unser Arturo Vidal gab ein sehr interresantes Interview in der Donnerstagsausgabe des Kickers. Demnach ist er heiß auf das Spiel gegen Milan.
Vidal vor dem Hit: "Milan wird Boatengs Ausfall kompensieren"
Milan gegen Juventus - ein Topspiel mit XXL-Tradition krönt den 25. Spieltag in der Serie A. Der Meister empfängt den Rekordmeister und ungeschlagenen Tabellenführer in San Siro. Seit 1901 duellieren sich die Rot-Schwarzen und die Weiß-Schwarzen. Ein "Krieg der Worte" prägt das Vorgeplänkel - Zeit für den Anstoß! Am Samstagabend um 20.45 Uhr geht's los - im Fokus steht dann auch der Ex-Leverkusener Arturo Vidal. Chaos-Lazio (gegen Florenz) und Krisen-Inter (in Neapel) sind am Sonntag im Einsatz.
Vorab ein paar Zahlen, um das große Maß an Geschichte in diesem Duell zu dokumentieren: In 207 Aufeinandertreffen gab es 73-mal einen Juve-Sieg, 64 Partien gingen an Milan, 70 endeten mit einem Unentschieden (Torverhältnis: 279:290 aus Sicht der Lombarden). Der höchste Juve-Sieg bei den Rot-Schwarzen war ein 6:1 am 6. April 1997, der höchste Milan-Heimsieg ein 8:1 am 14. Januar 1912. Hundert Jahre ist das her, Augenzeugen dieses Spiels wird es nicht mehr geben.
Aktuell dominiert jedoch nicht die Erinnerung an weit in der Vergangenheit liegende Vergleiche, vielmehr überlagert eine ermüdende Thekendiskussion das Geschehen. Was war der Auslöser?
Juve und der Schatten von 2006: Conte stinkt's
Zunächst wetterte Juves Sportdirektor Beppe Marotta über nicht gegebene Elfmeter und forderte mehr Respekt für die Turiner. Coach Antonio Conte wollte ihm nicht nachstehen und fügte hinzu: "Hier stinkt es gewaltig. Im Zweifelsfall nehmen die Referees eine Fehlentscheidung gegen uns in Kauf. Ich schätze wegen der vergangenen Geschichte." Er spielte damit auf die Episode des Manipulations-Skandals 2006 an.
Da wollte auch Milan-Trainer Max Allegri mitmischen und gab zu Protokoll, ein Einsatz wie beim Kopfballtor von Chiellini beim jüngsten Juve-Erfolg würde bei Ibrahimovic stets abgepfiffen. Allegri solle es unterlassen, die Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken, zischte Marotta, Juve würde das auch nicht tun. Zu all dem meldete sich Verbandspräsident Giancarlo Abete, der Contes Aussage "starken Tobak" nannte, worauf Juve-Präsident Andrea Agnelli erwiderte: "Für den Verbandschef unangebrachte Worte. Es herrscht überall unglaubliche Nervosität, nur wir sind mit uns im Reinen."
Keine Gnade: Ibrahimovic bleibt gesperrt
Zunächst wetterte Juves Sportdirektor Beppe Marotta über nicht gegebene Elfmeter und forderte mehr Respekt für die Turiner. Coach Antonio Conte wollte ihm nicht nachstehen und fügte hinzu: "Hier stinkt es gewaltig. Im Zweifelsfall nehmen die Referees eine Fehlentscheidung gegen uns in Kauf. Ich schätze wegen der vergangenen Geschichte." Er spielte damit auf die Episode des Manipulations-Skandals 2006 an.
Da wollte auch Milan-Trainer Max Allegri mitmischen und gab zu Protokoll, ein Einsatz wie beim Kopfballtor von Chiellini beim jüngsten Juve-Erfolg würde bei Ibrahimovic stets abgepfiffen. Allegri solle es unterlassen, die Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken, zischte Marotta, Juve würde das auch nicht tun. Zu all dem meldete sich Verbandspräsident Giancarlo Abete, der Contes Aussage "starken Tobak" nannte, worauf Juve-Präsident Andrea Agnelli erwiderte: "Für den Verbandschef unangebrachte Worte. Es herrscht überall unglaubliche Nervosität, nur wir sind mit uns im Reinen."
Keine Gnade: Ibrahimovic bleibt gesperrt
Heute, Donnerstag, hat die Liga über Milans Antrag, die Sperre von Ibrahimovic von drei auf zwei Partien zu verkürzen, entscheidet - der Schwede bleibt für Samstag gesperrt. Für den AC wäre der Schwede ungemein wichtig gewesen, da gegen die Top sieben der Tabelle erst zwei Siege gelangen. Die Turiner könnten bei einem Sieg hier und in der ausstehenden Nachholpartie in Bologna dann auf fünf Punkte davonziehen.
Glücklicherweise darf man am Samstag endlich Sportliches bestaunen - lediglich das Referee-Gespann im Schwitzkasten der beiden "Großmächte" ist wahrlich nicht zu beneiden.
Bei Milan fehlt Kevin-Prince Boateng verletzt, zuletzt hatte der Ex-Herthaner gemeinsam mit Ibrahimovic und Robinho die Fans verzückt und beispielsweise Arsenal im CL-Achtelfinal-Hinspiel (4:0) entzaubert. "Boateng hat schon oft diese Saison gefehlt, und dennoch sind sie Tabellenführer", weiß Juves Arturo Vidal im
kicker-Interview. Der 24-jährige Ex-Leverkusener schätzt den Gegner dennoch stark ein ("Milan kann dich in jeder Situation killen"). Die Juve-Brust ist jedoch extrem breit - dies rührt von 23 Ligaspielen ohne Niederlage und dem 2:1-Pokalsieg jüngst bei Milan her.
"Wir haben die Gewissheit, sie schlagen zu können", sagt Vidal, der nach abgelaufener Sperre förmlich "brennt" und nennt frühes Attackieren als Erfolgsrezept. Der Sieger des Samstagsspiel habe zweifellos einen "mentalen Vorteil", wenngleich die Entscheidung um den Scudetto noch nicht gefallen sei.
Lazio, Udinese, Inter - die Verfolger kommen aus dem Tritt
Für die Verfolger wird es unabhängig vom Ausgang des Spitzenspiels schwer, noch einmal einzugreifen. Udinese und Lazio haben vor dem Spieltag als Dritter und Vierter je acht Punkte Rückstand auf Milan. Doch die Formkurve bei beiden zeigt nicht gerade nach oben. Udine, das am
Sonntagabend nach Bologna reist, hat drei Ligaspiele in Folge nicht gewonnen. Und bei Lazio herrscht das blanke Chaos. Der verärgerte Trainer Edy Reja bot nach den Niederlagen gegen Atletico Madrid (Europa-League-Zwischenrunde, 1:3 - Rückspiel heute Abend in Spanien) und in Palermo (1:5) seinen Rücktritt an. Er hatte im Winter vergeblich nach neuen Spielern gerufen.
Der Klub nahm das Rücktrittsgesuch nicht an. Nach dem Spiel in Madrid wird wohl eine Entscheidung fallen müssen. Ob Reja am Sonntagabend gegen Florenz, wenn Klose nach Rückenproblemen wieder auflaufen soll, noch auf der Bank sitzt, bleibt Stand jetzt zu bezweifeln.
Mit Inter Mailand ist ein weiterer Krisenklub am Sonntagabend gefordert. Für die Nerazzurri, die in der Champions League das Achtelfinal-Hinspiel in Marseille mit einer Altherren-Mannschaft in letzter Sekunde 0:1 verloren und seit sieben Pflichtspielen auf einen Sieg warten, geht es nach Neapel. Der SSC bezwang seinerseits Chelsea im San Paolo mit 3:1 und steht mit einem Bein in Europas Top 8. Positive Schlagzeilen in der Liga gab es zuletzt jedoch zu selten. Mit zwei Siegen und vier Partien in Folge ohne Gegentor tasteten sich Cavani & Co. immerhin wieder an die Europapokal-Plätze heran. Nur der Sieger dieses Duells darf eigentlich ernsthaft auf einen versöhnlichen Saisonabschluss hoffen