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Wirtschaft Weltweit

IWF vor Freigabe von 7,5 Mrd. Dollar für Argentinien
Das wirtschaftlich angeschlagene Argentinien kann auf die Freigabe weiterer Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Volumen von 7,5 Milliarden Dollar (6,8 Mrd. Euro) hoffen. Beide Seiten einigten sich nach heutigen IWF-Angaben vorläufig auf die Bedingungen für die Auszahlung der Summe, die Teil des 44 Mrd. Dollar schweren IWF-Pakets an das Land ist.

Dabei seien einige zuvor bestehende Bedingungen gelockert worden, weil eine verheerende Dürre der argentinischen Wirtschaft aktuell schwer zusetzt. Zudem werden nach Reuters-Informationen nun zusätzliche Gelder früher als geplant bereitgestellt. Laut IWF muss die jetzt getroffene vorläufige Vereinbarung noch von den zuständigen Gremien des Fonds geprüft und genehmigt werden.

 
Die Mongolei würde gerne auf China und Russland pfeifen
MONGOLEI
Bodenschätze als Ass im Großmachtspiel
Die Mongolei ist ein Land voller Rohstoffe, die gerade für die weltweit angestrebte grüne Technologiewende unerlässlich sind. Zugleich ist es ein riesiges Binnenland zwischen den zwei Großmächten China und Russland. Die Regierung in der Hauptstadt Ulan-Bator will für den Westen attraktiver werden und versucht dabei einen geopolitischen Balanceakt.

Der unter anderem an der US-Eliteuni Harvard ausgebildete Premierminister Luwsannamsrajn Ojuun-Erdene will westliche Bergbaukonzerne ins Land locken, um so den Abbau großer Vorkommen von Kupfer, Uran und anderen für die Energiewende nötigen Mineralien voranzutreiben.

 
Chinas Export- und Importzahlen schwächeln weiter
Die Konjunkturflaute bei wichtigen Handelspartnern setzt dem Exportweltmeister China im Juli zu. Die Ausfuhren der Volksrepublik sanken im abgelaufenen Monat mit 14,5 Prozent im Jahresvergleich stärker als erwartet, wie aus Daten der Zollbehörde von heute hervorgeht.

Damit verzeichnete die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt das schlechteste Exportergebnis seit Februar 2020. Auch die Importe Chinas schrumpften im Juli mit 12,4 Prozent stärker als prognostiziert.

Fachleute hatten mit einem Rückgang der Exporte um 12,5 Prozent und der Importe um 5,0 Prozent gerechnet. Chinas Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal nur langsam, da sich die Nachfrage im In- und Ausland abschwächte. Dies veranlasste die chinesische Führung auf einer Sitzung des Politbüros im vergangenen Monat, weitere politische Unterstützung in Aussicht zu stellen.

 
SENSIBLE TECHNOLOGIEN
US-Investitionsbeschränkungen gegen China
Die US-Regierung will bestimmte Investitionen aus den Vereinigten Staaten in China regulieren, um sensible Technologien zu schützen. Präsident Joe Biden erließ dazu am Mittwoch ein Dekret. Der Schritt dürfte die bereits angespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter belasten.

„Wir wollen China daran hindern, sich die fortschrittlichsten Technologien zu beschaffen und zu nutzen, um die militärische Modernisierung voranzutreiben und die nationale Sicherheit der USA zu untergraben“, sagte ein Vertreter der Regierung in Washington.

Er machte deutlich, dass es sich um eine Maßnahme zum Schutz der nationalen Sicherheit handle und nicht um eine Investitionsbremse. Ziel sei außerdem, dass bestehende Exportkontrollen nicht untergraben würden, sagte der US-Regierungsvertreter.

Bedenkliche Länder? Dekret nennt nur China explizit

 
Chinesischer Immobilienkonzern Country Garden in Turbulenzen
Der chinesische Immobilienkonzern Country Garden lässt den Handel mit einem Teil seiner Anleihen stoppen. Die elf auf dem heimischen Markt ausstehenden Anleihen (Onshore-Bonds) von Country Garden sollen von Montag an auf unbestimmte Zeit vom Handel ausgesetzt werden, wie aus gestern veröffentlichen Mitteilungen des Unternehmens hervorgeht.

Die drohende Schieflage von Country Garden, einem der größten privaten Immobilienentwickler des Landes, schürt seit einiger Zeit Sorgen vor einer Verschärfung der Branchenkrise. In deren Zentrum steht der Immobilienentwickler China Evergrande, der nach hohen Verlusten mit seinen Gläubigern um den Abbau seines Schuldenbergs ringt. Der einstige Star auf dem chinesischen Wohnungsmarkt war in Schieflage geraten, nachdem die Immobilienblase geplatzt war.

 
Chinas Wirtschaft zeigt Anzeichen für ernsthafte Schwierigkeiten – und die Probleme nehmen weiter
Chinas Aufschwung nach der Pandemie ist nicht eingetreten, und das Land steht vor wachsenden wirtschaftlichen Hindernissen.
Peking hat mit rückläufigen Handels- und Auslandsinvestitionen, einem wackeligen Immobilienmarkt und Deflation zu kämpfen.
Experten sind der Meinung, dass die meisten Probleme Chinas selbstverschuldet sind, und warnen, dass die Politik geändert werden muss, um das Vertrauen zu stärken.

 
China senkt wegen schwacher Konjunktur Leitzins
Vor dem Hintergrund schwacher Konjunkturdaten hat die chinesische Zentralbank erneut an der Zinsschraube gedreht. Wie das Institut heute mitteilte, wurde der Zinssatz für Kredite mit einer einjährigen Laufzeit um 15 Basispunkte auf 2,5 Prozent gesenkt. Es ist die zweite Zinssenkung seit Juni.

Kurz nach dem Zinsschnitt legte das Pekinger Statistikamt heute Konjunkturdaten vor, die überwiegend schwächer ausfielen, als erwartet worden war.

Die Industrieproduktion stieg im Juli im Jahresvergleich um 3,7 Prozent und lag damit unter den Prognosen. Auch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze verlangsamte sich erneut auf nur noch 2,5 Prozent. Der angeschlagene Immobiliensektor verzeichnete einen Rückgang der Investitionen um 8,5 Prozent.

 
WTO: Chinas Zölle auf US-Importe nicht rechtens
Die Welthandelsorganisation (WTO) hat entschieden, dass die von China eingeführten Zölle auf US-Importe im Wert von mehreren Milliarden Dollar gegen internationale Handelsregeln verstoßen. Das WTO-Streitbeilegungsgremium urteilte gestern, dass Chinas „zusätzliche Zollmaßnahmen“ unvereinbar mit mehreren Artikeln des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) seien. Peking gab an, das Urteil prüfen zu wollen.

China hatte die Zölle auf bestimmte US-Importe im April 2018 als Vergeltungsmaßnahme für US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt. Betroffen waren Einfuhren im Wert von drei Milliarden US-Dollar. Es ging um 128 US-Produkte, darunter Obst und Schweinefleisch.

Washington begrüßte die Entscheidung des WTO-Gremiums. Sam Michel, ein Sprecher der US-Handelsbeauftragten Katherine Tai, erklärte, das Urteil bestätige, dass China „illegal mit angeblichen ‚Schutzzöllen‘ Vergeltungsmaßnahmen ergriffen“ habe.

China hatte die Zölle verhängt, nachdem kurz zuvor der damalige US-Präsident Donald Trump 2018 Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus China, aber unter anderem auch aus der Europäischen Union, Norwegen, der Schweiz und der Türkei eingeführt hatte. Begründet wurde das mit einer Gefahr für die nationale Sicherheit durch zu starke Abhängigkeit der USA von solchen Importen.

 
Kritik an Credit Suisse wegen angeblicher Nazi-Konten
Ein US-Parlamentsausschuss wirft der Credit Suisse (CS) Versäumnisse bei einer internen Untersuchung zu historischen Konten mit angeblichem Nazi-Bezug vor. Das Schweizer Geldhaus habe nicht alle verfügbaren Unterlagen überprüft, hieß es in einem gestern vom Haushaltsausschuss des US-Senats veröffentlichten unabhängigen Bericht.

Zahlreiche relevante Dokumente seien bei der mehrjährigen Überprüfung außen vor geblieben. Elektronisch seien nur knapp 1.000 von 65.000 Datensätzen zur Verfügung gestanden. „Aus Respekt vor den Opfern des Holocaust und ihren Familien können wir vor diesen Unzulänglichkeiten nicht die Augen verschließen“, betonte der republikanische Senator Chuck Grassley in einer Erklärung.

Die CS werde auch beschuldigt, dem ehemaligen Ombudsmann der Untersuchung wichtiges Material vorenthalten zu haben.

CS: Keine konkreten Hinweise gefunden

 
Chinesischer Immobilienriese beantragt Gläubigerschutz in USA
Der hoch verschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande hat in den USA Gläubigerschutz beantragt. Wie der Finanzdienst Bloomberg und andere US-Medien unter Berufung auf Gerichtsunterlagen berichteten, beantragte der Konzern gestern in Manhattan Gläubigerschutz nach Kapitel 15. Damit wolle sich der Konzern vor Forderungen von Gläubigern in den USA schützen.

Der chinesische Konzern steckt in einer tiefen Krise und gilt als das am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen der Welt. Evergrande hatte Schulden von mehr als 300 Milliarden Dollar (rund 276 Mrd. Euro) angehäuft. Im Jänner 2022 kündigte der Konzern einen Restrukturierungsplan an.

Der chinesische Immobiliensektor befindet sich seit geraumer Zeit in einer schweren Krise, für die Evergrande zum Symbol wurde. Die Immobilienkrise wirkt sich auch auf andere Wirtschaftssektoren aus.

Zuletzt wuchs die Sorge um einen weiteren großen chinesischen Immobilienentwickler. Das Unternehmen Country Garden stürzte an der Börse ab, nachdem es zwei Kuponzahlungen für US-Dollar-Anleihen verpasst hatte. Zwar handelt es sich nur um Zinszahlungen in Höhe von 22,5 Millionen US-Dollar. Dennoch wurden sofort Erinnerungen an Evergrande wach, wo die Probleme ähnlich begonnen hatten.

 
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