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Sammelthread und Infothread Krieg im Irak

  • Ersteller Ersteller jugo-jebe-dugo
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Zahlreiche Tote bei Selbstmordanschlag im Irak


Anschlag in Erbil (Grafik: Archiv)
Bei einem Selbstmordanschlag in der nordirakischen Stadt Erbil kamen am Mittwochmorgen mindestens 60 Menschen ums Leben. Das berichtet das staatliche Fernsehen. Rund 150 seien verletzt, Ärzte sprachen von 200 Verletzten.
Neffe von Saddam Polizei ins Netz gegangen
Terrorist Sarkawi Probleme mit der Kampfmoral?
Der Irak nach dem Krieg Diskutieren Sie mit!

Rekrutierungsbüro als Ziel
Der Sprengsatz explodierte vor einem Gebäude, in dem sich Freiwillige für den Dienst bei der Polizei bewerben können. Zahlreiche Interessenten hätten davor Schlange gestanden, berichteten Augenzeugen. Unter den Opfern seien zahlreiche Zivilisten. In ersten Fernsehbildern waren zerstörte Autos und Blutlachen zu sehen. In den Straßen herrschte Chaos, Rettungswagen rasten durch die Stadt. Gouverneur Nausad Hadi verkündete ein unnachgiebiges Vorgehen gegen die Gewalttäter: "Wir werden die Terroristen bekämpfen, bis wir sie vernichtet haben. Sie werden uns keine Angst einjagen."





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Anschlag in Erbil: Verletzter Iraker (Foto: Reuters)
Anschläge nach Regierungsbildung
Der Anschlag wurde nahe dem Sheraton-Hotel und dem Büro der von Massud Barsani geführten Kurdischen Demokratischen Partei verübt. Das Stadtviertel ist dicht bewohnt. Rekrutierungsbüros von Polizei und Armee gehören zu den bevorzugten Zielen für Terroranschläge im Irak. Seit der Regierungsbildung vor einer Woche häufen sich die Anschläge auf Polizei und Armee im Irak - mindestens 30 Menschen kamen in den vergangenen Tagen ums Leben.



"Kampf gegen die Kreuzfahrer"
Die Kämpfe in der irakischen Stadt Ramadi dauern derweil an. In einer Erklärung der Terrororganisation Al Kaida hieß es, die "Löwen des Dschihad" kämpften in der westlich von Bagdad gelegenen Stadt seit Dienstag "gegen die Kreuzfahrer, die Feinde Allahs und ihre Vertreter aus der Nationalgarde, die Abtrünnigen". Die Mudschaheddin würden die Waffen nicht beiseite legen, sondern solange weiterkämpfen, bis in diesem Land das islamische Recht der Scharia eingeführt werde.



Drahtzieher Sarkawi?
Hinter den Kämpfen steckt offensichtlich der jordanische Extremistenführer Abu Mussab al Sarkawi. Er gilt als Anführer von Al Kaida im Irak. Die US-Armee hatte am Dienstag mitgeteilt, dass bei Kämpfen in Ramadi 15 Menschen getötet wurden, unter ihnen zwölf Aufständische. Ramadi ist die Hauptstadt der Unruheprovinz El Anbar.
 
Zahlreiche Tote bei Selbstmordanschlag im Irak


Anschlag in Erbil (Grafik: Archiv)
Bei einem Selbstmordanschlag in der nordirakischen Stadt Erbil kamen am Mittwochmorgen mindestens 60 Menschen ums Leben. Das berichtet das staatliche Fernsehen. Rund 150 seien verletzt, Ärzte sprachen von 200 Verletzten.
Neffe von Saddam Polizei ins Netz gegangen
Terrorist Sarkawi Probleme mit der Kampfmoral?
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Rekrutierungsbüro als Ziel
Der Sprengsatz explodierte vor einem Gebäude, in dem sich Freiwillige für den Dienst bei der Polizei bewerben können. Zahlreiche Interessenten hätten davor Schlange gestanden, berichteten Augenzeugen. Unter den Opfern seien zahlreiche Zivilisten. In ersten Fernsehbildern waren zerstörte Autos und Blutlachen zu sehen. In den Straßen herrschte Chaos, Rettungswagen rasten durch die Stadt. Gouverneur Nausad Hadi verkündete ein unnachgiebiges Vorgehen gegen die Gewalttäter: "Wir werden die Terroristen bekämpfen, bis wir sie vernichtet haben. Sie werden uns keine Angst einjagen."





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Anschlag in Erbil: Verletzter Iraker (Foto: Reuters)
Anschläge nach Regierungsbildung
Der Anschlag wurde nahe dem Sheraton-Hotel und dem Büro der von Massud Barsani geführten Kurdischen Demokratischen Partei verübt. Das Stadtviertel ist dicht bewohnt. Rekrutierungsbüros von Polizei und Armee gehören zu den bevorzugten Zielen für Terroranschläge im Irak. Seit der Regierungsbildung vor einer Woche häufen sich die Anschläge auf Polizei und Armee im Irak - mindestens 30 Menschen kamen in den vergangenen Tagen ums Leben.



"Kampf gegen die Kreuzfahrer"
Die Kämpfe in der irakischen Stadt Ramadi dauern derweil an. In einer Erklärung der Terrororganisation Al Kaida hieß es, die "Löwen des Dschihad" kämpften in der westlich von Bagdad gelegenen Stadt seit Dienstag "gegen die Kreuzfahrer, die Feinde Allahs und ihre Vertreter aus der Nationalgarde, die Abtrünnigen". Die Mudschaheddin würden die Waffen nicht beiseite legen, sondern solange weiterkämpfen, bis in diesem Land das islamische Recht der Scharia eingeführt werde.



Drahtzieher Sarkawi?
Hinter den Kämpfen steckt offensichtlich der jordanische Extremistenführer Abu Mussab al Sarkawi. Er gilt als Anführer von Al Kaida im Irak. Die US-Armee hatte am Dienstag mitgeteilt, dass bei Kämpfen in Ramadi 15 Menschen getötet wurden, unter ihnen zwölf Aufständische. Ramadi ist die Hauptstadt der Unruheprovinz El Anbar.
 
Erneut zahlreiche Tote nach Anschlägen im Irak


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Erneut Anschläge im Irak (Foto: Reuters)
Bei mehreren Anschlägen sind am Donnerstagmorgen in Bagdad erneut mehr als 20 Menschen getötet worden.

Selbstmordattentäter
Wie der Nachrichtensender Al-Arabija berichtet, sprengte sich ein Selbstmordattentäter in der Nähe des alten Muthanna-Flughafens inmitten von Freiwilligen für die Armee in die Luft. Er riss elf Menschen mit in den Tod gerissen. Augenzeugen sagten, der Täter sei möglicherweise Sudanese gewesen.



Polizeipatrouille angegriffen
Bei einem Angriff von Aufständischen auf eine Polizeipatrouille in Bagdads Stadtteil Sajdija seien acht Beamte getötet worden, hieß es weiter. Im Al- Ghasalija-Viertel habe eine Autobombe an einer Straßensperre vor dem Haus eines hochrangigen Mitarbeiters des Innenministeriums einen Polizisten getötet und fünf weitere verletzt.





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Anschlag in Erbil: Verletzter Iraker (Foto: Reuters)
Schwerer Anschlag in Erbil
Erst am Mittwoch waren bei einem Selbstmordanschlag vor einem Rekrutierungsbüro in der nordirakischen Stadt Erbil mindestens 47 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 100 wurden verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich die kurdische "Ansar al-Sunna", die in enger Verbindung mit dem Terrornetzwerk Al Kaida und dem jordanischen Terroristenführer Abu Mussab al Sarkawi stehen soll.


Kurdische Islamisten warnen vor weiteren Anschlägen
Der Anschlag sei die "Rache für unsere Brüder, die Tag und Nacht in euren (kurdischen) Haftanstalten gefoltert werden", erklärte "Ansar al-Sunna" auf einer islamistischen Internet-Seite. In der an den Kurdenführer Massud Barsani gerichteten Erklärung heißt es weiter, die Anschlag habe sich auch gegen die kurdischen Peschmerga-Milizen gerichtet, "die ihre Waffen gegen Muslime gerichtet haben, wenn sie Hand in Hand mit den Amerikanern gekämpft haben". Die Terrororganisation, die schon mehrfach für brutale Attentate und Entführungen verantwortlich zeichnete, drohte mit weiteren Anschlägen.


Neffe von Saddam Polizei ins Netz gegangen
Terrorist Sarkawi Probleme mit der Kampfmoral?
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Anschläge nach Regierungsbildung
Rekrutierungsbüros von Polizei und Armee gehören zu den bevorzugten Zielen für Terroranschläge im Irak. Seit der Regierungsbildung vor einer Woche häufen sich die Anschläge auf Polizei und Armee im Irak - mindestens 30 Menschen kamen in den vergangenen Tagen ums Leben.
 
"Der Irakkrieg hat sich ausgewirkt"

Der britische Premierminister Tony Blair ist trotz Einbußen offizieller Sieger der britischen Unterhauswahl. "Zum dritten Mal gewählt zu werden, ist fantastisch", sagte er am Freitagmorgen. "Ich bin sehr stolz." Er sehe aber auch, dass die Wähler seine Mehrheit im Parlament verkleinert hätten. Vor Parteimitgliedern sagte Blair am Freitagmorgen: "Ich weiß, dass der Irak ein strittiges Thema in Großbritannien ist. Aber ich hoffe, dass wir uns wieder zusammenraufen und nach vorn schauen können."

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Notwendige absolute Mehrheit ist Blair bereits sicher
Am Morgen wurde bekannt, dass New Labour nach vorläufigen offiziellen Ergebnissen vom Freitagmorgen die absolute Mehrheit erreicht hat. Die Partei gewann demnach mehr als die erforderlichen 324 der insgesamt 646 Sitze im Unterhaus in London. Mittlerweile steht in 592 der insgesamt 646 Wahlkreise das Ergebnis fest. Die Labour-Partei hat davon 343 Wahlkreise erobert. Die Konservativen kommen auf 181, die Liberaldemokraten auf 56 und andere Parteien auf 12.

Labour verliert vier Prozentpunkte
Hochrechnungen zufolge kam Labour auf 36 Prozent der Stimmen. Das sind fast fünf Prozentpunkte weniger als 2001. Die konservativen Tories unter Blairs Herausforderer Michael Howard kamen demnach auf 34 Prozent, die Liberaldemokraten unter Parteichef Charles Kennedy auf 22 Prozent.

Konservative mit starken Gewinnen
Übertragen auf Parlamentssitze heißt dies: Labour käme auf 356 Sitze Abgeordnete nach 413 im Jahr 2001. Die Konservativen verbesserten sich auf 209 im Vergleich zu 166 bei den letzten Wahlen und die Liberaldemokraten könnten 53 statt 52 Abgeordnete ins Unterhaus schicken.

Labour-Mehrheit hat um fast 100 Sitze abgenommen
Wegen des in Großbritannien gültigen Mehrheitswahlrechts, das die stärkste Partei bei der Sitzvergabe bevorzugt, kommt Labour auch im neuen Unterhaus trotz Verlusten auf eine absolute Mehrheit. Beim britischen Mehrheitswahlrecht ist der Kandidat gewählt, der in einem Wahlkreis die meisten Stimmen auf sich vereinigt. Alle anderen bleiben unberücksichtigt. Dennoch könnte die Mehrheit von Labour den Prognosen zufolge von 161 auf 66 Sitze zusammenschmelzen.

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Das Unterhaus Die "beste Kneipe Londons"


Straw: "Kein Wunder"
Außenminister Jack Straw sagte, es sei kein Wunder, dass die Regierung nicht mehr ganz so gut abschneide wie vor acht oder vier Jahren. Dabei habe auch der Irakkrieg eine Rolle gespielt. Straws Vorgänger Robin Cook, einer der schärfsten Kritiker der Irakpolitik, rief die Partei zu Selbstprüfung und Bescheidenheit auf: "Es ist klar, dass sich hier der Krieg ausgewirkt hat", sagte er.

Ex-Ministerin: "Könnte gut für unsere Regierung sein"
Die ehemalige Entwicklungsministerin Clare Short, die aus Protest gegen den Irakkrieg zurückgetreten war, sagte: "Eine kleinere Mehrheit könnte gut für unsere Regierung sein." Der Vater eines im Irak umgekommenen Soldaten holte in Blairs Wahlkreis zehn Prozent der Stimmen und sagte anschließend, er hoffe, dass Blair seinen Fehler irgendwann einsehe. Nach Fernsehberichten schnitt Labour in Wahlkreisen mit einem hohen Anteil an muslimischen Wählern auffallend schlecht ab.

Irak-Kriegsgegner erringt Londoner Labour-Wahlkreis
In London verlor Labour einen Wahlkreis an George Galloway, der vor zwei Jahren wegen seiner harschen Kritik am Irakkrieg aus der Partei ausgeschlossen worden war. Galloway, der jetzt für seine eigene Partei ins Unterhaus einziehen wird, wandte sich in seiner Siegesrede an Blair: "Das Beste, was die Labour-Partei tun kann, ist, Sie morgen früh abzusetzen!"

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Blair "größerer Sieger als Thatcher"
Der ehemalige konservative Verteidigungsminister Michael Portillo widersprach jedoch Parteifreunden, die die Wahl als Schlappe für Blair interpretierten: "Das ist ein erstaunliches Ergebnis für Labour", sagte Portillo. "Das macht aus Tony Blair insgesamt einen größeren Sieger als Margaret Thatcher." Blair ist der erste Labour-Premierminister in der 105-jährigen Geschichte der Partei, der für eine dritte Amtszeit gewählt wurde.

Irak-Krieg war nicht das entscheidende Thema
Alle Umfragen hatten bereits einen Sieg Blairs vorausgesagt. Zwar zeigten sie auch, dass die meisten Briten ihm seit dem Krieg nicht mehr trauen, doch war der Irak für die Wähler nicht das entscheidende Thema. Die Verbesserung des Gesundheitswesens kam immer an erster Stelle, gefolgt von Steuerpolitik, Ausländerzuzug und Kriminalität. Nach Erkenntnissen der Meinungsforscher profitierte Labour auch von der guten Wirtschaftslage.

Ausländerfeindliche Wahlkampagne schreckte Tory-Wähler ab
Der konservative Spitzenkandidat Michael Howard (63) kam nur auf niedrige Sympathiewerte. Sein Wahlkampf, der sich auf die Themen Ausländer und Kriminalität konzentrierte, soll viele Wechselwähler abgeschreckt haben. Howard räumte seine Niederlage ein. Blair habe die Wahl offenbar gewonnen. Der Wahlkampfchef des konservativen Schattenministers für Bildung, Tim Collins, rückte die Stimmenverluste Labours in den Blickpunkt. "Wir haben einen richtig harten Schlag auf Herrn Blairs Nase gelandet".

Hält Blair noch eine Legislaturperiode durch?
Blair, der an diesem Freitag 52 Jahre alt wird, ist seit 1997 im Amt. Er hat angekündigt, er wolle am Ende der nächsten Legislaturperiode zurücktreten. Das wäre in etwa vier bis fünf Jahren - den genauen Wahltermin kann die Regierung selbst festlegen. In der britischen Presse herrscht aber die Meinung vor, dass Blair schon wesentlich eher zurücktreten wird. Es wird allgemein erwartet, dass sein erfolgreicher Finanzminister und persönlicher Rivale Brown dann sein Nachfolger wird.

Schröder: Blair kann auf deutsche Unterstützung zählen
Einer der ersten Gratulanten Blairs war Bundeskanzler Gerhard Schröder. Mit Blick auf Blairs Geburtstag übermittelte Schröder herzliche Glückwünsche: "Ich denke, mit deinem Wahlsieg hast du dir selbst das größte Geburtstagsgeschenk gemacht." Großbritannien übernehme in diesem Jahr mit der G8- und EU-Präsidentschaft "besondere Verantwortung für die Lösung der globalen Herausforderungen". Dabei könne Blair auf deutsche Unterstützung zählen.
 
17 Tote bei Anschlag in Bagdad


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Mitten in einem Bagdader Geschäftsviertel explodierte das Auto (Foto: Reuters)
Bei einem Autobombenanschlag im Zentrum Bagdads sind am Samstag 17 Menschen getötet und 33 weitere verletzt worden. Nach Angaben eines Vertreters des irakischen Innenministeriums waren auch vier Ausländer unter den Todesopfern. Demnach parkte der mit Sprengstoff präparierte Wagen auf dem belebten Tahrir-Platz in einem Geschäftsviertel der irakischen Hauptstadt.
Der Irak nach dem Krieg Diskutieren Sie mit!

Gewalt nimmt wieder zu
Der Irak wird in jüngster Zeit wieder zunehmend von Gewalt erschüttert. Allein in diesem Monat starben bei Anschlägen und Angriffen knapp 300 Menschen. Allein am Freitag kamen bei einem neuen Selbstmordanschlag südlich von Bagdad mindestens 23 Menschen ums Leben, über 40 wurden verletzt. In anderen Berichten ist von fast 60 Toten die Rede. Überschattet von den blutigen Auseinandersetzungen nahm die neue, aber noch unvollständige Regierung inzwischen ihre Arbeit auf.
 
Der echte Bericht enthüllt die US Lügen, das in Wirklichkeit Anschläge und Verluste wesentlich höher sind.
Enthüller des Tages

Pentagon

Die Widerstandsgruppen im Irak agieren überwiegend zielorientiert und effektiv. Zwischen dem 1. November 2004 und dem 12. März 2005 gab es im Großraum Bagdad insgesamt 3 306 Angriffe. 2 400 richteten sich direkt gegen die Okkupationstruppen. Die Zahlen stammen nicht aus den oft übertriebenen Rapporten bewaffneter Besatzungsgegner, sondern vom US-Verteidigungsministerium. Zu finden sind sie im offiziellen Untersuchungsbericht der US-Armee über die Erschießung des italienischen Geheimdienstagenten Nicola Calipari und die Verwundung der Il-Manifesto-Journalistin Giuliana Screna – dort wiederum in den geschwärzten Passagen.

Wie der Internetdienst heise.de am Montag berichtete, hatten US-Regierungsstellen entscheidende Teile des 42-seitigen Papiers in Microsoft Word zunächst geschwärzt und dieses dann mit PDFMaker 6.0 exportiert. Peinlich für das Pentagon, die zensierten Teile blieben als Text erhalten und lassen sich über die Zwischenablage in einen beliebigen Editor einfügen. Die italienische Zeitung Corriere della Sera hatte den alle beteiligten US-Truppen freisprechenden Bericht freundlicherweise ins Internet gestellt (

www.corriere.it/Media/Documenti/Classified.pdf

).

So können zum einen Namen und Dienstgrade aller beteiligten US-Soldaten wieder lesbar gemacht werden, weitaus interessanter sind allerdings Details über die militärische Lage in Bagdad. Offen räumt das US-Militär ein, daß eine Fahrt auf der »Irish-Route«, der Straße vom Zentrum der irakischen Hauptstadt zum internationalen Flughafen und Hauptquartier der Besatzungstruppen, einem Todestrip gleichkommt. Auf der »gefährlichsten Straße im Irak« gibt es täglich Angriffe, in den viereinhalb Monaten vor dem 12. März insgesamt 135 – unter anderem mit Autobomben, Panzerabwehrraketen und Granaten. Die meisten Attacken finden gegen zehn Uhr morgens statt sowie um 16 Uhr nachmittags – sprich immer dann, wenn Militärkonvois von der »Victory Base« kommen oder dorthin zurückfahren.

Brisant für das Pentagon zudem, die Vollversion des Untersuchungsberichts ist ein deutliches Indiz dafür, daß die von der US-Armee zugegebenen Verluste nicht im entferntesten zu der Zahl und Schwere der täglichen Angriffe irakischer Widerstandskämpfer passen. (rg)

http://www.jungewelt.de/2005/05-03/003.php
 
US-Senat billigt weitere 82 Milliarden für Kriegskasse


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Verschlingen Milliarden: Militäreinsätze der USA (Foto: Reuters)
Einstimmig hat der US-Senat weitere 82 Milliarden Dollar für die Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan bewilligt. In der vergangenen Woche hatte bereits das Repräsentantenhaus den Sonderausgaben zugestimmt. Jetzt muss nur noch Präsident George W. Bush seine Unterschrift darunter setzen.
Hoher Blutzoll Terror im Irak geht weiter
US-Haushalt "Irreführung des amerikanischen Volkes"
Kampf gegen den Terror Diskutieren Sie mit!

Exorbitante Summen
Damit übersteigen die Kosten für die Irakinvasion 200 Milliarden Dollar. Und damit nicht genug: Bis Oktober werde noch mehr Geld gebraucht, sagten Armeemitglieder und Kongressmitarbeiter. Allein zur Finanzierung der Armee-Ausrüstung seien zwei zusätzliche Gesetzesvorlagen geplant. Bis 2010 könnten die Kosten des Einsatzes auf über eine halbe Billion Dollar steigen.

"Anhaltende Hilfe nötig"
Vor der Abstimmung hatte der demokratische Senator Joe Liebermann die Senatoren gedrängt, die Maßnahmen zu verabschieden. Der Irak sei an einem Wendepunkt angelangt und brauche "anhaltende, starke und sichtbare amerikanische Hilfe", argumentierte er. Es gebe unbestreitbare Anzeichen für Fortschritte im Irak.

Geld für Hinterbliebene
Das Geld soll nicht nur für Waffen und Ausrüstung der Truppen verwendet werden, sondern auch für höhere Zahlungen an Hinterbliebene der Opfer von beiden Einsätzen. So erhalten die Familien von Gefallenen künftig auf einen Schlag 100.000 Dollar statt bisher 12.000. Die höchste Todesfallsumme bei Versicherungen wird von 250.000 auf 400.000 Dollar hoch gesetzt. Das Budget enthält auch 592 Millionen Dollar für den Bau einer neuen US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad.
 
10.05.2005

UNO punktet im Streit um Veröffentlichung geheimer Irak-Dokumente
Gericht untersagte Weitergabe von UNO-Papieren aus dem Programm "Öl für Lebensmittel" an US-Kongress
New York - Die Vereinten Nationen haben im Streit um die Veröffentlichung geheimer Dokumente aus dem Irak-Hilfe-Programm "Öl für Lebensmittel" zunächst die Oberhand behalten. Ein amerikanisches Bundesgericht untersagte einem früheren Mitarbeiter der von der UNO eingesetzten Untersuchungskommission unter Paul Volcker am Montag (Ortszeit), die Dokumente an den US-Kongress weiterzugeben. Das Gericht gab beiden Parteien eine Zehn-Tage-Frist, den Streit unter einander zu lösen.

Laut Volcker würde die Veröffentlichung der Unterlagen das Leben von Zeugen im Irak gefährden, die mit ihren Informationen zur Klärung von Korruptionsvorwürfen gegen mehrere hochrangige UN-Diplomaten beigetragen hatten. In ihrem letzten Zwischenbericht hatte die unabhängige Ermittlungskommission UNO-Generalsekretär Kofi Annan vom Verdacht der Korruption und des Interessenkonflikts bei der Organisation des inzwischen eingestellten Hilfsprogramms für den Irak freigesprochen, ihm aber andere Fehler vorgeworfen.

"Freispruch" für Annan

Dieser "Freispruch" für Annan erboste einen Mitarbeiter der Volcker-Ermittlungen so sehr, dass er seine Arbeit im April einstellte und einige geheime Dokumente an den US-Kongress weiterreichte. Dort wird der Korruptionsverdacht unabhängig von der Volcker-Kommission in mehreren Ausschüssen geprüft. Der Kongress lud den seitdem zurückgetretenen Volcker-Mitarbeiter Robert Parton, einen früheren FBI-Agenten, zur Zeugenaussage nach Washington.

Parton selbst ließ am Montag über seinen Anwalt erklären, er habe die ihm zugänglichen Dokumente der Volcker-Untersuchung behalten, um beweisen zu können, dass Annan zu Unrecht "freigesprochen" wurde. Gleichzeitig bestätigte sein Anwalt, dass Parton vor dem US-Kongress aussagen werde, so lange ihm nicht von einem Gericht Schweigen auferlegt werde. (APA/dpa)
 
10.05.2005

"Die Geiselnehmer waren keine Irren"
Die französischen Journalisten Christian Chesnot und Georges Malbrunot waren 126 Tage in Geiselhaft, nun schildern sie das Erlebte in Buchform
Stefan Brändle aus Paris
In dem Buch namens "Mémoires d'otages" – "Erinnerungen von Geiseln" (auf Französisch bei Calmann-Lévy erschienen) erzählen die Journalisten Christian Chesnot und Georges Malbrunot, wie sie auf einer Reportagereise südlich von Bagdad in einen Hinterhalt gerieten, in einem Bauernhof und dann in Bagdad oft unter Todesangst 124 Tage gefangen saßen und unter anderem beten lernten.


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Zeit zum lesen. Der Standard gratis.
bezahlte EinschaltungDie Geiselhaft begann mit einem Verhör. "Dabei wird entschieden, was mit einem geschieht", meinte Malbrunot diese Woche bei der Buchpräsentation in Paris. "Es ist ganz einfach: Entweder fällt man in die gute Kategorie, dann wird man Gegenstand von Verhandlungen. Oder man fällt auf die schlechte Seite, dann wird man umgebracht."

Kein Lösegeld

Der Figaro-Journalist und sein Kollege vom französischen Radio hatten das Glück, dass man mit ihnen etwas erreichen wollte. Aber was? Finanzielle Motive waren es kaum; die beiden haben auf jeden Fall bei der Freilassung "nie Lösegeld gesehen". Die offizielle Forderung der "islamistischen Armee im Irak" – der Rückzug des Anti-Kopftuch-Gesetzes durch die französische Regierung – sei wohl auch nur ein Vorwand gewesen, meint Chesnot.

Die Geiselnehmer seien überhaupt erst nach einer Woche auf die Idee gekommen, den Verzicht auf das umstrittene Gesetz zu verlangen. Geholfen habe ihnen, dass sie beide Arabisch sprächen und deshalb mit den Entführern kommunizieren konnten.

"Wir merkten schnell, dass es sich nicht um Irre handelt, sondern um Leute mit einem strukturierten Denken", erzählt Malbrunot. "Wir erklärten ihnen, dass Frankreich gegen den US-Vorstoß im Irak sei und dass wir im Irak auf keiner Seite stünden, sondern lediglich unsere Journalistenarbeit machten."

Mit der Zeit lernten die beiden einzelne Gesten, Informationen oder Vorkommnisse außerhalb ihrer Zelle zu deuten, wie Malbrunot ausführt: "Einmal sagte uns ein Typ auf Englisch: ‚Stell dir vor, du wirst bald sterben.‘ Das war eher positiv, denn so etwas hätte er kaum gesagt, wenn er uns gleich die Kehle durchgeschnitten hätte."

Dass es schließlich Monate dauerte, bis das im Irak sehr erfahrene Reporter-Duo freikam, hatte viel mit der panischen Angst der Geiselnehmer zu tun, selbst in die Hände der Amerikaner zu fallen: Aus diesem Grund brachen sie auch mehrmals den Kontakt mit Mittelsmännern ab.

Psychische Belastung

Skeptischer sind die beiden Journalisten, was das Los ihrer Kollegin Florence Aubenas betrifft. Die Libération-Journalistin ist vor 126 Tagen zusammen mit ihrem Übersetzer in Bagdad als Geisel genommen worden. "Da sie möglicherweise allein festgehalten wird und nicht Arabisch spricht, muss die psychische Belastung für sie enorm sein", meint Chesnot.

Auffällig sei, dass Aubenas kurz nach der Freilassung der beiden Franzosen verschleppt wurde. So als ob die Entführer im sunnitischen Teil des Irak permanenten Druck auf Frankreich ausüben wollten.

Malbrunot schließt nicht aus, dass einige Anhänger Saddam Husseins mit Paris alte Beziehungen "pflegen" wollen, um die nicht immer sehr konstante "politique arabe" Frankreichs zu beeinflussen. "Vielleicht wollen die Geiselnehmer eine Karte in der Hand haben, damit sich Paris nicht zu stark auf die Politik Washingtons ausrichtet." (DER STANDARD
 
10.05.2005

Präsident: "Im Irak gibt es keine Anarchie"
Jalal Talabani will "Problemen in vier Provinzen" bald ein Ende bereiten
Brasilia - Der irakische Präsident Jalal Talabani hat sein Land gegen den Vorwurf der Gesetzlosigkeit verteidigt. "Im Irak gibt es keine Anarchie", sagte Talabani am Dienstag beim ersten arabisch-südamerikanischen Gipfeltreffen in Brasilien. Nur in vier der 18 irakischen Provinzen gebe es "Probleme", und dieser Lage "werden wir sehr bald ein Ende bereiten".

Das Nachbarland Syrien bat Talabani um weitere Hilfe: "Sagen Sie bitte dem Präsidenten (Bashir) Assad, dass wir gerne Ihre Hilfe hätten, um unsere Macht zu stützen", forderte der irakische Staatschef den stellvertretenden syrischen Ministerpräsidenten Walid al Muallen auf. "Sie haben uns geholfen, an die Macht zu kommen, und Sie müssen Ihre Unterstützung fortsetzen." (APA)
 
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