Uropas auch erwähnen? Da hat mir meine Oma letztens ein paar alte Geschichten erzählt.
Nachdem mein Ururopa in Trabzon erschossen wurde, als unser Dorf (Halaniki in Sürmene) überfallen wurde musste mein damals 2-Jähriger Uropa zusammen mit seiner älteren Schwester und seiner Mutter fliehen.
Unsere Famile besaß Nussplantagen, die wurden aber an seinen Großonkel überschrieben,der sich den Osmanen anschloss. Die haben unser Familie in Sivas ausfindig gemacht und uns wohl "gebeten" die Überschreibung rechtsgültig zu machen.
Er hat in Sivas eine Tscherkessin geheiratet aber er wollte dort nicht bleiben und nach Trabzon zurück. Er soll sehr religiös gewesen sein, dass man ihn nur İnancı nannte.
Auch er wurde in Trabzon erschossen. Meine Oma meint er hätte gegen die Russen gekämpft.
Die ganze Familie soll wohl zurück nach Trabzon gegangen nur meine Oma haben sie zurückgelassen weil sie meinen Opa geheiratet hat.
Mein Opa väterlicherseits ist Armenier/bzw. armenischstämmig. Kommt aus einem Dorf in Sivas, dass früher Deveske hieß (ist armenisch und bedeutet große Kirche)
Er ging mit meiner Oma früh nach Istanbul und von dort aus sehr früh nach Deutschland als Gastarbeiter.
Er soll sehr gläubig gewesen sein. Und jeder den ich kenne kriegt Tränen in die Augen wenn man nach ihm fragt.
Meine Mutter mag meine Fam väterlicherseits nicht wirklich aber wenn sie von deiner Gutmütigkeit und seinem Tod spricht weint sie noch heute.
Er starb kurz vor meiner Geburt und hat wohl.Tag und Nacht gebetet meine Geburt miterleben zu dürfen aber er starb an einer Lungenkrankheit, die eine Folge seiner Tätigkeit als Gastarbeiter war.
Mein einer Uropa mütterlicherseits war Kurde und Arschloch. Er hat sich eine zweite Ehefrau ins Haus geholt weil meine Uroma depressiv war und deswegen nutzlos. Daraufhin hat sich meine Uroma im Euphrat ertränkt.
Sein Vater war angeblich Alevite, aber er selbst schien strengs sunnitisch zu sein. Ach und er war Metzger.
Mein anderer Uropa kommt aus Aleppo und ist als junger Mann in die junge Türkei gekehrt, er war überzeugter Kemalist und war begeistert, dass Antep sich von den Franzosen befreit hat. Er kommt zwar aus Syrien war aber kein Araber (er hieß Burhan) . Er war sehr hell und alles andere als orientalisch. Er war höchstwahrscheinlich Tscherkesse zumindest behauptet das mein Großonkel. Und hatte auch ein Pferd und schleppte viel. Er baute unser Haus in Antep selbst auf.
Er heiratete eine (halb-)kurdische Kemalistin, meine Uroma starb früh. Danach heiratete er eine Türkin, die meinen Opa großzog wie ihr eigenes Kind und sie lebt noch heute und ist mein Engel. Mein Uropa bekam meine Geburt zwar mit sagte aber traurig, dass ich niemals eine Verbundenheit zu meiner Familie in Antep haben werde weil mein Vater aus dem Norden kam und wollte meine ersten Fotos nicht sehen.
Mein Opa ging als junger Mann nach Deutschland,als Gastarbeiter. Er wollte anfangs zurück in die Türkei. Aber in Antep starb mein Onkel im alter von 8 Monaten, war damals Gang und Gebe weil sich niemand für die Missstände in Anatolien interessiert hat. Er gab der Türkischen Politik die Schuld und meinte, dass sein Sohn noch gelebt hätte wenn sich ein Deutscher Arzt gekümmert hätte. Weil er nicht wollte, dass das je wieder geschieht ind er nie wieder eines seiner Kinder beerdigen muss,entschied er sich damals nicht für das Geld sondern für die Staatsbürgerschaft, die ihm angeboten wurde. Er hat mich großgezogen und starb als ich 16 war an Lungenkrebs.