Türkei widerlegt Berichte über US-Raketenschild
Ankara (RIA Novosti) - Bei der türkischen Regierung sind keine Bitten der USA eingelangt, Abwehrraketen in der Türkei zu stationieren. Das geht aus einer Erklärung des türkischen Regierungschefs Tayyip Erdogan hervor.
Türkische Medien hatten vorige Woche mitgeteilt, die USA hätten der Regierung vorgeschlagen, wegen der geographischen Lage und in Hinsicht auf die strategische Bedeutung der Türkei für Washington und die Nato ein Raketenabwehrsystem auf türkischem Territorium stationieren zu lassen.
Es wurde auch behauptet, die USA würden in der Frage der Errichtung eines Raketenschildes Druck auf Ankara ausüben.
„Wir haben keine Vorschläge erhalten. Es gibt auch keine Forderungen. Deshalb halte ich es für unnötig, irgendwelche Erklärungen abzugeben“, wird Erdogan am Samstag von der Zeitung „Millyet“ zitiert.
Die Zeitung führt auch die Äußerungen des türkischen Verteidigungsministers Vecdi Genül an, laut dem Ankara nicht das amerikanische ABM-System, sondern die Raketenabwehr der Nato bevorzuge.
Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu rief seinerseits die Presse auf, die Stimmung nicht künstlich anzuheizen. „Die Situation wird so hingestellt, als ob wir am Beginn von Raketenkriegen stehen und die Türkei jetzt angeblich Teile des Raketenschildes beherbergt“, zitiert der TV-Sender NTV den Außenminister.
Davutoglu stellte fest, dass die Türkei eines der ältesten Nato-Mitglieder sei und seinen notwendigen Beitrag zur Sicherheit der Teilnehmerstaaten der Allianz leiste. Im Zusammenhang mit der Frage der Errichtung eines Raketenabwehrsystems sagte der türkische Außenminister, die Türkei dürfe nicht als Flanken- oder Frontland betrachtet werden, wie dies während des Kalten Krieges der Fall gewesen sei.
Es ist geplant, die Frage des Nato-Raketenabwehrsystems auf einem Gipfel der Allianz im November in Portugal zu prüfen.
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