Das waren die zentralen Aussagen von Harris und Trump
Auf den Handschlag folgt der Schlagabtausch zu Wirtschaft, Migration, Schwangerschaftsabbruch: zentrale Punkte des Fernsehduells zwischen Kamala Harris und Donald Trump.
Es war die erste persönliche Begegnung der Präsidentschaftskandidaten der USA: Vizepräsidentin Kamala Harris von den Demokraten und Ex-Präsident Donald Trump von den Republikanern haben sich bei der mit Spannung erwarteten TV-Debatte wechselseitig heftige Vorwürfe gemacht. Trotz eigentlich ausgeschalteter Mikrofone fielen sie sich immer mal wieder ins Wort. Trump wiederholte Unwahrheiten, Harris hielt ihm immer wieder vor, dass er lüge.
Wirtschaft und Inflation: Gleich die erste Frage dreht sich darum. Harris verweist auf ihre Herkunft aus einer Familie der Mittelschicht. Sie verspricht eine "Wirtschaft der Möglichkeiten" mit Steuererleichterungen für Familien und für die Gründung von Kleinunternehmen. Trump wirft der Regierung unter Biden und Harris eine historisch hohe Inflation vor. Harris sei eine "Marxistin". Er verteidigt außerdem Strafzölle auf chinesische Produkte, von denen Harris sagt, sie verteuerten die Preise auch für die US-Bürgerinnen und Bürger.
Einwanderungspolitik: Trump versucht immer wieder, dieses Thema anzubringen, sei es bei der Wirtschaftspolitik oder Wahlrechten. Die Harris-Biden-Regierung habe "Abermillionen Migranten und Kriminelle" unkontrolliert ins Land gelassen. Überall auf der Welt gehe die Kriminalitätsrate zurück, nur in den USA gehe sie durch die Decke, sagte Trump – ungeachtet von Studien, die dies widerlegen. Harris warf Trump vor, er habe ein Gesetz verhindert, das den Grenzschutz mit zusätzlichem Personal gestärkt hätte, um transnationale kriminelle Organisationen zu verfolgen, die mit Waffen, Drogen und Menschen handelten. Trump ziehe es vor, mit einem Problem Wahlkampf zu machen, statt es zu lösen.
Schwangerschaftsabbrüche: Trump verteidigt die Entscheidung des Supreme Courts aus dem Jahr 2022, für den er mehrere konservative Richter ernannt hatte, das Grundsatzurteil Roe v. Wade aus dem Jahr 1973 zu kippen. Dieses hatte Schwangerschaftsabbrüche bundesweit für legal erklärt. Er habe dafür gesorgt, dass die einzelnen Bundesstaaten die Entscheidung über das umstrittene Thema hätten, sagte Trump. Seine Behauptung, Experten und auch Demokraten hätten das Ende von Roe v. Wade gewollt, ist widerlegt. Dem Harris-Lager wirft er wahrheitswidrig vor, für Abbrüche bis in den neunten Monat und sogar Tötungen von Babys zu sein. Harris weist das zurück und wiederholt, dass der Staat sich nicht in die Entscheidung von Frauen über ihren Körper einmischen solle. Trump seinerseits bestreitet, ein landesweites Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen zu planen.
Außenpolitik: Trump kündigt erneut an, die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten zu beenden, noch bevor er ins Amt komme. Der Krieg in der Ukraine wäre nicht ausgebrochen, wenn er Präsident geblieben wäre, behauptet er. Trump vermeidet allerdings eine Antwort auf die Frage, ob er wolle, dass die Ukraine den Krieg gewinnt. Es sei im Interesse der USA, dass der Krieg ende, sagt er stattdessen. Harris wirft er vor, im April einer Rede des israelischen Premiers Benjamin Netanjahu im US-Kongress ferngeblieben zu sein. Sie hasse Israel und überdies die Araber. Harris wies das zurück. Ihre Regierung arbeite rund um die Uhr daran, den Krieg zu beenden.
Auf den Handschlag folgt der Schlagabtausch zu Wirtschaft, Migration, Schwangerschaftsabbruch: zentrale Punkte des Fernsehduells zwischen Kamala Harris und Donald Trump.
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