einstimmig erfolgt. Der Schiit gilt als moderater und kompromissbereiter Politiker. Er ist Chef der Daua-Partei- eine der beiden führenden Gruppierungen des Schiiten-Bündnisses um den Geistlichen Ajatollah Ali al-Sistani.

Exil im Iran

Jaafari war in den 80er Jahren ins iranische Exil geflohen und erst 2003 in sein Heimatland zurückgekehrt. Politische Erfahrung sammelte er unter anderem als Mitglied des irakischen Regierungsrates, der das Land nach dem Einmarsch der US-geführten Truppen regierte.

Die Schiiten-Allianz verfügt im Parlament über 140 der 275 Mandate. Der Volkskongress soll unter anderem eine Verfassung für den Golfstaat ausarbeiten. Zur Bildung einer Regierung ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Als Partner für die Schiitenallianz käme der Kurden-Block in Frage, der bei den Wahlen zweitstärkste Kraft wurde und 75 Sitze stellt. Zusammen könnten die beiden Gruppierungen die wichtigsten Schaltstellen der Macht unter einander aufteilen. Schiiten und Kurden waren unter der Regierung des gestürzten sunnitischen Machthabers Saddam Hussein unterdrückte Bevölkerungsgruppen, während die Sunniten als privilegierte Minderheit die Führungsschicht des Landes stellten.

Aus der sunnitischen Bevölkerung rekrutieren die Rebellen auch viele ihrer Kämpfer, die das Land destabilisieren und in einen Bürgerkrieg stürzen wollen. (Reuters)
 
23.02.2005

Italienische Journalisten verlassen den Irak
Berlusconis Büro warnte vor möglichen Entführungen
Amman - Mehrere italienische Journalisten haben den Irak verlassen, nachdem das Büro von Ministerpräsident Silvio Berlusconi vor möglichen Entführungen gewarnt hatte. Es war zunächst unklar, ob ein Zusammenhang zur Geiselnahme der Journalistin Giuliana Sgrena bestand, die am 4. Februar in Bagdad verschwand.


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bezahlte EinschaltungenLorenzo Cremonesi, Korrespondent vom "Corriere della Sera", berichtete der AP am Dienstag: "Mein Chefredakteur rief am Samstag an, ich solle den Irak sofort verlassen. Ich sei in Gefahr." Die italienische Botschaft im Irak habe ihn und zwei Kollegen vom Fernsehen und einer anderen Zeitung am Sonntag ebenfalls angewiesen, das Land zu verlassen. "Wir vermuten, dass es eine Verbindung (zur Entführung von Sgrena) gibt", sagte Cremonesi. "Vermutlich planten Mitglieder der Terrorgruppe Blitzangriffe auf die Hotels, in denen wir wohnten."

Ungeachtet der Drohungen und Warnungen plant Cremonesi, bald in den Irak zurückzukehren. "Das Land sollte nicht so zurückgelassen werden." (APA/AP)
 
23.02.2005

Ibrahim al-Jafari soll Premier werden
Die Sieger der Parlamentswahlen am 30. Jänner - die von Ayatollah Ali Sistani unterstützten Schiiten - haben sich geeinigt

Ahmed Chalabi, Exliebling des Pentagon (rechts), und der Chef der Dawa-Partei Ibrahim al-Jafari. Letzterer wurde von den Schiiten als Premier vorgeschlagen. Von Gudrun Harrer
Bagdad/Wien - Drei Wochen nach den Wahlen im Irak steht fest, wer neuer interimistischer Ministerpräsident werden soll: Ibrahim al-Jafari (58) wurde am Dienstag von der siegreichen schiitischen Parteienkoalition Vereinigte Irakische Allianz (UIA) als deren Kandidat aufgestellt.

Die UIA hält mit 140 Sitzen (von 275) im Parlament eine relative Mehrheit und mehr Mandate als die beiden nächstgereihten Listen (die Vereinte Kurdenliste mit 75 und die "Irakiya" von Premierminister Iyad Allawi mit 40 Sitzen). Für eine Regierungsbildung braucht die UIA zwar eine Zweidrittelmehrheit; es gilt aber als wahrscheinlich, dass sie die nötigen Stimmen von den Kurden bekommt, die im Gegenzug auf die Zustimmung der UIA zählen, Jalal Talabani (Patriotische Union Kurdistans) zum Präsidenten zu machen.

Die Einigung auf einen Premier - bestimmt die leichteste der Aufgaben, der sich die irakische Politik nun stellen muss - hatte sich zuletzt in die Länge gezogen. Dabei sah nach den Wahlen am 30. Jänner alles ziemlich einfach aus: Innerhalb der siegreichen UIA, so dachte man, seien die beiden religiösen Schiitenparteien, Sciri (Höchster Rat für die Islamische Revolution im Irak) und Dawa (Ruf), die stärksten Fraktionen, die die Sache mehr oder weniger unter sich ausmachen würden. Der jetzige Vizepräsident Ibrahim al-Jafari (Dawa) und Finanzminister Adel Abdul Mahdi (Sciri) waren von Beginn an Favoriten.

Offensichtlich ist jedoch die UIA zersplitterter als angenommen, auch nach dem Rückzug Abdul Mahdis - den die USA wahrscheinlich bevorzugt hätten, es gibt von ihm Aussagen zugunsten der Privatisierung des Ölsektors - konnte Jafari keine Ad-hoc-Mehrheit in der UIA bekommen, was hieße, dass Sciri und Dawa gemeinsam weniger als die Hälfte der 140 UIA-Parlamentssitze kontrollieren (bei den meisten zukünftigen Parlamentariern ist die genaue Affiliation nicht bekannt).

Darum kamen zuletzt wieder andere UIA-Kandidaten ins Spiel, wie Ahmed Chalabi, dessen Irakischem Nationalkongress (INC) höchstens zehn der 140 Mandate zugeschrieben werden. Aber offensichtlich betrachtete sich Chalabi für andere, nicht zu Sciri oder Dawa gehörende Schiiten in der UIA als wählbar.

Am Dienstag gab er jedoch auf, zuvor hieß es, der Sciri habe ihm den Posten einer Art von Finanzsuperkontrolleur des Irak angeboten. Falls dies zutrifft, wird es nicht unkritisiert bleiben: Um die Geschäftsgebarung Chalabis gab es immer wieder Gerüchte. Aber Chalabi, der einstige Liebling des Pentagons, als Ministerpräsident: Das wäre überhaupt eine Delegitimierung der neuen Regierung in den Augen vieler Iraker gewesen. Wirklich realistisch waren seine Chancen deshalb nie, dass er nicht gratis verzichtet hat, davon kann man jedoch ausgehen.

Auch der jetzige Interimspremier, Iyad Allawi, gibt sich noch nicht geschlagen. Sein Profil - säkularer Schiite - ist dem Chalabis, mit dem er auch verwandt ist, nicht unähnlich. Er wäre der Gewinner gewesen, wenn sich die UIA zerstritten hätte. Dass Allawi aber nun, mit einem klaren UIA-Kandidaten, mit seinen 40 Mandaten auf die im Parlament nötigen 182 Stimmen für seine Wahl kommen könnte, ist nicht abzusehen. Dazu würde es nicht einmal genügen, die Kurden auf seine Seite zu ziehen. (DER STANDARD, Printausgabe, 23.2.2005)
 
23.02.2005

Pentagon untersucht Vorwurf von Vergewaltigung im Irak
Inhaftierte Irakerin erhob Anschuldigungen gegen US-Soldaten
Washington - Das US-Verteidigungsministerium untersucht nach Informationen des US-Nachrichtensenders CNN den Vorwurf der Vergewaltigung einer inhaftierten Irakerin. Das Pentagon habe sich jedoch weder zum Zeitpunkt des Vorfalls noch zu anderen Einzelheiten geäußert, teilte CNN am Dienstag mit.

Außerdem gebe es noch weitere Fälle mit Anschuldigungen gegen US-Soldaten. Danach seien Frauen beispielsweise gezwungen worden, sich vor US-Militärangehörigen auszuziehen. (APA/dpa)
 
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