Velimirovićs von Verschwörungstheorien beeinflussten und antijüdischen Einstellungen fanden in seinen Schriften der 1920er und 1930er Jahre unmissverständlichen Niederschlag. Darin kamen die Juden als „Mörder G’ttes“ und „satanisches Volk“ vor, das „G’tt betrogen“ habe. Velimirović machte „die Juden“ für alles, was er ablehnte – Demokratie, Revolutionen, Sozialismus und Kommunismus, aber auch für den Kapitalismus und Atheismus, Pazifismus und religiöse Toleranz – verantwortlich. Seit zirka 1930 war er einer der wichtigsten Ideologen des sogenannten Heiligen-Sava-Nationalismus4 und eines serbisch-orthodoxen Klerikalismus. Velimirović lobte Adolf Hitler in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre mehrmals öffentlich. Und 1939 erklärte Velimirović die Serben zur „arischen Rasse“.5
Velimirović war auch ein bedeutender Inspirator der 1935 gegründeten Jugoslawischen Volksbewegung „Zbor“, einer rassistischen, antisemitischen und weit weniger „jugoslawischen“ denn serbisch-nationalistischen Vereinigung, die sich 1941 in den Dienst der deutschen Besatzer Serbiens stellte. Der serbisch-orthodox frömmelnde Gründer und Chef von „Zbor“, Dimitrije Ljotić (1891-1945), war Velimirovićs persönlicher Freund; beide traten entschieden für ein „Grossserbien“ ein.