"Mord fließt in ihren Adern": Wiener Prediger hetzt auf Facebook gegen Juden
Der Imam einer Meidlinger Moschee teilte auf Facebook Hassbotschaften. Darin nennt er Juden "Verbrecher" und "Blutvergießer", ruft zum Mord auf. Die Israelitische Kultusgemeinde mahnt scharfe Konsequenzen ein
Mohamed El S. haute am Mittwochabend zu später Stunde noch besonders eifrig in die Tasten. Der Imam einer Meidlinger Moschee, die vor allem von Ägyptern besucht wird, wollte ganz offensichtlich keine Zeit verlieren – und vor allem Spuren verwischen. Zuvor berichtete das Boulevardblatt Österreich nämlich über die Facebook-Einträge des Predigers, in denen es am 5. Jänner unter anderem heißt: "Mord fließt in ihren Adern. Das sind die Juden. Ein abscheuliches Volk, Verbrecher, Blutvergießer. (...) Sie verstehen nur die Sprache von Blut und Mord."
Nur wenige Stunden nach Erscheinen des Artikels war die antisemitische Passage aus dem Beitrag plötzlich verschwunden. Was Mohamed El S. allerdings nicht wissen dürfte: Der Bearbeitungsverlauf seiner Facebook-Beiträge lässt sich ganz einfach nachvollziehen. Also auch, dass er jene Zeilen um 20.20 Uhr und zwei Minuten später noch einmal bearbeitet hatte. Alles bloß ein Zufall? Keineswegs. Sie wurden vom STANDARD rekonstruiert.
"Vernichte sie und lasse niemanden übrig"
Selbiges passierte demnach mit jener Stelle aus einem Facebook-Posting vom 9. Jänner: "Oh Allah, bitte bestrafe die kriminellen und übergriffigen Zionisten und diejenigen, die sie unterstützen, zerstreue sie, oh Allah, vernichte sie und lasse niemanden übrig."
Der Imam einer Meidlinger Moschee teilte auf Facebook Hassbotschaften. Darin nennt er Juden "Verbrecher" und "Blutvergießer", ruft zum Mord auf. Die Israelitische Kultusgemeinde mahnt scharfe Konsequenzen ein
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