master_of_sociology
Balkanspezialist
An Revolut:
Das ist allerdings richtig, dass Ausländer als erstes die Illyrer mit den Albanern in Verbindung gebracht haben. Es handelt sich vor allem um Thumann, der schon vor 1800 damit angefangen hat. Das Problem bei der ganzen Sache ist nur, dass er und auch viele andere unzulässig Kontinuitäten konstruiert haben, die sie nicht beweisen konnten, die bis heute nicht bewiesen sind und noch viel mehr: Die sogenannte Kontinuitätenherstellung wurde in der Wissenschaft (Kulturwissenschaft und Geschichte) bereits im 19 Jahrhundert wieder fallen gelassen. Warum? Alles Mutmaßungen! Das bedeutet für mich nur eins: Glauben heißt nichts wissen. Noch eine kurze Anmerkung: In Deutschland wurde ebenfalls versucht mittels Relikten eine Kontinuität bis ins frühe Germanentum herzustellen, um als großartiges germanisches Volk dazustehen, dessen Wurzeln die ersten in ganz Europa sein sollten. Der Beweggrund, der dahinter steht ist ganz klar: Nationalismus pur. Ich komme aus Deutschland und hätte deswegen allen Grund auf dieser Sicht der Dinge zu beharren, wenn ich nationalistisch gesinnt wäre. Meine Vernunft sagt mir aber, dass diese Idee vom Großgermanentum nicht bewiesen ist und ich deshalb darüber kein Wort zu verlieren habe. Das machen nur Idioten. Die Wissenschaft hat das (natürlich) auch gepeilt und hat sich von dieser Sicht der Dinge ganz schnell verabschiedet. Siehe oben.
Das gleiche läuft jetzt bei den Albanern ab, nur um 150 bis 200 Jahre später. Manche sind in ihrem Nationalstolz derartig verblendet, dass Hopfen und Malz verloren ist. Sogar die abwegigsten Sachen werden als Beweise herangezogen, die einer wissenschaftlichen Überprüfung niemals stand halten würden. Das wollen aber die wenigsten zugeben. Vielmehr kommen dann Kommentare wie "Halt die Fresse" oder "Was interessiert dich das". Eine typische Argumentationshaltung von Menschen, die nicht mehr weiter wissen. Dann wird man halt bissig.
Ich habe die von dir angegebenen Namen nach recherchiert. Das Ergebnis sieht so aus:
Dardan Gashi hat sich mit dem albanischen Raum beschäftigt, jedoch NICHT mit den Illyrern.
Alois Mock hat in den siebziger Jahren in Österreich an einer Konferenz über Albanien teilgenommen. Es gibt eine Festschrift dazu, die ich aber leider nicht anfordern kann. Ansonsten war er Politiker und hat sich ebenfalls NICHT eingehend mit dem Illyrismus beschäftigt.
Stipcevic ist Literaturwissenschaftler und hat zahlreiche Bücher über serbo-kroatische Literatur geschrieben. Illyrismus? Fehlanzeige.
Hermann Ölberg hat nur wenig veröffentlicht, darunter aber nichts über die Illyrer.
Die restlichen Autoren konnte ich in den Uni-Systemen nicht auffinden.
Es ist ein schwieriges Thema, aber es wäre bei weitem weniger schwierig, wenn hier manche Leute weniger emotional und mehr an den Fakten orientiert diskutieren würden.
Das ist allerdings richtig, dass Ausländer als erstes die Illyrer mit den Albanern in Verbindung gebracht haben. Es handelt sich vor allem um Thumann, der schon vor 1800 damit angefangen hat. Das Problem bei der ganzen Sache ist nur, dass er und auch viele andere unzulässig Kontinuitäten konstruiert haben, die sie nicht beweisen konnten, die bis heute nicht bewiesen sind und noch viel mehr: Die sogenannte Kontinuitätenherstellung wurde in der Wissenschaft (Kulturwissenschaft und Geschichte) bereits im 19 Jahrhundert wieder fallen gelassen. Warum? Alles Mutmaßungen! Das bedeutet für mich nur eins: Glauben heißt nichts wissen. Noch eine kurze Anmerkung: In Deutschland wurde ebenfalls versucht mittels Relikten eine Kontinuität bis ins frühe Germanentum herzustellen, um als großartiges germanisches Volk dazustehen, dessen Wurzeln die ersten in ganz Europa sein sollten. Der Beweggrund, der dahinter steht ist ganz klar: Nationalismus pur. Ich komme aus Deutschland und hätte deswegen allen Grund auf dieser Sicht der Dinge zu beharren, wenn ich nationalistisch gesinnt wäre. Meine Vernunft sagt mir aber, dass diese Idee vom Großgermanentum nicht bewiesen ist und ich deshalb darüber kein Wort zu verlieren habe. Das machen nur Idioten. Die Wissenschaft hat das (natürlich) auch gepeilt und hat sich von dieser Sicht der Dinge ganz schnell verabschiedet. Siehe oben.
Das gleiche läuft jetzt bei den Albanern ab, nur um 150 bis 200 Jahre später. Manche sind in ihrem Nationalstolz derartig verblendet, dass Hopfen und Malz verloren ist. Sogar die abwegigsten Sachen werden als Beweise herangezogen, die einer wissenschaftlichen Überprüfung niemals stand halten würden. Das wollen aber die wenigsten zugeben. Vielmehr kommen dann Kommentare wie "Halt die Fresse" oder "Was interessiert dich das". Eine typische Argumentationshaltung von Menschen, die nicht mehr weiter wissen. Dann wird man halt bissig.
Ich habe die von dir angegebenen Namen nach recherchiert. Das Ergebnis sieht so aus:
Dardan Gashi hat sich mit dem albanischen Raum beschäftigt, jedoch NICHT mit den Illyrern.
Alois Mock hat in den siebziger Jahren in Österreich an einer Konferenz über Albanien teilgenommen. Es gibt eine Festschrift dazu, die ich aber leider nicht anfordern kann. Ansonsten war er Politiker und hat sich ebenfalls NICHT eingehend mit dem Illyrismus beschäftigt.
Stipcevic ist Literaturwissenschaftler und hat zahlreiche Bücher über serbo-kroatische Literatur geschrieben. Illyrismus? Fehlanzeige.
Hermann Ölberg hat nur wenig veröffentlicht, darunter aber nichts über die Illyrer.
Die restlichen Autoren konnte ich in den Uni-Systemen nicht auffinden.
Es ist ein schwieriges Thema, aber es wäre bei weitem weniger schwierig, wenn hier manche Leute weniger emotional und mehr an den Fakten orientiert diskutieren würden.