genannt wurde vieles... wenn es aber ins detail geht werden alle irgendwie stumm... warum?
Noch schnell ein paar Lappalien nachgeschoben...
Rund 95 Prozent der Firmen aus der Spiel-, Textil- und Sportwarenbranche weltweit beteiligen sich am „Rattenrennen“, wie Kernaghan es nennt. Ob coole Hiphop-Klamotten für die Firma des US-Rappers Sean „P. Diddy“ Combs, ob Trainingskluft von Adidas, Puma, Reebok oder Fila, ob Basebälle für die amerikanische Profiliga, Sweatshirts für die NBA, ob Massenmode für die bekanntesten Marken der Welt: Alles wird in den Freihandels- und Sonderwirtschaftszonen armer Länder produziert, die sich – mangels Alternativen – um solche Aufträge regelrecht balgen. „Es gibt kaum einen Markennamen, den ich nicht irgendwo in einem Loch mit skandalösen Arbeitsbedingungen gefunden habe“, sagt Kernaghan. „Europäische Label sind da nicht besser als US-amerikanische.“
Der Weltkonzern Wal-Mart ist mit Einnahmen von 259,3 Milliarden Dollar zwar wirtschaftlich stärker als 161 Staaten, gibt sich aber machtlos, wenn es um menschenwürdige Arbeitsbedingungen in seinen Fertigungsstätten geht.
Bei einem Stundenlohn von 70 US-Cent für eine mittelamerikanische Näherin betragen die Arbeitskosten für ein Produkt, das in den USA für 22,99 Dollar in den Läden hängt, ganze acht Cent. „Die Arbeit macht also nur 0,3 Prozent des Verkaufspreises aus“, rechnet der 56-Jährige vor: „Auch wenn man den Lohn verdoppelte, der dort kaum zum Leben reicht, käme man pro Hemd auf 16 Cent, das sind immer noch ganze 0,7 Prozent des Endpreises.“ Für Werbung und Marketing hingegen gibt Nike, umgerechnet auf das Sweatshirt, rund 2,30 Dollar aus – fast 30-mal so viel wie für die Arbeit.
„Die globale Ökonomie ist außer Kontrolle“, findet NLC-Chef Kernaghan. „Die Markenrechte von Micky Maus und der Nike-Swoosh sind besser geschützt als die Rechte der Arbeiter.“
greenpeace magazin: Ausbeutung bis aufs letzte Hemd
Ein seit vielen Monaten andauernde Massenprotest in Indien zeigt, wie essentiell sich die Menschen von Coca-Cola bedroht fühlen. Seit März 2004 haben Dorfbewohner eine Fabrik im südindischen Plachimada stillgelegt. Im nordindischen Staat Rajastan kam es nach Demonstrationen zu Ausschreitungen und Festnahmen rund um die örtliche Coca-Cola-Produktionsstätte in Kala Dera.
Nach Angaben des "India Resource Center" bedroht der rapide sinkende Wasserspiegel über 50 Dörfer in der Umgebung von Kala Dera. Die Bauern klagen, dass der Getränkekonzern sie ihrer natürlichen Wasserressourcen beraubt, das noch vorhandene Grundwasser verschmutzt und den Boden mit Pestiziden verseucht habe. "India Resource" beschuldigt den Konzern außerdem, in Indien durch Pestizide belastete Getränke zu verkaufen. Und bereits im Juli 2003 berichtete die britische BBC, Coca-Cola habe Bauern mit Abfallprodukten aus einer Abfüllanlage als Düngemittel beliefert, die giftige Chemikalien wie Cadmium und Blei enthalten hätten.
"Coca-Cola in Indien ist das perfekte Beispiel dafür, was schiefgeht, wenn Institutionen wie die Welthandelsorganisation den Unternehmen immer mehr Zugeständnisse machen", erklärt Amit Srivastava vom "India Resource Center". "Es ist wichtig, dass wir Coca-Cola zur Rechenschaft ziehen, damit ihnen bewusst wird, dass die Rechte der Menschen und der Umweltschutz unveräußerlich sind."
Boykottwelle in den USA: Studenten meutern gegen "Killer-Coke" - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - UniSPIEGEL