Natürlich ist es ideologisch motiviert, wenn man die Vergabe des Friedensnobelpreises an Obama kritisiert. Berliner, er war damals recht frisch Präsident. Jeder war einfach nur froh über den Abgang von Bush Jr. Er hat zu der Zeit nichts geleistet und wenn man die Ausweitung der Kampfdrohneneinsätze durch ihn betrachtet. Die sind einfach mal eine Tatsache. Und die offiziellen Statistiken zu Todeszahlen dazu kannst in die Tonne kloppen. Aber ja, ideologisch motiviert.
Zum Hintergrund der Kim-Hysterie kannst mal Auftritte von Volker Pispers nachrecherchieren. Das Bild vom "Arschloch aus dem Wandschrank holen" stammt von ihm. Du kannst dazu auch anders nachlesen. Auch aber nicht nur u.a. bei Dirk Müller. Aber ja, alles nur Ideologie und Verschwörungstheorien. Einen Scheiß wird Kim irgendwas auf irgendjemanden abfeuern. Dann sind die platt. Und genau das will er nicht. Der braucht deswegen den Schrecken und die Polterei. Weil das eine seiner wenigen Versicherungen ist, nicht so zu enden wie die Saddams und Ghadaffis. Ja ok, alles ideologische Verblendung.
Wenn einer sagt: "das ist so weil X!", dann wird damit idR. auch eine ideologisch getriebene Absicht und Hinterlistigkeit unterstellt. Klassisches Gut-Böse denken. Hollywood. Das böse will mich verarschen, aber ich durchschaue es. Nicht mit mir! In Wirklichkeit gibt es so gut wie nie nur einen Grund, und er ist auch nicht immer nur böse und ausschliesslich hinterlistig.
Was war mit Obama? Er hat den Preis als Vorschusslorbeeren bekommen. Aber nicht ohne Grund. Seit 9/11 galt "Westen gegen militanten Islam". In der politischen Rhetorik der Bush Regierung wurde oft kein Unterschied gemacht zwischen militant und friedlich. Obama hat damit öffentlichkeitswirksam gebrochen. Sein Rhetorik war eine versöhnliche. Dafür hat er den Preis bekommen. MMn. erstmal keine Farce. Und mW kann er auch nicht posthum wieder entzogen werden, weil er als Präsident nicht dem Ideal vieler Menschen gerecht wurde. Sei mal ehrlich: hätte Obama die NATO aus Osteuropa abgezogen, hätte er im nahen Osten soviel bomben können wie er wollte, Putin hätte ihn als größten Freund und Friedensfürsten der Gegenwart bezeichnet.
Japan: wer behauptet denn, dass sie nur wegen Kim aufrüsten? Es ist doch kein Geheimnis, dass China der Grund ist. Ob man Aufrüstung nun generell gut findet oder nicht: dass im südchinesischen Meer eine militärische Auseinandersetzung irgendwann droht ist ziemlich offensichtlich. Die Frage ist mehr welchen Umfang das annimmt.
Davon abgesehen kann ein US Präsident das nordkoreanische Raketenprogramm nicht einfach nur geschehen lassen. Dann würde er seinen Job nicht machen. Niemand garantiert ein rationales Verhalten Kims. Selbst wenn es unwahrscheinlich wäre, dass die Raketen zum Einsatz kommen. Auch eine 1% Chance muss verhindert werden, wenn es möglich ist. Kim hat sehr wenig zu verlieren, und im Zweifel auch wenig Leute mit Besonnenheit um sich herum. Sollte doch mal eine Rakete auf Hawaii oder die Ostküste fliegen wird man später nicht sagen: "macht nix, wir konnten Nordkorea ja in Schutt und Asche legen." Sondern: "konnten wir das nicht verhindern?"
Du sagst die US Politik ggü Nordkorea sei vorgeschoben um andere Ziele zu erreichen. Wie wäre es, wenn es auch hier mehrere Threads gibt? Der Gegensatz zwischen den USA und China in der Welt ist ebenso kein Geheimnis.