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Turkesteron
[h=2]Türkei und Saudi-Arabien schließen Pakt gegen Assad[/h] 07.05.2015, 19:50 Uhr | AP, dapd
Im Machtkampf um die Herrschaft in Syrien haben sich die Türkei und Saudi-Arabien zusammengetan - gegen Präsident Baschar al-Assad und zugunsten der Freien Syrischen Armee. Der Pakt wurde bereits bei Erdogans Besuch bei König Salman im März besiegelt, bestätigen türkische Regierungskreise in Istanbul. Seitdem erzielten die Rebellen vor allem im Norden große militärische Erfolge. Die USA zögern, sich auf die Seite der neuen Koalition zu schlagen - Washington fürchtet ein Horrorszenario
Das Abkommen sieht logistische und finanzielle Hilfen für die Rebellen vor und hat offenkundig in den vergangenen Wochen große militärische Erfolge der Rebellen begünstigt, die sich nun "Eroberungsarmee" nennen.
[h=3]Washington befürchtet Stärkung von Al-Kaida-Ableger[/h]Washington zögert mit der Unterstützung der Rebellen, weil es der Bekämpfung der weite Teile Syriens und des Iraks kontrollierenden Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Vorrang gibt.
Die USA befürchten außerdem, dass eine Rebellenallianz mit Nusra-Front und Ahrar al-Scham potenziell ein noch gefährlicheres Regime als das von Assad in Syrien an die Macht bringen könnte. Ein US-Gewährsmann sagte, Washington sei besorgt, dass die neue von der Türkei und Syrien unterstützte Allianz es dem syrischen Al-Kaida-Ableger, der Nusra-Front, erlaubt, mehr Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen.
[h=3]Kooperation trägt angeblich bereits Früchte[/h]Die Nusra-Front gehört zwar der neuen Rebellenkoalition an, mit ihr gebe es aber keine direkte Interaktion, sagen die türkischen Regierungskreise. Auch Ankara sieht die Nusra-Front als terroristische Gruppe. Der Unterschied zur Haltung der USA sei, dass Ankara sie nicht als direkte Sicherheitsbedrohung sehe und sie deshalb nicht bekämpfe, erklärte der Gewährsmann. Bei Ahrar al-Scham sei es so, dass Ankara zwischen internationalen Dschihadisten-Gruppen und solchen mit mehr regionalen Zielen unterscheide. Zu letzteren gehöre Al-Scham.
Ein Berater der Rebellen von der Freien Syrischen Armee, Ussama Abus Seid, bestätigte, dass die Kooperation der Türkei und Saudi-Arabiens - zuzüglich der Katars - Rebellenerfolge ermöglicht hätten. "Wir waren in der Lage, viel Schaden anzurichten und mehr Gebiete vom Regime zu erobern", sagte er.
[h=3]Bündnis geht auch gegen den Iran[/h]Sowohl die Türkei als auch Saudi-Arabien sind schon lange erklärte Gegner Assads. Bisher hatten sie sich aber nicht auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Dass sie nun doch ein Abkommen geschlossen haben, sehen Beobachter auch als eine Reaktion auf die passive Rolle der USA in dem Konflikt.
Ein Hindernis für eine saudi-arabisch-türkische Zusammenarbeit gegen Assad waren bisher unterschiedliche Auffassungen zur Muslimbruderschaft in der syrischen Opposition. Die Türkei unterstützt die Muslimbrüder, das saudi-arabische Königshaus sieht von der international auftretenden Bewegung seine Herrschaft im eigenen Land bedroht. Diese Bedenken wurden nun hintenan gestellt, um Assad zu stürzen - und langfristig Iran zu schwächen, mit dem sich Riad bereits in der Jemen-Krise über Kreuz sieht.
Der Direktor des Zentrums für Nahost-Studien der Universität von Oklahoma, Joshua Landis, erklärt, der saudisch-türkische Pakt habe die Lage in Syrien völlig verändert. Die USA hätten an Einfluss verloren. Doch für Ankara und Riad könnte sich die Kooperation mit islamistischen Extremisten als zweischneidiges Schwert erweisen. So habe einst auch Assad die IS-Dschihadisten im Irak unterstützt, die später ihre Waffen gegen ihn gerichtet hätten.
Türkei und Saudi-Arabien schließen Pakt gegen Assad
Im Machtkampf um die Herrschaft in Syrien haben sich die Türkei und Saudi-Arabien zusammengetan - gegen Präsident Baschar al-Assad und zugunsten der Freien Syrischen Armee. Der Pakt wurde bereits bei Erdogans Besuch bei König Salman im März besiegelt, bestätigen türkische Regierungskreise in Istanbul. Seitdem erzielten die Rebellen vor allem im Norden große militärische Erfolge. Die USA zögern, sich auf die Seite der neuen Koalition zu schlagen - Washington fürchtet ein Horrorszenario
Das Abkommen sieht logistische und finanzielle Hilfen für die Rebellen vor und hat offenkundig in den vergangenen Wochen große militärische Erfolge der Rebellen begünstigt, die sich nun "Eroberungsarmee" nennen.
[h=3]Washington befürchtet Stärkung von Al-Kaida-Ableger[/h]Washington zögert mit der Unterstützung der Rebellen, weil es der Bekämpfung der weite Teile Syriens und des Iraks kontrollierenden Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Vorrang gibt.
Die USA befürchten außerdem, dass eine Rebellenallianz mit Nusra-Front und Ahrar al-Scham potenziell ein noch gefährlicheres Regime als das von Assad in Syrien an die Macht bringen könnte. Ein US-Gewährsmann sagte, Washington sei besorgt, dass die neue von der Türkei und Syrien unterstützte Allianz es dem syrischen Al-Kaida-Ableger, der Nusra-Front, erlaubt, mehr Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen.
[h=3]Kooperation trägt angeblich bereits Früchte[/h]Die Nusra-Front gehört zwar der neuen Rebellenkoalition an, mit ihr gebe es aber keine direkte Interaktion, sagen die türkischen Regierungskreise. Auch Ankara sieht die Nusra-Front als terroristische Gruppe. Der Unterschied zur Haltung der USA sei, dass Ankara sie nicht als direkte Sicherheitsbedrohung sehe und sie deshalb nicht bekämpfe, erklärte der Gewährsmann. Bei Ahrar al-Scham sei es so, dass Ankara zwischen internationalen Dschihadisten-Gruppen und solchen mit mehr regionalen Zielen unterscheide. Zu letzteren gehöre Al-Scham.
Ein Berater der Rebellen von der Freien Syrischen Armee, Ussama Abus Seid, bestätigte, dass die Kooperation der Türkei und Saudi-Arabiens - zuzüglich der Katars - Rebellenerfolge ermöglicht hätten. "Wir waren in der Lage, viel Schaden anzurichten und mehr Gebiete vom Regime zu erobern", sagte er.
[h=3]Bündnis geht auch gegen den Iran[/h]Sowohl die Türkei als auch Saudi-Arabien sind schon lange erklärte Gegner Assads. Bisher hatten sie sich aber nicht auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Dass sie nun doch ein Abkommen geschlossen haben, sehen Beobachter auch als eine Reaktion auf die passive Rolle der USA in dem Konflikt.
Ein Hindernis für eine saudi-arabisch-türkische Zusammenarbeit gegen Assad waren bisher unterschiedliche Auffassungen zur Muslimbruderschaft in der syrischen Opposition. Die Türkei unterstützt die Muslimbrüder, das saudi-arabische Königshaus sieht von der international auftretenden Bewegung seine Herrschaft im eigenen Land bedroht. Diese Bedenken wurden nun hintenan gestellt, um Assad zu stürzen - und langfristig Iran zu schwächen, mit dem sich Riad bereits in der Jemen-Krise über Kreuz sieht.
Der Direktor des Zentrums für Nahost-Studien der Universität von Oklahoma, Joshua Landis, erklärt, der saudisch-türkische Pakt habe die Lage in Syrien völlig verändert. Die USA hätten an Einfluss verloren. Doch für Ankara und Riad könnte sich die Kooperation mit islamistischen Extremisten als zweischneidiges Schwert erweisen. So habe einst auch Assad die IS-Dschihadisten im Irak unterstützt, die später ihre Waffen gegen ihn gerichtet hätten.
Türkei und Saudi-Arabien schließen Pakt gegen Assad