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Tito-Nostalgie

Na ja, wie man das sehen will... Ihr seid zwar alle auch in Kroatien geboren, wie andere in Tirol, Graubünden oder Schleswig-Holstein, aber staatsrechtlich in Jugoslawien und so wird es vermutlich auch auf Euren Geburtsurkunden stehen.

Sicher kann niemand von Dir erwarten, daß Du die Wirtschaftsprobleme der ganzen Balkanregion löst, das ist klar, noch sollst Du deren Innenpolitik übernehmen. Aber ich denke, man sollte die Entwicklungen dort schon im Auge behalten und für die ganze Region denken und fühlen. Gerade jemand aus Vukovar (interpretiere ich jetzt mal aus Deinem Nick) muß doch schmerzhaft in Erinnerung haben, wie wenig geeignet Grenzen sind, um Probleme aufzuhalten.

Dem habe ich auch nicht widersprochen, das Land war aber Kroatien und ist heute die Republik Kroatien.

Auch gegen deinen zweiten Punkt habe ich nichts einzuwenden, ich begrüße und befürworte diese Denkhaltung. Die von dir beschriebene Alternative wird von "Jugonostalgikern" nicht akzeptiert bzw. im vorhinein nicht in Betracht gezogen.

Serbien und Kroatien könnten doch im wirtschaftlichen und politischen Sinne gute Nachbarn werden, ohne gleich wieder "Jugoslawien" zu gründen.
 
Und JETZT kommt's....das ist weder positiv noch negativ. Sondern Tatsache. Meine Abstammung kann ich nicht leugnen und ich kann ebenfalls nicht vor ihr fliehen.
Angesichts dieser Tatsachen, was soll ich einem "Unwissenden" der mich fragt woher ich komme, antworten? Soll ich lügen.
Selbst wenn ich eines Tages "keine Lust habe" Kroate zu sein, wäre es ein Ding der Unmöglichkeit dies zu ändern.

Zum Thema Nachbarstaat:
Was kümmert es mich z.B. wie hoch die Inflation und das Wirtschaftswachstum in z.B. Serbien ist? Nicht meine Aufgabe, Hauptsache die Menschen in Serbien kommen damit klar. Selbes gilt auch für Slowenien, BiH, Ungarn und Montenegro.

Ich kann es einfach nicht schaffen mir das Recht einzubilden dem serbischen Volk einzureden wie es seine Innenpolitik gestalten soll oder sonnst etwas zu ändern was mir nicht passt.
Selbes gilt für andere Nachbarländer (Slo, BiH....)

Weist du, genau hier liegt der Punkt. Hast du schonmal überlegt, wie oft sich "Kroaten" "Bosniaken" und "Serben" schon "durchgemischt" haben? Ich denke da nur an das Gebiet Dubrovnik bis Makarska, das lange Zeit von der Raska beherrscht wurde und an die Leute und Dörfer bei Dubrovnik, die Popovic heißen oder normalerweise "serbische" (oder besser gesagt orthodoxe) Vornamen tragen.

Oder kürzlich ne bosniakische Verkäuferin, die ich im Schuhgeschäft getroffen habe. Hätte ich ihr Namensschild nicht gesehen, hätt ich sie für ne "Kroatin" aus Herzegovina gehalten, weil die leiert einfach nur wie die "Kroaten" dort.

Und was ist mit den "Serben" in Bosnien, die allesamt stokavski anstatt ekavski sprechen?

Das ist der Punkt, warum eine Trennung der Menschen nach Kultur etc. völlig unsinnig ist und kontraproduktiv zudem, wenn man sich die wirtschaftlichen Auswirkungen anschaut
 
Zuletzt bearbeitet:
Dem habe ich auch nicht widersprochen, das Land war aber Kroatien und ist heute die Republik Kroatien.

Auch gegen deinen zweiten Punkt habe ich nichts einzuwenden, ich begrüße und befürworte diese Denkhaltung. Die von dir beschriebene Alternative wird von "Jugonostalgikern" nicht akzeptiert bzw. im vorhinein nicht in Betracht gezogen.

Serbien und Kroatien könnten doch im wirtschaftlichen und politischen Sinne gute Nachbarn werden, ohne gleich wieder "Jugoslawien" zu gründen.
Im Prinzip völlig korrekt. Das Problem konkret bei Euch war aber ja bekanntermaßen, daß die politischen Grenzen Kroatiens nicht deckungsgleich mit dem Siedlungsgebiet der Kroaten waren, bzw. andersherum, daß das Siedlungsgebiet der Serben nicht kongruent mit Serbien war und ist. Und so sieht es ja im Prinzip auf dem gesamten Balkan aus, jedenfalls auf dem Gebiet der ehem. SFRJ. Beispiele gibt es zuhauf: BiH, Kosovo, Vojvodina, Sandžak, Makedonien, Montenegro, Istrien,... Zum Glück klappt es inzwischen meistens besser mit dem Zusammenleben, grundsätzlich finde ich die Idee, die Region ethnisch zu gliedern, nicht besonders glücklich. Abgesehen davon behindern Grenzen immer die Entwicklung (besonders wenn sie derart blutig sind).

Ein demokratisches Jugoslawien hätte ich vorgezogen.
 
Im Prinzip völlig korrekt. Das Problem konkret bei Euch war aber ja bekanntermaßen, daß die politischen Grenzen Kroatiens nicht deckungsgleich mit dem Siedlungsgebiet der Kroaten waren, bzw. andersherum, daß das Siedlungsgebiet der Serben nicht kongruent mit Serbien war und ist. Und so sieht es ja im Prinzip auf dem gesamten Balkan aus, jedenfalls auf dem Gebiet der ehem. SFRJ. Beispiele gibt es zuhauf: BiH, Kosovo, Vojvodina, Sandžak, Makedonien, Montenegro, Istrien,... Zum Glück klappt es inzwischen meistens besser mit dem Zusammenleben, grundsätzlich finde ich die Idee, die Region ethnisch zu gliedern, nicht besonders glücklich. Abgesehen davon behindern Grenzen immer die Entwicklung (besonders wenn sie derart blutig sind).

Ein demokratisches Jugoslawien hätte ich vorgezogen.
Jede andere Lösung war dem Krieg vorzuziehen, vorallem ein reformiertes YU wäre interessant gewesen
 
Tito ist ein Revulutionär unter den Türkischen Linken ist er auch sehr beliebt...
Viel erfolg an die Genossen aus dem Balkan:hotsun:

Long Live Socialism
 
Weist du, genau hier liegt der Punkt. Hast du schonmal überlegt, wie oft sich "Kroaten" "Bosniaken" und "Serben" schon "durchgemischt" haben? Ich denke da nur an das Gebiet Dubrovnik bis Makarska, das lange Zeit von der Raska beherrscht wurde und an die Leute und Dörfer bei Dubrovnik, die Popovic heißen oder normalerweise "serbische" (oder besser gesagt orthodoxe) Vornamen tragen.

Oder kürzlich ne bosniakische Verkäuferin, die ich im Schuhgeschäft getroffen habe. Hätte ich ihr Namensschild nicht gesehen, hätt ich sie für ne "Kroatin" aus Herzegovina gehalten, weil die leiert einfach nur wie die "Kroaten" dort.

Und was ist mit den Serben in Bosnien, die allesamt stokavski anstatt ekavski sprechen?
Das ist der Punkt, warum eine Trennung der Menschen nach Kultur etc. völlig unsinnig ist und kontraproduktiv zudem, wenn man sich die wirtschaftlichen Auswirkungen anschaut
Ja, da hast Du recht. Eigentlich sollte man meinen, daß schlechte Zeiten sind für Nationalisten, weil so richtig "reinrassig" ist keines dieser Völker. Erstaunlicherweise ist es gerade umgekehrt. Man weiß manchmal gar nicht so recht, von was die da eigentlich reden. Irgendwie hat es nicht geklappt, eine jugoslawische Nation auszubilden.

In Deutschland wurden ja auch viele Völker vereint, Bayern, Hessen, Sachsen, Preußen usw., ebenfalls mit unterschiedlichen religiösen Ansichten und abweichenden Sprachgewohnheiten. Niemand hat heute ein Problem damit, gleichzeitig Hesse und Deutscher zu sein. Warum hat es in Jugoslawien nicht geklappt?

Und die Grenzen sind dem Wohlstand und der Entwicklung im Weg. Jede Stunde Wartezeit an der Grenze, jede Zollgebühr, jeder Devisentausch, jede Einfuhrsteuer, jede abweichende Zulassungsnorm, alles behindert den Handel, schmälert den Gewinn und erhöht die Verbraucherpreise.
 
Ja, da hast Du recht. Eigentlich sollte man meinen, daß schlechte Zeiten sind für Nationalisten, weil so richtig "reinrassig" ist keines dieser Völker. Erstaunlicherweise ist es gerade umgekehrt. Man weiß manchmal gar nicht so recht, von was die da eigentlich reden. Irgendwie hat es nicht geklappt, eine jugoslawische Nation auszubilden.

In Deutschland wurden ja auch viele Völker vereint, Bayern, Hessen, Sachsen, Preußen usw., ebenfalls mit unterschiedlichen religiösen Ansichten und abweichenden Sprachgewohnheiten. Niemand hat heute ein Problem damit, gleichzeitig Hesse und Deutscher zu sein. Warum hat es in Jugoslawien nicht geklappt?
Und die Grenzen sind dem Wohlstand und der Entwicklung im Weg. Jede Stunde Wartezeit an der Grenze, jede Zollgebühr, jeder Devisentausch, jede Einfuhrsteuer, jede abweichende Zulassungsnorm, alles behindert den Handel, schmälert den Gewinn und erhöht die Verbraucherpreise.
Och die Frage ist ganz einfach zu beantworten, es liegt einfach daran, dass wir immer Spielbälle von anderen Großmächten waren, die bei uns Grenzen legten wie sie wollten und auch uns am Ende damit teilten.
Das ist die ganze Geschichte. Jedesmal gab es dann einen Versuch sich aus dieser Situation zu befreien, aber es scheiterte jedesmal an denen, die sich an die Grenzen schon gewöhnt hatten, den Nationalisten
 
Ja, da hast Du recht. Eigentlich sollte man meinen, daß schlechte Zeiten sind für Nationalisten, weil so richtig "reinrassig" ist keines dieser Völker. Erstaunlicherweise ist es gerade umgekehrt. Man weiß manchmal gar nicht so recht, von was die da eigentlich reden. Irgendwie hat es nicht geklappt, eine jugoslawische Nation auszubilden.

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welche Nationalisten ??? wir reden von den Versäumnissen in der Tito Zeit

und falls du nicht weisst, was während der Zeit passiert ist

Min 6.10


YouTube - Tito`s Ghost Part 5
 
Ich weiß nur, das heute 30 Jahre nach Titos Tod, er immernoch jeden Tag Thema der Diskussionen hier ist.

Das sagt alles.
 
765235.jpg
 
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