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Wirtschaft Weltweit

Chinas Exporte brachen um mehr als zwölf Prozent ein
Der chinesische Außenhandel ist im Juni eingebrochen. Wie die Zollbehörde in Peking heute mitteilte, sanken die Ausfuhren im Vorjahresvergleich um 12,4 Prozent auf rund 285 Milliarden US-Dollar (256 Mrd. Euro). Die Importe der zweitgrößten Volkswirtschaft gingen demnach um 6,8 Prozent auf rund 215 Milliarden Dollar (rund 193 Mrd. Euro) zurück. Beide Werte fielen noch schlechter aus als von Analysten erwartet. Bereits in den Vormonaten hatte sich der Außenhandel zunehmend abgekühlt.

Als Grund für den starken Rückgang der chinesischen Exporte gilt vor allem die schwache Dynamik auf den Weltmärkten. Hohe Inflation, gestiegene Zinsen und hohe Energiepreise infolge des Krieges in der Ukraine belasten zudem die Nachfrage nach Produkten „Made in China“. Die Importschwäche ist auf den schwachen Binnenmarkt der Volksrepublik zurückzuführen. Dort bleibt der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Ende der CoV-Pandemie hinter den Erwartungen zurück.

 
Dichtes Programm bei G-20-Finanzministertreffen
Indien will bei den heute anlaufenden Beratungen der Finanzminister aus den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern (G-20) einen eigenen Vorschlag für mehr Steuergerechtigkeit durchsetzen. Indischen Regierungsvertretern zufolge sollen weltweit tätige Konzerne einen größeren Anteil ihrer Steuerzahlungen in Staaten entrichten, in denen sie „Übergewinne“ erzielen. Die seit längerem geplante globale Steuerreform stockt, weil eine Umsetzung in den USA nicht in Sicht ist.

Außerdem kommen die Detailverhandlungen über die erste Säule der Reform, mit der Schwellenländer besser gestellt werden sollen, nicht richtig voran. Als zweite Säule ist eine weltweite Mindeststeuer von 15 Prozent für größere Firmen vorgesehen. Einige Experten fürchten, dass das gesamte Projekt, auf das sich knapp 140 Staaten verständigt hatten, vor dem Kollaps steht.

Den indischen Regierungsvertretern zufolge wird das Thema beim zweitägigen G-20-Treffen in Gandhinagar im Nordwesten von Indien intensiv diskutiert. Indien wolle für sich und andere Massenmärkte ein größeres Stück vom Kuchen abbekommen, wie Regierungsvertreter gegenüber Reuters dazu sagten. Nach der bisherigen Vereinbarung geht es um Konzerne, die Jahresumsätze von mehr als 20 Milliarden Euro aufweisen. Übergewinne werden unterstellt, wenn das jährliche Gewinnwachstum bei mehr als zehn Prozent liegt. Auf diese Übergewinne wird dann eine Sondersteuer von 25 Prozent fällig, die unter mehreren Ländern aufzuteilen ist.

 
Chinas Wirtschaftswachstum verlangsamt sich
Chinas Wirtschaft wächst langsamer als erwartet. Wie das Statistikamt in Peking heute berichtete, stieg das chinesische Bruttoinlandsprodukt im zweiten Jahresquartal um 6,3 Prozent. Damit blieben die Daten leicht hinter den Prognosen der meisten Ökonomen zurück.

Die vergleichsweise hohe Zahl kommt vor allem durch die niedrige Ausgangslage im Vorjahreszeitraum zustande, als die Finanzmetropole Shanghai sowie weitere Landesteile Chinas in rigiden CoV-Lockdowns waren. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg das stieg das chinesische Bruttoinlandsprodukt um 0,8 Prozent.

Nachdem das Land im Dezember seine strengen Beschränkungen aufhob, startete die chinesische Wirtschaft zunächst optimistisch in das neue Jahr. Seither jedoch hat sich die Erholung deutlich abgekühlt. Die exportgetriebene Volkswirtschaft leidet vor allem unter der schwachen globalen Nachfrage, einem kriselnden Immobilienmarkt sowie dem anhaltend niedrigen Binnenkonsum.

 
Null Prozent Inflation und weniger Wachstum: Chinas Wirtschaft gerät ins Stocken
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt verdaut die Corona-Nachwehen langsamer als erwartet. Nun droht eine Deflation, Besserung ist kaum in Sicht

Ein Wirtschaftswachstum von 6,3 Prozent klingt eigentlich gut, vor allem in Anbetracht der aktuellen Weltwirtschaftslage. Genau diese 6,3 Prozent hat das chinesische Statistikamt NBS am Montag für das zweite Quartal bekanntgegeben. Sieht man sich die Situation etwas genauer an, wird schnell klar, warum in China dennoch kein Grund zur Freude besteht. Die Wirtschaft wächst langsamer als erwartet, und die vergleichsweise hohe Zahl resultiert lediglich aus der niedrigen Ausgangslage im Vorjahreszeitraum. Zur Erinnerung: China fuhr sehr lange eine strikte Zero-Covid-Politik. Vor einem Jahr befanden sich die Finanzmetropole Schanghai und weite Teile des Landes noch in einem strengen Lockdown.

Schwache Exporte, kriselnder Immobilienmarkt, Rekordjugendarbeitslosigkeit – China kämpft mit einer Reihe an Problemen. Verglichen mit dem ersten Quartal 2023 ist das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni nur um 0,8 Prozent gestiegen. Damit wurde einerseits das Ergebnis des ersten Vierteljahres von 2,2 Prozent klar verfehlt, andererseits blieb man sogar hinter den Prognosen der meisten Ökonomen zurück.

 
Yellen erwartet keine Rezession in USA
Die US-Wirtschaft steuert aus Sicht der amerikanischen Finanzministerin Janet Yellen nicht auf eine Rezession zu. Am Rande des Treffens der Finanzminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) in Indien sagte sie heute Bloomberg TV, das schwächere Wachstum in China könne zwar auch auf andere Volkswirtschaften übergreifen.

Die USA machten jedoch gute Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation, und der Arbeitsmarkt erweise sich als recht robust.

„Ich erwarte keine Rezession“, fügte sie hinzu. Die jüngsten Inflationsdaten seien ziemlich ermutigend. Sinkende Energiepreise sorgten dafür, dass die Teuerungsrate im Juni auf 3,0 Prozent von 4,0 Prozent im Mai sank. Das ist der niedrigste Wert seit mehr als zwei Jahren.

Die Notenbank Fed hat im Kampf gegen die Inflation nach zehn Zinserhöhungen in Folge zuletzt eine Pause eingelegt und die Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent beibehalten.

 
Pfizer erwartet wochenlangen Ausfall von US-Werk
Nach verheerenden Tornadoschäden in einem wichtigen Arzneimittelwerk in den USA rechnet der US-Pharmakonzern Pfizer mit einem wochenlangen Ausfall der Anlage. Zwar seien die Produktionseinrichtungen in Rocky Mount im US-Staat North Carolina wohl unbeschädigt, sagte Konzernchef Albert Bourla gestern in einer Zwischenbilanz.

Jedoch werde die Wiederherstellung der Stromversorgung Wochen dauern. Zudem sei das Lager fast vollständig zerstört worden. Bourla sprach von einer „monumentalen Aufgabe“.

Das Werk ist eine der weltweit größten Produktionsstätten für injizierbare Arzneimittel. Zu den dort hergestellten Produkten zählen Narkose- und Schmerzmittel sowie Antiinfektiva. Nach Angaben von Pfizer stammen aus diesem Werk fast 25 Prozent der in US-Krankenhäusern eingesetzten sterilen injizierbaren Arzneimittel.

 
RISIKO FÜR VERSORGUNG
Indien verhängt Exportverbot für weißen Reis
Ab sofort wird Indien keinen weißen Reis mehr ausführen, damit soll die Versorgung der eigenen Bevölkerung sichergestellt werden. Für den Rest der Welt wird der Schritt Folgen haben, viele Länder sind auf Indiens Reis angewiesen. Der derzeit ohnehin enorm hohe Preis wird dadurch zudem wohl noch einmal deutlich anziehen.

Die Welt hungert nach weißem Reis, Indien exportierte davon im vergangenen Jahr allein von dieser Kategorie über zehn Millionen Tonnen. Im zweiten Quartal heuer wuchs der Export noch einmal um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Jetzt zog die indische Regierung die Bremse, der Exportbann gelte mit sofortiger Wirkung, wie am Freitag bekanntwurde. Betroffen sind weißer und Bruchreis – Basmati und der gelbliche Parboiled-Reis gehören nicht dazu.

 
IWF etwas optimistischer für Weltwirtschaft
Die Weltwirtschaft dürfte in diesem Jahr nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) etwas kräftiger zulegen als noch im April vermutet. Der IWF teilte heute in Washington mit, seine Prognose um 0,2 Punkte auf drei Prozent anzuheben. Es gebe aber weiter viele Probleme, sagte IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas.

Vor allem die hohe Inflation macht dem IWF Sorgen. Die Finanzorganisation empfiehlt daher weitere Zinsanhebungen. Gourinchas warnte die Notenbanken davor, zu früh vom Kurs der Zinserhöhungen abzukommen. Die Kerninflation müsse deutlicher und nachhaltiger nach unten gebracht werden.

China und Indien treiben Wachstum
Getrieben wird das Wachstum vor allem von großen Schwellenländern wie China und Indien. Deutschland schneidet im Vergleich mit anderen Industrienationen außerordentlich schlecht ab – als einziges großes Land mit einer dieses Jahr wohl schrumpfenden Wirtschaftsleistung.

Für nächstes Jahr rechnet der IWF global unverändert mit einem Wachstum von drei Prozent. Zum Vergleich: Der langjährige Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2019 liegt bei 3,8 Prozent. 2022 waren es 3,5 Prozent, 2021 als Erholung von der akuten CoV-Krise sogar 6,3 Prozent.

Tourismus bringt Impulse
Die Euro-Zone spürt die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine noch immer am deutlichsten. Ein stärkerer Konsum und deutliche Impulse durch den Tourismus haben den IWF aber bewogen, mehr Wachstum für Italien und Spanien zu erwarten.

Deutschland leide dagegen unter der gegenwärtigen Schwäche der Industrie, eine Folge der hohen Energiepreise, so der IWF. Außerdem dürfte die deutsche Exportindustrie den vergleichsweise schwachen Welthandel spüren. Für Deutschland sagt der IWF dieses Jahr ein Minus von 0,3 Prozent voraus, 2024 dann wieder ein Plus von 1,3 Prozent.

 
Dazu fällt mir ein
WOODY SEZ ~
"Now as I look around
It's mighty plain to see
This world is such a great
And a funny place to be;
Oh, the gamblin' man is rich
An' the workin' man is poor,
And I ain't got no home
In this world anymore."

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Fed treibt Leitzins in die Höhe
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) treibt den Leitzins nach einer Pause nochmals in die Höhe. Sie hob ihn am Mittwoch um einen viertel Prozentpunkt an – auf die neue Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Es ist der höchste Stand in 22 Jahren. Die Fed will mit ihrer Geldpolitik die Inflation bekämpfen

Die elfte Erhöhung binnen 16 Monaten war allgemein erwartet worden. Im Juni hatte die Fed nach zehn Anhebungen in Folge eine Pause eingelegt und den Leitzins in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent belassen. Damals signalisierte sie noch mindestens zwei weitere Anhebungen in diesem Jahr. Im Vorfeld der Entscheidung wurde auf dem Finanzmarkt mit einem Aufschlag von 0,25 Prozentpunkten gerechnet.

 
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