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Antisemitismus:Erziehung zum Hass

„Merkt euch sein Gesicht“
Die Staatsanwälte gehen nach dem Angriff auf einen jüdischen Studenten der Freien Universität Berlin von einer gezielten antisemitischen Tat aus. Bei einem propalästinensischen Protest vor der Uni gibt es wenig Empathie für das Opfer. Dass Judenhass hinter der Gewalt steckt, wird infrage gestellt.
Am Donnerstagmittag steht ein junger Mann vor der Mensa der Freien Universität (FU) Berlin und spricht in ein Mikrofon. Der Mann trägt kurze schwarze Haare, eine runde Brille und einen sogenannten Palästinenserschal um den Hals, die Kufiya. „Palästinenser werden in Deutschland kriminalisiert“, behauptet er. „Wir sind in diesem Land nicht willkommen.“ Vor ihm stehen rund 100 Demonstranten, einige von ihnen zeigen Fahnen von Gruppen aus dem antiimperialistischen Spektrum der radikalen Linken oder palästinensische Flaggen.

Zionismus sei nichts anderes als „white supremacy“ (weiße Vorherrschaft), sagt der Redner dann. Er zeigt damit eine völlige Unkenntnis der Geschichte des Antisemitismus, in der Juden nicht als privilegierte Weiße wahrgenommen, sondern verfolgt und ermordet wurden. Er zeigt auch eine völlige Unkenntnis der israelischen Gesellschaft, in der ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung aus arabischen Familien kommt. Und er zeigt eine völlige Unkenntnis der Geschichte des Zionismus, der auch antikoloniale Elemente enthält und mit der Staatsgründung Israels die britische Kolonialmacht aus dem Land vertrieben hat.

 
Gegen Judenhass: Geschichte des Antisemitismus
Weltweit steigt die Zahl antisemitischer Vorfälle. Warum diese Entwicklung nicht nur für Jüdinnen und Juden problematisch ist, und wie sie mit „historischer Urteilskraft“ überwunden werden könnte, zeigt der Historiker Sebastian Voigt in seinem neuen Buch „Der Judenhass. Eine Geschichte ohne Ende?“.

Historiker Voigt liefert mit seinem Buch einen gut lesbar geschriebenen Einblick in die Entwicklung des „Judenhasses“. Empfehlenswert ist sein neues Buch nicht zuletzt aufgrund der Darstellung jener Diskussionen, die den Antisemitismus durch die Jahrhunderte befeuerten. Viele von ihnen finden sich – wenn auch in abgewandelter Form – in zeitgenössischen Diskussionen wieder. Voigt lädt mit seinem Buch auf unterschiedlichen Ebenen zur Reflexion über die Geschichte und aktuelle Diskurse ein.

Wie er zu Beginn seines Buches betont, sei Antisemitismus nicht bloß Phänomen der politischen Extreme, sondern habe eine „tiefe Verankerung in der Mitte der Gesellschaft“. Die historische Auseinandersetzung mit der Thematik ließe Voigt zufolge daher auch Rückschlüsse auf allgemeine gesellschaftliche Verhältnisse zu. Sie sei für die Überwindung des Antisemitismus unerlässlich.

Entwicklungsgeschichte und Hintergründe
Voigt beschreibt in „Der Judenhass“ dessen Entstehung und Entwicklung über zweieinhalb Jahrtausende. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem deutschsprachigen Raum. Doch Voigts Buch beleuchtet weit mehr als eine Entwicklungsgeschichte. Vielmehr gibt er auch Einblicke in die jüdische Geschichte, ebenso wie in jene der Mehrheitsgesellschaft, in der Juden und Jüdinnen lebten, und klärt über Anliegen philosophischer Debatten und politischer Auseinandersetzungen in diesen Kontexten auf.

Ambivalenzen und Folgen des Nationalismus

 
„Merkt euch sein Gesicht“
Die Staatsanwälte gehen nach dem Angriff auf einen jüdischen Studenten der Freien Universität Berlin von einer gezielten antisemitischen Tat aus. Bei einem propalästinensischen Protest vor der Uni gibt es wenig Empathie für das Opfer. Dass Judenhass hinter der Gewalt steckt, wird infrage gestellt.
Am Donnerstagmittag steht ein junger Mann vor der Mensa der Freien Universität (FU) Berlin und spricht in ein Mikrofon. Der Mann trägt kurze schwarze Haare, eine runde Brille und einen sogenannten Palästinenserschal um den Hals, die Kufiya. „Palästinenser werden in Deutschland kriminalisiert“, behauptet er. „Wir sind in diesem Land nicht willkommen.“ Vor ihm stehen rund 100 Demonstranten, einige von ihnen zeigen Fahnen von Gruppen aus dem antiimperialistischen Spektrum der radikalen Linken oder palästinensische Flaggen.

Zionismus sei nichts anderes als „white supremacy“ (weiße Vorherrschaft), sagt der Redner dann. Er zeigt damit eine völlige Unkenntnis der Geschichte des Antisemitismus, in der Juden nicht als privilegierte Weiße wahrgenommen, sondern verfolgt und ermordet wurden. Er zeigt auch eine völlige Unkenntnis der israelischen Gesellschaft, in der ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung aus arabischen Familien kommt. Und er zeigt eine völlige Unkenntnis der Geschichte des Zionismus, der auch antikoloniale Elemente enthält und mit der Staatsgründung Israels die britische Kolonialmacht aus dem Land vertrieben hat.


Ich verstehe absolut nicht warum man in Deutschland einen Juden zusammenschlägt, der absolut nichts mit dem Krieg zu tun hat. Genauso wenig verstehe ich diesen Palestinenser, der meint Palestinenser sind in Deutschland nicht willkommen und werden kriminalisiert. Jeder in Deutschland hat die Chance eine Arbeit zu finden, sich selbstständig zu machen, sich weiterzubilden, umzuschulen usw.. Man muss die Schuld nicht immer bei den anderen suchen. Viele sollten mal auf sich selbst gucken und ehrlich zu sich selber sein. In Deutschland wird nur viel geredet, am Ende aber passiert nichts. Leider zum Leid von vielen Zivilisten.
 
Und bitte nicht vergessen gegen die AFD zu protestieren.
Wie ich gehört habe hast du es nicht mehr geschafft. Deine High Heels waren zum Laufen nicht geeignet :lol27:
100.000 Menschen bei „Lichtermeer für Demokratie“ in München
Mehr als 100.000 Menschen haben nach Schätzungen der Polizei gestern in München mit einem „Lichtermeer für Demokratie“ gegen Rassismus, Antisemitismus und Hetze demonstriert. Manche hatten sich mit Lichterketten behängt, andere trugen Laternen oder Taschenlampen. Die Veranstalter sprachen von 300.000 Teilnehmenden.

Die Theresienwiese, im Herbst der Ort des Oktoberfests, erstrahlte in hellem Schein – damit es hell werde in den Köpfen, sagte die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal. Sie rief in ihrer Rede zur Einheit für die Demokratie auf und mahnte, sich nicht in Einzelinteressen zu verlieren.

 
Buttertitte hat Motto das er in Alltag und bei weiber Anwendet...


"It is butter to ask forgiveness than permission"
BButtertitte
 
Antisemitismus in der Schweiz. Bergstation vermietet nicht mehr an Juden: „Wollen täglichen Ärger nicht mehr“
Dieser Fall erschüttert die jüdische Gemeinde. Der Betreiber einer Bergstation in Davos im Schweizer Kanton Graubünden vermietet keine Wintersportgeräte mehr an Juden. Zu der Aktion steht er und nennt negative Erfahrungen als Grund für die Maßnahme.

An der Tür der Bergbahn Pischa in Davos hängt ein Aushang mit hebräischer Schrift. Ein Foto davon kursiert derzeit auf X (ehemals Twitter). „Aufgrund verschiedener sehr ärgerlicher Vorfälle, darunter der Diebstahl eines Schlittens, vermieten wir keine Sportgeräte mehr an unsere jüdischen Brüder“, heißt es in dem Schreiben. „Dies betrifft alle Sportgeräte wie Schlitten, Airboards, Skis und Schneeschuhe.“ Beendet wird das Schreiben mit den Worten „Vielen Dank für Ihr Verständnis“.

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„Antisemiten werden mit Sicherheit keinen deutschen Pass bekommen“
Seit dem Terrorangriff auf Israel erleben Juden weltweit Hass und Angriffe. Eine Lösung des Nahost-Konflikts ist in weite Ferne gerückt. Bei einer deutsch-israelischen-Konferenz suchen Diplomaten und Politiker nach Antworten –Justizminister Buschmann gibt ein weitreichendes Versprechen ab.
Sie ist seit mehr als 130 Tagen eine Geisel der Terrororganisation Hamas. Am 7. Oktober wurde die 23-jährige Romi vom Nova-Musikfestival in Israel in den Gaza-Streifen verschleppt. Seitdem kämpft ihre Mutter Meirav Leshem Gonen um die Rückkehr ihrer Tochter – oder zumindest um ein Lebenszeichen.

Zum letzten Mal hörte sie ihre Stimme aus dem Auto, in dem Romi sich versteckte, erzählt Gonen. „Mama, ich wurde angeschossen, ich blute, ich glaube, ich sterbe“, sagte Romi am Telefon. Dann hörte Gonen die Stimmen der Terroristen, die ihre Tochter aus dem Auto zerrten.

Trotz der großen Angst versuche sie nun stark zu sein, sagt die Mutter. „Ich vertraue unserer Armee, dass sie alles tut, um meine Tochter zurückzubringen.“ Und sie setzt auf internationale Hilfe bei den Verhandlungen. „Danke, dass auch Deutschland hier Verantwortung übernimmt“, sagt Gonen.

 
Großbritannien: Enormer Anstieg antisemitischer Vorfälle
Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Großbritannien ist 2023 laut den Angaben einer jüdischen Wohltätigkeitsorganisation auf einen Höchststand gestiegen – vor allem wegen des Nahost-Kriegs.

The Community Security Trust (CST) sprach am Donnerstag von einer „Explosion des Hasses“ gegen die jüdische Gemeinde, das sei eine „absolute Schande“. Demnach wurden 4.103 antisemitische Vorfälle gemeldet, deutlich mehr als im bisherigen Rekordjahr 2021 mit 2.261.

Rund zwei Drittel der Taten hätten sich am oder nach dem 7. Oktober ereignet, dem Tag des Überfalls der islamistischen Hamas auf Israel. Allein in der Woche nach dem Terrorangriff wurden der Organisation 416 antisemitische Vorfälle gemeldet. Innenminister James Cleverly und die innenpolitische Sprecherin der oppositionellen Labour-Partei, Yvette Cooper, kritisierten antisemitische Taten scharf.

„Feier des Hamas-Angriffs“
„Die Geschwindigkeit, mit der Antisemiten im Vereinigten Königreich am und unmittelbar nach dem 7. Oktober mobilisiert haben, legt nahe, dass dieser Anstieg des antijüdischen Hasses zumindest zunächst eine Feier des Hamas-Angriffs auf Israel war und nicht die Wut über Israels militärische Reaktion in Gaza“, betonte CST.

Beim Großteil der Vorfälle habe es sich um „missbräuchliches Verhalten“ gehandelt, der Begriff umfasst unter anderem Einschüchterungen, Beschuldigungen und Demütigungen. In Hunderten Fällen ging es zudem um Körperverletzung, Drohungen sowie Beschädigung oder Schändung.

Hoher Anteil an Minderjährigen

 
"Abscheuliches Volk, Verbrecher, Blutvergießer": Imam wird nach Juden-Hetze abgesetzt
Die Glaubensgemeinschaft zitierte Mohamed El S. nach Hassbotschaften zu sich. Er ist nicht mehr länger Imam und Obmann seiner Moschee

Mohamed El S. ging zu weit. Und zwar deutlich. Im Jänner verbreitete der Prediger mehrere antisemitische Passagen auf seinem Facebook-Profil, darunter beispielsweise: "Mord fließt in ihren Adern. Das sind die Juden. Ein abscheuliches Volk, Verbrecher, Blutvergießer. (...) Sie verstehen nur die Sprache von Blut und Mord." Außerdem schrieb er etwa, dass Gaza und Palästina zu einem "Friedhof für die Juden" werden soll.

Als die Boulevardzeitung "Österreich" die Causa aufgebracht hatte, war die Aufregung schnell groß. Mohamed El S. versuchte die inkriminierenden Passagen abends schnell aus seinen Beiträgen zu löschen. Das half aber nichts mehr. Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) war alarmiert. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) forderte die Ausweisung des Mannes, sofern er kein österreichischer Staatsbürger sei. DER STANDARD berichtete.

Prediger bleibt einfaches IGGÖ-Mitglied

 
Die Wurzeln des Antisemitismus: Wie christliche antijüdische Stereotype entstanden
Lange Zeit wurden der theologische Antijudaismus und moderner Antisemitismus als getrennte Phänomene wahrgenommen. Sie müssen jedoch gemeinsam betrachtet werden, sagen Rainer Kampling und Sara Han.

Der Antisemitismus grassiert in Europa bereits seit Langem. Wer christliche Schriften aus der Spätantike aufschlägt, findet dort Verunglimpfungen und – ab dem 4. Jahrhundert – Aufrufe zur Gewalt gegenüber jüdischen Menschen. Dabei werden Stereotype und Denkmuster aufgerufen, die bis heute zirkulieren. „Es reicht von böswilligen Darstellungen jüdischer Menschen als geldgierig, machtgetrieben und moralisch deformiert“, sagt Rainer Kampling, „bis hin zu den haltlosen Unterstellungen, dass Juden die Schuld am Tode Jesu trügen, Kinder töteten, Brunnen vergifteten.“

Rainer Kampling ist Katholischer Theologe und emeritierter Professor für biblische Theologie an der Freien Universität; er koordiniert das Verbundprojekt „Christliche Signaturen des zeitgenössischen Antisemitismus“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Kampling spricht sich gegen vereinfachende Darstellungen in der öffentlichen Debatte aus, etwa, dass christlicher Antijudaismus in Deutschland ein Relikt der Vergangenheit sei oder religiös begründeter Antisemitismus ein „Import“ aus muslimisch geprägten Ländern. „Der Antisemitismus ist nach 1945 nicht plötzlich aus Deutschland verschwunden“, sagt er. „Und zeitgenössische Formen des Judenhasses sind nicht eine Folge der Migration. Der Antisemitismus ist bis heute tief in die Kulturgeschichte des Christentums und damit auch Deutschlands eingeschrieben.“

 
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