"Unsicherheitsmaschine" Trump in Aktion
Es gibt Warnzeichen, dass die Trump-Administration den Umbau des Staates in ein autoritäres Regime versuchen könnte
Drei Wochen vor der Amtseinführung als US-amerikanischer Präsident beherrscht Donald Trump mit haarsträubenden Drohungen schon das politische Geschehen. Von seinem Wohnsitz in Mar-a-Lago, Florida, aus beweist er täglich via Social Media, dass er mehr denn je wie eine "Unsicherheitsmaschine" (so der US-amerikanische Nationalökonom Barry Eichengreen) die Öffentlichkeit international und in den Vereinigten Staaten verwirrt. Präsident Joe Biden wird von vielen als eine politische Null betrachtet, vor allem seit der Begnadigung seines Sohnes. Beobachter erinnert die Stimmung nicht nur in Washington an das berühmte Gedicht des irischen Literaturnobelpreisträgers W. B. Yeats (1865–1939): "Die Welt zerfällt, die Mitte hält nicht mehr / Die Besten haben keine Überzeugung mehr / Die Ärgsten sind von der Kraft der Leidenschaft erfüllt."
Trumps Drohungen
Trump fordert den Panamakanal wegen angeblich zu hoher Gebühren zurück, will die Übernahme der Kontrolle Grönlands und bedroht Kanada und Mexiko mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent. Nachdem der kanadische Premierminister Justin Trudeau unterwürfig nach Mar-a-Logo eilte, bot Trump Kanada in seiner "Weihnachtsbotschaft" den Status eines US-amerikanischen Bundesstaates unter "Gouverneur" Trudeau an.
Trump bleibt auch seinem Ruf treu, "erfolgreichster Lügner unserer Zeit" zu sein. Das jüngste Beispiel: Vor vier Jahren hatte er Tiktok, das Videoportal eines chinesischen Unternehmers, als "eine Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA" bezeichnet. Vorige Woche bezeichnete er Tiktok als "ein einzigartiges Medium für Meinungsfreiheit". Inzwischen ist Trump ein Tiktok-Star geworden, mit 14,5 Millionen Bewunderern.
Es gibt Warnzeichen, dass die Trump-Administration den Umbau des Staates in ein autoritäres Regime versuchen könnte
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