
So verlieren Wahlen in den USA an Bedeutung
Wie die Republikaner in Texas legen auch die Demokraten in Kalifornien Wahlkreise zu ihren Gunsten fest. Das ist gefährliche Geopolitik innerhalb der USA, die den politischen Wettbewerb verschwinden lässt
In ihrem Gastkommentar beschreibt die Politikwissenschafterin Carla Norrlöf von der University of Toronto, wie Gerrymandering die US-amerikanische Demokratie verzerrt.
Der aktuell heftigste Schlagabtausch in der US-amerikanischen Politik findet zwischen Bundesstaaten statt. Und es geht dabei nicht um Ideen oder bestimmte politische Maßnahmen, sondern um Territorien. Die als Gerrymandering bezeichnete Neufestlegung von Wahlkreisgrenzen ist zu einem entscheidenden Instrument in diesem Kampf geworden. Es ermöglicht den Behörden auf Bundesstaatenebene, Karten so zu erstellen, dass die Wählerschaft des politischen Gegners neutralisiert wird.
Die Parteien können Kartografie also in Kontrolle ummünzen. Das geschieht entweder durch die Zusammenfassung von Wählerinnen und Wählern in einer Handvoll Wahlkreise, sodass die meisten dieser Wahlkreise an die eigene Partei gehen, oder durch die Aufteilung der Wählerschaft auf viele Wahlkreise, wodurch es unmöglich wird, irgendwo eine Mehrheit zu erringen. Gewählt wird zwar weiterhin, aber das Ergebnis steht schon vorher fest.
Zusätzliche Sitze
Texas ist das anschaulichste Beispiel dafür. Die Republikaner haben gerade eine Karte für die Kongresswahlen verabschiedet, die ihnen bis zu fünf zusätzliche Sitze im Repräsentantenhaus verschaffen soll. Kalifornien reagierte darauf mit einer ähnlichen Maßnahme.
www.derstandard.at
Wie die Republikaner in Texas legen auch die Demokraten in Kalifornien Wahlkreise zu ihren Gunsten fest. Das ist gefährliche Geopolitik innerhalb der USA, die den politischen Wettbewerb verschwinden lässt
In ihrem Gastkommentar beschreibt die Politikwissenschafterin Carla Norrlöf von der University of Toronto, wie Gerrymandering die US-amerikanische Demokratie verzerrt.
Der aktuell heftigste Schlagabtausch in der US-amerikanischen Politik findet zwischen Bundesstaaten statt. Und es geht dabei nicht um Ideen oder bestimmte politische Maßnahmen, sondern um Territorien. Die als Gerrymandering bezeichnete Neufestlegung von Wahlkreisgrenzen ist zu einem entscheidenden Instrument in diesem Kampf geworden. Es ermöglicht den Behörden auf Bundesstaatenebene, Karten so zu erstellen, dass die Wählerschaft des politischen Gegners neutralisiert wird.
Die Parteien können Kartografie also in Kontrolle ummünzen. Das geschieht entweder durch die Zusammenfassung von Wählerinnen und Wählern in einer Handvoll Wahlkreise, sodass die meisten dieser Wahlkreise an die eigene Partei gehen, oder durch die Aufteilung der Wählerschaft auf viele Wahlkreise, wodurch es unmöglich wird, irgendwo eine Mehrheit zu erringen. Gewählt wird zwar weiterhin, aber das Ergebnis steht schon vorher fest.
Zusätzliche Sitze
Texas ist das anschaulichste Beispiel dafür. Die Republikaner haben gerade eine Karte für die Kongresswahlen verabschiedet, die ihnen bis zu fünf zusätzliche Sitze im Repräsentantenhaus verschaffen soll. Kalifornien reagierte darauf mit einer ähnlichen Maßnahme.

So verlieren Wahlen in den USA an Bedeutung
Wie die Republikaner in Texas legen auch die Demokraten in Kalifornien Wahlkreise zu ihren Gunsten fest. Das ist gefährliche Geopolitik innerhalb der USA, die den politischen Wettbewerb verschwinden lässt