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US-News

Corona, Kalifornien: Weihnachten, Handschellen und Kinder als Zuschauer
Am Weihnachtsmorgen nahmen ICE-Beamte in der Nähe einer Highschool in Corona, Kalifornien, einen Vater fest und machten seine Kinder zu Zeugen. Die Kinder wurden kurzzeitig in Handschellen gelegt und mussten zusehen, wie ihr Vater abgeführt wurde. Sie riefen, sie seien Kinder, während ein Beamter ihnen das Telefon aus der Hand riss und beschädigte. Drei weitere Personen, die filmten, wurden ebenfalls festgenommen. ICE erklärte später, die Familie habe die Beamten behindert, indem sie ihnen mit dem Auto gefolgt sei. Die Kinder wurden schließlich der Mutter übergeben, doch der Schaden war da. Eigentum war zerstört, Vertrauen ebenso. Die Festnahme fand nicht im Verborgenen statt, sondern vor laufenden Kameras und vor Minderjährigen. Weihnachten wurde zum Kulissenwechsel für Härte. Kein Ermessensspielraum, keine Rücksicht, keine Zurückhaltung. Was blieb, war ein Bild staatlicher Gewalt, das sich einprägt und nicht wieder verschwindet.

 
Selbstermächtigung, Rassismus und Gottesstaat – Eine investigative Recherche
Es gibt Sätze, die für sich allein schon ein Gewicht tragen. Nebeneinander gelegt, ergeben sie ein Bild – von dem, was die USA aktuell ist, ein Land, das aus dem Verstand geraten ist. JD Vance sagt, Deutschland töte sich selbst. Es nehme Millionen auf, die nicht hierher gehörten, aus Kulturen, die mit unserer nicht zu vereinbaren seien. Es sind faschistische Worte, Dinge, die Vance nichts angehen. Migration ist für Vance ein Feind, den man stellen muss, den man abwehren muss. Der Satz fügt sich ein in eine Sprache, die in Amerika zum Alltag vieler gehört.

In Florida gibt es ein Gesetz. Es erlaubt einem, mit dem Auto in eine Menschenmenge, zum Beispiel Demonstranten zu fahren, wenn man sich umzingelt fühlt. Nicht in einer Ausnahmesituation, die kaum je eintritt. Sondern als Recht, das man hat. Der Staat sagt damit: Entscheide du. Entscheide, Gewalt wird zu einer Möglichkeit, die man wählen kann. Ron DeSantis Erklärung ist billig, „Niemand müsse dasitzen wie eine wehrlose Zielscheibe“. In Florida, sagt er, habe man das Recht, sich zu verteidigen. Aber wogegen? Gegen Menschen, die für Demokratie demonstrieren? Was für eine Logik. Entscheide in Sekunden über das Leben anderer, ohne dass jemand dir nachträglich sagen kann, du habest falsch entschieden.

DeSantis: „Du musst dort nicht einfach sitzen und eine sitzende Ente sein. Und du musst nicht zulassen, dass ein Mob dich aus deinem Auto zerrt und durch die Straßen schleift. In Florida hast du das Recht, dich zu VERTEIDIGEN.“

Und über allem liegt etwas, das keine Politik mehr ist, sondern fanatischer Glaube. Paula White, die spirituelle Beraterin, Leiterin des Glaubensbüros Trumps, sagt: Wer Nein zu Trump sagt, sagt Nein zu Gott. Das ist keine Übertreibung, das ist schlicht krank. Terror wird zur heiligen Sache. Widerspruch ist nicht mehr legitim, er ist Sünde. Der Präsident steht nicht mehr unter der Kritik der Menschen, er steht darüber, weil er unter Gott steht.

 
Sprengstoff an der Haustür – wie eine willkürliche ICE-Verhaftung in Bell jede Grenze sprengte
In Bell wurde aus einem gewöhnlichen Wohnhaus ein Tatort staatlicher Gewalt. Beamte der U.S. Customs and Border Protection setzten Sprengstoff ein, um einen Vater festzunehmen, während sich seine Partnerin und ein Kind im Haus befanden. Keine akute Bedrohung. Nur eine Tür, die mit einer Explosion geöffnet wurde, und ein Zuhause, das danach nicht mehr dasselbe war.

Der Zugriff kam nicht aus dem Nichts, sondern aus einer Vorgeschichte, die schwerer wiegt als der Knall. Eine Woche zuvor war derselbe Mann bereits festgenommen und wieder freigelassen worden. Der Vorwurf damals: Er habe absichtlich ein nicht gekennzeichnetes Fahrzeug der Grenzbehörde gerammt. Was die Recherchen, Akten und Zeugenaussagen nahelegen, zeichnet ein anderes Bild. Ein nicht gekennzeichnetes Einsatzfahrzeug scherte ein, bremste abrupt, eine Kollision war nicht mehr zu vermeiden. Trotzdem wurde aus einem Verkehrsunfall eine Anschuldigung konstruiert. Sie hielt nicht stand. Der Mann kam frei.

Am 27. Juni 2025 kehrte die Behörde zurück. Nicht mit einer Vorladung, nicht mit einem Termin bei Gericht, sondern mit Sprengstoff. Diesmal ist der Fall grotesk, noch absurder. Am 23. Dezember 2025 entschloss man sich, mit der Times zusammen, diesen Einsatz öffentlich zu machen, das halbe Haus ist zerstört. Der Ablauf ist nüchtern, die Wirkung brutal. Eine Explosion an der Haustür, Schreie, Staub, Splitter. Ein Kind, das nicht versteht, warum der Staat so laut wird. Eine Mutter, die zusieht, wie Gewalt in ihre Küche getragen wird, um einen Mann abzuholen, der sich der Justiz zuvor gestellt hatte und wieder freigelassen worden war.

Was hier erschüttert, ist nicht nur die Brutalität des Zugriffs, sondern seine Maßlosigkeit. Wenn ein Unfall zur Straftat erklärt wird, eine Entlassung zur erneuten Verfolgung führt und eine Verhaftung mit militärischen Mitteln durchgesetzt wird, verschiebt sich etwas Grundlegendes. Der Maßstab. Die Schwelle. Die Vorstellung davon, was verhältnismäßig ist. Sprengstoff in einem bewohnten Haus ist kein einfaches Detail, sondern eine Entscheidung mit Folgen für Körper und Vertrauen.

 
Sokoto, Tomahawks und die einfache Erzählung – Warum Trumps Nigeria-Schlag nicht hält, was er behauptet und nicht die Wahrheit ist
Donald Trump erklärte nach den US-Luftangriffen im Nordwesten Nigerias, Ziel seien Kämpfer des Islamischen Staates gewesen, die vor allem Christen brutal ermordeten. Die Botschaft war klar, zugespitzt, anschlussfähig. Sie war aber auch irreführend. Denn was in der Nacht auf Donnerstag in Sokoto geschah, passt nur schlecht zu dieser Erzählung, es ist eine Lüge. Mehr als ein Dutzend Tomahawk-Raketen schlugen im Bundesstaat Sokoto ein, einer Region, die fast vollständig muslimisch geprägt ist und in der Muslime seit Jahren den Großteil der Opfer bewaffneter Gewalt stellen. Selbst der katholische Bischof von Sokoto, Matthew Hassan Kukah, hat wiederholt betont, dass es dort kein Problem systematischer Christenverfolgung gebe. Die Vorstellung eines gezielten Angriffs auf christliche Gemeinden hält der Realität vor Ort nicht stand.

Immer auf Sendung – FOX NEWS: Völkerrechtsverstöße live in das Wohnzimmer der Amerikaner zu Truthahn und Masa – aber auch sonst schaut die Welt zu, so wie sie es fast nur noch macht

Auch die Frage, ob es sich bei den bewaffneten Gruppen in Sokoto überhaupt um Ableger des Islamischen Staates handelt, ist offen. Einige Analysten sehen mögliche Verbindungen zur Sahel-Provinz des IS, die vor allem in Mali, Niger und Burkina Faso aktiv ist. Andere halten diese Annahmen für dünn belegt. Recherchen ergeben das gleiche Bild. Die Gruppe, die lokal als Lakurawa bekannt ist, operiert seit Jahren in verschiedenen Bundesstaaten. Anfangs gewann sie Rückhalt, indem sie gegen Banditen vorging. Später wandte sie sich gegen die ländliche Bevölkerung selbst. Ihre Struktur ist unklar, ihre Loyalitäten wechselhaft.

In Nigeria findet kein Völkermord statt, und Christen werden dort auch nicht gezielt angegriffen“, erklärte der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Mahmoud Ali Youssouf, als Reaktion auf US-Präsident Trump. (13. November 2025)

Trotz der öffentlichen Zurückweisung von Trumps Rede von einem christlichen „Genozid“ entschied sich die nigerianische Regierung zur Zusammenarbeit. Man nutzte die Gelegenheit, amerikanische Feuerkraft gegen bewaffnete Gruppen einzusetzen, die ganze Landstriche destabilisieren. Außenminister Yusuf Tuggar machte deutlich, dass Abuja den Angriffen zugestimmt habe. Nach Gesprächen zwischen dem US-Verteidigungsministerium und Nigerias Militär habe es grünes Licht gegeben. Auch Präsident Bola Ahmed Tinubu sei eingebunden gewesen. Tuggar betonte zugleich, man habe darauf gedrängt, die Kommunikation nicht auf religiöse Fragen zu verengen.

 
Jim Beam muss Produktion, wegen Donica Blewinskys Zöllen, zumindest für 2026 schließen.
In Kentucky haben 33,9% für Harris gestimmt und 64,6% haben sich Trump an den Hals geschmissen. Viele davon sind dann arbeitslos

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Y’all Qaeda in Sonntagskleidung: Eine Stunde Andacht, damit der Rest der Woche gehorcht

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HALLELUJAH, sagt das neue Programm, und es klingt wie ein Fitness-Abo fürs Gewissen. Der Präsident wirbt dafür, dass Amerikanerinnen und Amerikaner jede Woche eine Stunde beten sollen. Nicht verpflichtend, natürlich nicht – nur so „freiwillig“, wie ein Lächeln auf dem Klassenfoto. Wer mitmacht, bekommt Zugehörigkeit; wer auslässt, wirkt plötzlich wie eine Betriebsstörung. Der Staat verteilt keine Bibeln, Trump verkauft diese ja gegen harte Dollar, er verteilt Fiktionen – das ist eleganter und hält länger. Man trifft sich „mit mindestens zehn Leuten“, denn auch Gott mag offenbar Team-Meetings. Eine Stunde für „unser Land und unser Volk“: das klingt weich, bis man merkt, wie hart es sortiert. Denn Beten ist hier nicht nur Glauben, es ist ein Zeichen: Ich bin dabei, ich passe ins Bild. So wird Religion zur Farce und Politik zu Fanatismus, geschniegelt, legal, medienbereit. Pick-up statt Kalaschnikow, Jesus hatte ja auch kein Auto – und der Himmel bekommt einen Wochenplaner. Amen, sagt die PR, und meint: bitte MAGA.

„God bless Trump for putting GOD FIRST“, jubelt der Chor, als wäre Gott ein Wahlkampf-Slogan. Und plötzlich steht der Himmel nicht über dem Präsidenten, sondern hinter ihm – wie ein Armee der Engel. Wer widerspricht, widerspricht nicht nur Politik, sondern gleich der höheren Instanz im Hintergrund. Das ist Y’all Qaeda in Sonntagskleidung: kein Untergrund, sondern Stadtratssitzung mit Gebetsfoto. Das ist Talibangelicals im Stil eines Gottesstaates mit HD-Lächeln. Und irgendwo am Eingang steht die heilige Homeland Security und schaut, ob dein Glaube „sauber“ wirkt, weiter auch unschuldige Menschen inhaftiert werden, ganz nach dem Geschmack des Herrn. Die Kirche des permanenten Ausnahmezustandes ist geöffnet: Regeln gelten feierlich – nur nicht für die, die sie segnen. Im Wohlstandkalifat gilt Besitz als Beweis, Armut als Verdacht, und Spenden als demokratisch, europäische Meinungsfreiheit? Satan weiche von mir. Eine Stunde Gebet pro Woche: wenig Zeitaufwand, maximaler Loyalitätswert. GOD FIRST, heißt es – und wer dahinter steht, darf den Rest der Reihenfolge festlegen.

Amerika 2025/2026 – Gottesstaat! Gebetsstunde folgt … aber vorher noch ein paar gesegnete Verstöße gegen das Völkerrecht. Amen

 

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Der falsche Verdacht – Wie ein junger Pilot in Ohio im Netz der Abschiebung verschwand

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Arturo Rafael Brito Goncalvez ist 22 Jahre alt, Pilot in Ausbildung und stammt aus Venezuela. In der Weihnachtswoche saß er plötzlich in Haft. Festgenommen nicht bei einer Kontrolle, nicht nach einer Anzeige, sondern während eines regulären Termins bei der Einwanderungsbehörde in Westerville bei Columbus. Ein Termin, zu dem man erscheint, wenn man nichts zu verbergen hat. Brito Goncalvez wurde von Beamten der U.S. Immigration and Customs Enforcement abgeführt und in das Butler County Gefängnis gebracht. Der Vorwurf: Er sei illegal in die Vereinigten Staaten eingereist. Seine Reaktion, war ebenso schlicht wie verzweifelt. Was habe er getan, fragte er. Was sei sein Verbrechen. Die Antwort, die er erhielt, war knapp: Er sei illegal eingereist.

Die Familie widerspricht dem entschieden. Sie sagt, Arturo Brito Goncalvez habe einen gültigen Pass, ein Visum, eine Arbeitserlaubnis und alle erforderlichen Dokumente. Seit ihrer Ankunft im Jahr 2023 hätten sie sich regelmäßig bei den Behörden gemeldet, so wie es verlangt wurde. Auch unsere Recherchen in mehreren Countys in Ohio ergaben keinerlei Hinweise auf Strafverfahren oder Verurteilungen gegen den jungen Mann. Er selbst sagt, er sei nie von der Polizei angehalten worden, habe nie Ärger gehabt. Die Festnahme erfolgte im Rahmen von „Operation Buckeye“, einer groß angelegten Maßnahme von ICE, die offiziell auf jene zielt, die als „die schlimmsten der Schlimmen“ bezeichnet werden. In diesem Raster taucht nun ein 22-jähriger Pilot auf, der zur Behörde kam, weil er sich an Regeln hielt. Der Kontrast könnte größer kaum sein.

 

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America 2025: Wenn Beleidigung zur Straßenparole wird
America 2025: Nachdem Donald Trump den Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, öffentlich als „seriously retarded“ beschimpft hatte, verlagerte sich die Sprache von der Bühne auf die Straße. Anhänger des MAGA-Kults tauchten vor Walz’ Wohnhaus auf und skandierten das Wort wie eine Parole. Keine Demonstration, kein politisches Anliegen, sondern gezielte Entmenschlichung. Was vom Präsidenten kommt, gilt als Freibrief, nicht als Ausrutscher. Die Beleidigung wird übernommen und weitergeführt, Spott zur gemeinsamen Praxis. Es geht nicht um Kritik, sondern um Einschüchterung durch Nachahmung. Sprache kennt keine Grenze mehr, wenn sie von Macht gedeckt wird. Der private Raum wird zur Bühne, das Zuhause zum Ziel. Was gesagt wird, setzt sich fort – nicht als Meinung, sondern als Handlung. America 2025 zeigt, wie schnell politische Sprache vor der Haustür ankommt.

 
„Operation Charlottes Netz“ – Säuberungsfantasie mit offenen Ende aus dem Ministerium – Mit Hilfe kommt man kaum noch nach und warum Europa nicht wegschauen sollte!

Die Heimatschutzministerin Kristi Noem kündigte am 18. November eine Operation mit martialischem Namen an. „Charlotte`s Web“ soll die Straßen reinigen, Zielscheibe sind „schlechte Kerle“. Sprache wie aus einem Wahlkampfclip aus schlimmsten Tagen, nicht aus einer Rechtsstaatserklärung. Verhaftungen werden verkündet, Abschiebungen gefeiert, Herkunftsländer als Endstation abgestempelt. Wer genau festgenommen wurde, warum und auf welcher Grundlage, bleibt offen. Ende der Operation? Offen. Ermittlungen werden als Jagd inszeniert, Beute, der Mensch. Das Versprechen lautet Ordnung, die Sprache lautet Einschüchterung.

Noem sprach von den „schlimmsten der Schlimmen“. Das wirkt entschlossen, bleibt aber Propaganda. Es erfährt niemand, wessen Taten gemeint sind, auf welcher rechtlichen Grundlage gehandelt wird oder wo diese Fälle verhandelt werden. Abschiebung wird als Gerechtigkeit verkauft, obwohl oft kein Urteil vorliegt, geschweige ein Haftbefehl.

Minnesota warnte vor ICE-Einsätzen über die Feiertage und behielt recht
Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, warnte vor einer Zunahme von ICE-Razzien rund um die Feiertage. In den Twin Cities läuft seit Wochen eine extrem verschärfte Abschiebeoffensive der Trump-Regierung. Offiziell heißt es, man gehe gezielt gegen Personen mit offenen Abschiebeanordnungen vor. In der Praxis wächst die Unsicherheit weit über diese Gruppe hinaus. Gemeinden bereiten sich auf Einsätze in Wohnvierteln vor, Schulen und Hilfsstellen sind alarmiert. Feiertage, die Sicherheit versprechen sollten, wurden zu Tagen erhöhter Angst. Die Landesregierung sieht die soziale Stabilität gefährdet.

Gemeinschaft gegen den Ausnahmezustand
Wie in Chicago reagieren Schulen und Nachbarschaften in Charlotte und ganz Minnesota mit Zusammenhalt. Eltern laufen gemeinsam Schulwege ab, kaufen für Familien ein, die das Haus nicht mehr verlassen. Feste werden nach drinnen verlegt, Veranstaltungen abgesagt, Fenster geschlossen. Während in der Nachbarschaft Tränengas liegt, entscheidet eine Schule, ob sie ein Fest abbrechen oder die Türen verriegeln muss.



 
Ein Teil der Welt zieht die Reißleine – Wie Trumps neues Einreiseverbot eine Kettenreaktion auslöst
Donald Trump hat den Kreis der Ausgeschlossenen erneut erweitert – und diesmal bleibt es nicht bei symbolischer Härte nach innen. Mit der Entscheidung vom 16. Dezember, das bereits bestehende Einreiseverbot auf weitere 20 Staaten sowie die Palästinensische Autonomiebehörde auszuweiten, sind nun insgesamt 39 Länder ganz oder teilweise vom Zugang zu den Vereinigten Staaten abgeschnitten. Die Maßnahme reicht von vollständigen Einreiseverboten bis zu gezielten Sperren für Studenten- und Geschäftsvisa. Sie ist umfangreicher als alles, was selbst in Trumps erster Amtszeit beschlossen wurde – und sie bleibt nicht ohne Antwort.

Zu den Staaten, deren Bürgerinnen und Bürger gar nicht mehr in die USA einreisen dürfen, zählen nun Mali, Südsudan, Niger, Burkina Faso, Syrien und die Palästinensische Autonomiebehörde. Hinzu kommt eine zweite Gruppe von Ländern, deren Staatsangehörige keine Studenten- oder Business-Visa mehr erhalten sollen. Darunter sind Angola, Antigua und Barbuda, Benin, Dominica, Gabun, Gambia, die Elfenbeinküste, Malawi, Mauretanien, Nigeria, Senegal, Tansania, Tonga, Sambia und Simbabwe. Bereits seit Juni standen Burundi, Kuba, Laos, Sierra Leone, Togo, Turkmenistan und Venezuela auf der Liste. Der geografische Flickenteppich zeigt, dass es sich nicht um eine regionale Maßnahme handelt, sondern um eine politische Setzung mit globalem Anspruch.

Die offizielle Begründung aus dem Weißen Haus folgt bekannten Linien. Für Niger etwa werden Überziehungsquoten bei Visa angeführt – 13,41 Prozent bei Geschäftsvisa, 16,46 Prozent bei Studenten – sowie der pauschale Hinweis auf Terroristen und deren Unterstützer, die angeblich Entführungen planten. Niger ist ein Binnenstaat in Westafrika mit rund 25 Millionen Einwohnern, muslimischer Mehrheit und seit Jahren politischer Instabilität. Für US-Bürger gilt das Land ohnehin seit Langem als Hochrisikogebiet, das US-Außenministerium rät seit Jahren von Reisen ab. Doch aus Sicht der Regierung in Niamey reicht das nicht als Rechtfertigung.

Zwei Wochen nach Inkrafttreten der erweiterten US-Maßnahmen zog Niger die schärfste Konsequenz. Das Land kündigte an, die Vergabe neuer Visa an US-Bürger vollständig und dauerhaft auszusetzen und Amerikanerinnen und Amerikanern die Einreise auf unbestimmte Zeit zu untersagen. Ein Regierungsvertreter erklärte, man verbiete „vollständig und dauerhaft die Ausstellung von Visa an alle Staatsbürger der Vereinigten Staaten“ und untersage ihnen den Zutritt zum Staatsgebiet. Es ist die bislang deutlichste Antwort auf Trumps Politik – und ein Signal, dass das Prinzip der Gegenseitigkeit nicht nur rhetorisch bemüht wird.

Andere Staaten reagierten zunächst diplomatischer, aber nicht weniger klar. Der Premierminister von Antigua und Barbuda, Gaston Browne, zeigte sich „zutiefst enttäuscht“ über die US-Entscheidung. Die Begründung, sein Land vergebe Staatsbürgerschaften zu lax, entspreche nicht der heutigen Gesetzeslage, erklärte er. Auch hier wird deutlich: Die betroffenen Länder akzeptieren nicht, dass pauschale Zuschreibungen ihre rechtlichen Reformen und politischen Realitäten ignorieren.

 
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