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Wirtschaft EU

EU wappnet sich für Handelskrieg
US-Präsident Donald Trump will „sehr bald“ auch Importzölle auf Produkte aus der Europäischen Union erheben. Die EU versuchte am Montag bei einem Sondergipfel in Brüssel, sich darauf vorzubereiten. Die Bekundungen schwanken zwischen Konfrontation und Appellen zur Besonnenheit. Sicher ist man sich, dass die EU handlungsfähig sei.

„Wenn jemand einen Handelskrieg will, kriegt er ihn“, reagierte Luxemburgs Premier Luc Frieden auf die Androhungen Trumps am Montag. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte, sollte Europa wirtschaftlich angegriffen werden, müsse es sich Respekt verschaffen. Die jüngsten Schritte der US-Regierung würden nur dazu führen, dass Europa stärker und geeinter auftreten werde.

Andere mahnten zur Besonnenheit, würden Handelskriege doch nur Verlierer kennen. Bei einem „Handelskrieg würden alle draufzahlen, und es gäbe einen lachenden Dritten, das wäre China“, sagte Interimskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP). Aber: „Wir sind bereit, für unsere Interessen einzustehen als Europäische Union.“ Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sagte, man werde versuchen, einen Zollstreit zu vermeiden: „Wir brauchen Amerika, und Amerika braucht uns“, so Kallas. Der transatlantische Handel und die Investitionen sicherten mehr als 16 Mio. Jobs auf beiden Seiten des Atlantiks.

 
Tesla-Verkäufe brachen in fünf europäischen Märkten ein
Tesla hat im Jänner in fünf europäischen Ländern einen Umsatzrückgang verzeichnet. Einbußen gab es in Großbritannien, Frankreich, Schweden, Norwegen und den Niederlanden. Konkurrenten hatten zuletzt den US-Elektroautohersteller mit neueren Fahrzeugmodellen überholt.

Außerdem hat Tesla-Chef Elon Musk mit seiner lautstarken Unterstützung für rechtsextreme Parteien in Großbritannien und Deutschland auf seiner Social-Media-Plattform X für Kontroversen gesorgt.

Die Verkäufe von Tesla in Großbritannien fielen um fast zwölf Prozent, obwohl die monatlichen Zulassungen von Elektroautos in Europas größtem Markt für batterieelektrische Fahrzeuge auf einen Rekordwert stiegen, wie nun aus Daten der Forschungsorganisation New AutoMotive hervorgeht.

In Frankreich brach der Absatz von Tesla im Berichtsmonat um 63 Prozent ein, in Schweden und Norwegen um 44 Prozent beziehungsweise 38 Prozent und in den Niederlanden um 42 Prozent. Auch in Kalifornien, dem größten US-Automarkt mit mehr als 1,7 Millionen Fahrzeugzulassungen im Jahr 2024, sanken die Tesla-Verkäufe im Jänner um zwölf Prozent.

 
Shein, Temu, AliExpress
„Ruinöser Wettbewerb“ – Jetzt sagt Europa dem Billig-Tsunami aus China den Kampf an
Chinesische Händler wie Shein und Temu können Waren im Wert von unter 150 Euro zollfrei nach Europa schicken. Das stört nicht nur die etablierten Händler, sondern auch Brüssel. Die EU plant Zollschranken und Kontrollen – mit spürbaren Auswirkungen auf die europäischen Kunden.

Die EU-Kommission hat am Mittwoch ihren Plan gegen die Flut von importierter Billigware von Online-Plattformen vorgestellt. Im Visier sind vor allem asiatische Hersteller, die über Online-Marktplätze direkt an Kunden in Europa verschicken. Die neuen Regeln zielen vor allem auf die Marktplätze Temu, Shein und AliExpress, treffen aber auch Versender etwa auf dem Amazon Marktplatz. Die etablierten Händler in Europa freut das, für die Kunden heißt das jedoch wohl: weniger Auswahl und höhere Preise.

 
Russischer Kunstdünger setzt Europas Hersteller unter Druck
Russische Düngemittelproduzenten liefern jährlich rund 40 Mio. Tonnen Kunstdünger nach Europa und kommen damit mittlerweile auf rund ein Viertel des europäischen Düngemittelmarktes. Der Wert der Lieferungen, die nicht von EU-Sanktionen betroffen sind, liegt bei rund zwölf Mrd. Euro, davon gehen 1,2 Mrd. Euro als Kriegssteuer direkt in Putins Kriegskasse, berichtet das ORF-Wirtschaftsmagazin „ECO“ in seiner aktuellen Sendung.

Der größte Kostenfaktor bei der Düngemittelproduktion ist die Energie. Und die europäischen Hersteller müssen zehnmal so viel für Erdgas bezahlen wie die russischen Düngemittelproduzenten.

Denn seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist der Gaspreis stark gestiegen – für die europäische Industrie ein erheblicher Wettbewerbsnachteil, moniert der Verband europäischer Düngemittelhersteller. Viel habe man jedoch bei den europäischen Politikern und Behörden noch nicht erreicht.

Zollerhöhungen angedacht
Die Branche mit rund 100.000 Beschäftigten in Europa habe bereits ein Viertel der Produktionskapazitäten stillgelegt, etliche Arbeitsplätze würden angesichts der aktuellen Situation wackeln, warnte der Branchenverband. Der Belgier Leo Alders, Vorstandsvorsitzender des Düngemittelherstellers LAT Nitrogen und Sprecher des europäischen Branchenverbandes, findet die europäische Position zu den russischen Düngerimporten fahrlässig.

 
US-Nebeneffekt
Comeback von Europas Börsen
Europas Börsen sind seit Jahresbeginn auf einer Aufholjagd und legen deutlich stärker zu als die erfolgsverwöhnten US-Börsen. Das ist nicht zuletzt ein – wohl unbeabsichtigter – Nebeneffekt der Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus. Die Stimmung in Europa hat sich laut einer Investorenumfrage vom Montag spürbar verbessert, und das trotz der Gefahr eines möglichen Handelsstreits mit den USA.

Laut dem Konjunkturbarometer des Analyseinstituts Sentix haben sich die wirtschaftlichen Perspektiven im Euro-Raum verbessert. Die Erwartungen wurden mit einer Verbesserung der Stimmung um fünf Punkte auf minus 12,7 deutlich übertroffen, so Sentix am Montag. In den beiden Monaten zuvor war der Index noch gesunken. Im Februar haben sich die Einschätzung der aktuellen Lage und die Erwartungen jeweils verbessert, wobei die konjunkturellen Erwartungen den höchsten Stand seit dem vergangenen Juli erreichten.

 
Im Zollkrieg muss Europa notfalls gegen Amazon, Google und Musk zurückschlagen
Die EU ist nur scheinbar in einer viel schwächeren Position. Es gibt keinen Grund, die Dominanz der US-IT-Giganten auf dem Kontinent im Konfliktfall weiter hinzunehmen

Fast jeder kennt ihn aus der eigenen Schulzeit, den Halbstarken vom Pausenhof, der Angst und Schrecken verbreitet. Die Erfahrung mit solchen Typen lehrt einen, dass man sich entweder Hilfe holen oder wehren muss. Ständig nachgeben ist keine Option, weil man sonst immer wieder belästigt wird.

In der Weltpolitik von heute heißt der aggressive Halbstarke Donald Trump. Der US-Präsident geht seit seinem Amtsantritt mit dem Rest der Welt in Handels- und Wirtschaftspolitik auf Konfrontationskurs und nimmt die liberale Wirtschaftsordnung auseinander. Trump droht, den Panama-Kanal und Grönland zu annektieren, er hat Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium verhängt, Zölle auf Einfuhren aus China angehoben und droht den engsten US-Partnern Mexiko und Kanada. Nun nimmt der US-Präsident die EU und damit auch Österreich ins Visier. Neben den Zöllen auf Stahl will Trump Importe von Autos und Maschinen aus Europa in die USA mit neuen Barrieren verteuern. Wie also umgehen mit der aggressiven Politik Washingtons?

 
Eine Branche wäre allerdings stark betroffen: Trumps Zollpläne wären laut Studie für EU weitgehend verkraftbar
Die EU könnte laut IW-Untersuchungen die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle abfedern. Jedoch würde eine Branche die Zölle besonders spüren.

Eine Angleichung der US-Zölle an das Niveau der Handelspartner wäre einer Studie zufolge für die Europäische Union jedoch verkraftbar, für viele Entwicklungs- und Schwellenländer hingegen ein Schock. Für die EU würde diese Maßnahme insgesamt nur einem Anstieg des durchschnittlichen Zollsatzes zwischen etwa 0,5 und 1,7 Prozentpunkten entsprechen, wie aus der Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) hervorgeht.

Diese lag der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vor. Daher sei ein solches Vorgehen aus EU-Perspektive wesentlich besser zu verkraften als die von US-Präsident Donald Trump angedrohte pauschale Zollerhöhung um zehn oder gar 20 Prozent, „deren Auswirkungen einen dreistelligen Milliardenschaden anrichten würden“.

Eine Branche würde allerdings deutlich spürbar getroffen von Trumps „reziproken“ Zöllen – also der Angleichung der US-Zölle an das jeweilige Niveau der Handelspartner. „Die europäische Autoindustrie würde den Schritt deutlich zu spüren bekommen“, so die Forscher um Ökonom Jürgen Matthes. Auf Pkw-Importe aus der EU haben die USA einen Zollsatz von 2,5 Prozent gesetzt, während der EU-Zollsatz bei zehn Prozent liegt. Der europäischen Autoindustrie droht also ein um 7,5 Prozentpunkte höherer Zollsatz. Bei den größeren Kraftfahrzeugen – wozu etwa Pick-Up-Trucks zählen – wären es sogar 13 Prozentpunkte.

 
Was ich bei dem ganzen Zollstreit nicht verstehe: Trump will Zölle auf Sachen erheben, die die Amerikaner wirklich kaufen (Aluminium und Stahl); auch wenn das den Konsumenten schmerzen wird, so wird das doch dazu führen, dass amerikanische Alternativen "günstiger" werden und diese mehr gekauft werden.
Die EU will hingegen auf... Jeans, Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter Zölle erheben? Alle Jeans kommen aus Bangladesch, wenn man Whiskey kaufen will, dann kauft man ohnehin keinen amerikanischen, niemand juckt sich für Motorräder und Erdnussbutter isst hier sowieso kaum jemand... Statt der "Symbolträchtigkeit", dass es republikanische Staaten trifft, sollte man darauf achten, dass es die USA überhaupt trifft!
 
Trumps Zölle und Friedensgespräche: Der Euro erholt sich - mehr als nur ein Momentum?
Angesichts der von Trump verschobenen gegenseitigen Zölle und seines Vorstoßes für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg stieg der Euro auf ein fast zweimonatiges Hoch. Der Aufschwung der Gemeinschaftswährung könnte jedoch nur von kurzer Dauer sein.

Der Euro erholte sich gegenüber dem US-Dollar, wobei das Währungspaar EUR/USD am Montag im frühen asiatischen Handel auf fast 1,05 stieg und damit den höchsten Stand seit dem 18. Dezember erreichte, nachdem es Ende Januar kurzzeitig dieses Niveau erreicht hatte. Die Erholung des Euro wurde auf zwei fundamentale Faktoren zurückgeführt: eine verzögerte Gegenzollregelung der USA und die Friedensgespräche im Ukraine-Krieg.

Niedrigere Inflationsprognosen stützen den Euro
Letzte Woche verschob US-Präsident Donald Trump die vorgeschlagenen Zölle und leitete gleichzeitig Friedensgespräche zur Beendigung des Ukraine-Krieges ein. Die Märkte zeigten sich weniger besorgt über einen möglichen Wiederanstieg der Inflation, der wahrscheinlich durch Trumps umfassende Zölle ausgelöst wurde. Es scheint, dass Trump die Zolldrohung eher als Verhandlungsinstrument denn als rücksichtslose Wirtschaftswaffe eingesetzt hat. Mit Ausnahme einer 10-prozentigen Abgabe auf China hat er bisher keine der von ihm versprochenen Zölle auf andere Länder in die Tat umgesetzt.

 
Ob das noch was bringen wird bei der Liebe von Trumpltier zu Massenmörder und Kriegsverbrecher Putin?
EU einigt sich auf neue Russland-Sanktionen
Die EU-Staaten haben sich wegen des anhaltenden Angriffskrieges gegen die Ukraine auf ein neues Paket mit Russland-Sanktionen verständigt.

Es soll zum dritten Jahrestag der Invasion am Montag in Kraft treten, wie die polnische EU-Ratspräsidentschaft nach einer Entscheidung im Ausschuss der ständigen Vertreter der Mitgliedsstaaten in Brüssel heute mitteilte.

Angaben von Diplomaten zufolge werden über das neue Sanktionspaket 13 weitere Banken aus dem Finanzkommunikationssystem SWIFT ausgeschlossen. Zudem verlieren acht russische Medienunternehmen ihre Sendelizenzen in der EU, und es wird ein weitgehendes Einfuhrverbot für russisches Aluminium sowie Aluminiumlegierungen und ein Ausfuhrverbot für Geräte geben, die zur Steuerung von Kampfdrohnen eingesetzt werden können. Dazu gehören auch Controller für Videospiele.

 
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