Mit was denn sonst, wenn nicht mir Chancengleichheit? Wo soll ich anfangen? Überfüllte Hörsäle: man muss mindestens ne halbe Stunde vorher da sein, um nicht am Boden zu sitzen. Man glaubt, es ändert sich, wenn man im Studium weiterkommt, aber malo morgen. Um zu einer Prüfung zugelassen zu werden, braucht man ein Pflichtübungszeugnis. Meist sind das 3 Zeugnisse pro Semester. Bei der Anmeldung muss man zittern, dass man überhaupt eine Übung bekommt. Wenn man dann die Zuteilung bekommt, kann es leicht passieren, dass sich die Übungen überschneiden. Was macht man dann? Wir hatten dieses Semester über 2000 Erstsemestrige. Totale Überbelegung. Daneben muss man auch schauen, dass man die Medienkompetenz, Fremdsprachennachweis, Historischen Nachweis, 12 Wahlfachstunden, BWL, VWL, Bilanzrecht und 2 Seminare macht. Das macht man dann irgendwie dazwischen. Wenn man einmal kein Zeugnis schafft, verliert man meistens ein ganzes Semester, weil nicht immer eine Block-LV angeboten wird. Wenn das doch geglückt ist, versucht man nebenbei tausende von Seiten Stoff für die Prüfung zu lernen. Dann warten auf einen Prüfungsergebnisse von bis 90 % Negativen. Und man darf nochmal dran. Nebenbei muss man sich eine Wohnung, Essen und Trinken, Kleidung, Bücher, Skripten, ... leisten. Dafür muss man natürlich arbeiten gehen, weil nicht jeder reiche Eltern hat und alles in den Arsch geschoben bekommt. Und weil man arbeiten muss, hat man weniger Zeit fürs Studium und es verlängert sich natürlich wieder. Dann kommen noch die Studiengebühren dazu und es wird noch schlimmer.
Auf der anderen Seite verlangt man von uns, dass wir zahlen sollen, dass wir alles in Mindeststudiendauer schaffen, dass wir natürlich auch Berufspraxis sammeln und mindestens 3 Fremdsprachen perfekt können. Dann frag ich dich: wie soll das gehen?
Egal, ob es Studiengebühren gibt oder nicht, die Bedingungen werden immer schlimmer. Der Bologna-Scheiß hat dazu geführt, dass alle Studien um 2 Semester verlängert wurden. Wozu? Wer braucht den schwachsinnigen Bachelor? Der Bachelor ist einfach ein halbes Studium.
Man beschwert man sich in Österreich, dass es zu wenige Akademiker gibt, aber man tut alles, damit es weniger werden. Mich zipft es auch extremst an, dass Studenten als Sozialschmarotzer dargestellt werden. Niemand von uns studiert gerne 10 Jahre lang, jeder will so schnell wie möglich werden. Es wird auch immer wieder vergessen, dass wir das Geld, das unsere Ausbildung kostet, mehrfach zurückzahlen. Immerhin zahlen wir vielleicht das 3-Fache an Steuern, als zB ein Hilfsarbeiter.
Bildung ist einfach wichtig. Bildung muss jeden frei zugänglich sein. Man darf nicht an unserer Zukunft sparen. Sparen kann man wo anders vieeeeeeel besser ...