Mohammed und die polytheistischen mekkanischen Stammesführer hatten einen Vertrag geschlossen. Darin war vereinbart worden, sich nicht mehr zu bekriegen. Doch einige Mekkaner brachen diesen Vertrag.
Um weiter rekonstruieren zu können, um was es in unserem Vers geht, müssten die vorausgehenden zwei Koranverse und weitere Verse der Sure 8 gelesen werden. Der Koran wurde nämlich nicht auf einen Schlag als Buch offenbart, auch nicht in inhaltlich konsistenter, sondern in loser Abfolge innerhalb von 23 Jahren. Daher ist es üblich, dass sich Ergänzungen zu einem Vers an anderen Stellen im Koran finden.
In Bezug auf unseren Vers wird so deutlich, dass er sich auf einen laufenden Konflikt mit den vertragsbrüchigen Polytheisten bezieht, die zudem sehr aggressiv auftraten. Der Prophet wurde daher durch Gott angewiesen, ihnen über die Schutzmonate eine Frist einzuräumen. In der konnten sie die Kaaba in Mekka weiter im Rahmen ihres Kultes nutzen – danach nicht mehr. Dem stimmten die Polytheisten zu.
Doch dann wollten einige die Kaaba weiter nutzen. Dadurch trat das Kriegsrecht in Kraft, und in dieser Situation wurde der Koranvers offenbart: Gott gibt die Schutzmonate aus und mahnt, diese abzuwarten und erst dann die Frevler, also die Vertragsbrecher zu bekämpfen. Zugleich weist Gott darauf hin, dass sich in der Zwischenzeit etwas an ihrer Gesinnung geändert haben könnte. Er ruft dazu auf, mit den Frevlern zu sprechen und zu sehen, ob sie ihre Taten bereuen.