Wie kam es aber dass sogut wie alle Nord-Albaner katholisch waren ?
Nicht alle Nord-Albaner lebten an Küstenregionen die von Italien beeinflusst waren.
In meinem Ort (Drenica) gibt es ältere Leute die sagen dass wir christl. orthodox waren
ist das realistisch für dich?
Altes albanisches Sprichwort: Ku eshte Shpata eshte Feja. Ist ja kein Zufall dass vo Westrom/Venedig war Katholiken waren und wo Byzanz war die Orthdoxen -> Gleiches für Kroaten.
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Das große
Schisma von 1054 wirkte sich erst allmählich in Albanien aus. Noch längere Zeit wechselten Kirchen und Bistümer die Obödienz je nach der politischen Lage, ohne dass es in ein und derselben Region konkurrierende Hierarchien der Ost- und der Westkirche gab. Im Norden verfestigte sich seit dem 12. Jahrhundert aber der römische Einfluss, wozu die im Bereich der Metropole Bar gegründeten Benediktinerklöster erheblich beitrugen. Die Einheit des
Erzbistums Durrës blieb vorerst erhalten, hier blieb der byzantinische Einfluss maßgebend. Die endgültige Trennung mit parallelen Hierarchien erfolgte erst im Laufe des 13. Jahrhunderts. Im Süden blieb die östliche Kirche unangefochten. Nur in
Butrint gab es infolge der Zugehörigkeit zum
Königreich Neapel und später zur
Republik Venedig lateinische Kleriker.
Der Franziskanerorden errichtete 1240 in Lezha sein erstes albanisches Kloster. Im Jahr 1278 gründeten die
Dominikaner in Durrës ihr erstes Kloster auf albanischem Boden; 1345 bzw. 1450 ließen sie sich auch in Shkodra und Lezha nieder. Die erste schriftliche Nachricht über die bedeutende Abtei des hl. Alexander (alb.
Shën Llezhdër) in
Orosh (
Mirdita) stammt aus dem Jahr 1319. Wahrscheinlich ist das Benediktinerkloster aber viel älter. In der
Mirdita gab es auch ein katholisches Bistum der
Arbër. Einzelne Bischöfe sind seit dem 12. Jahrhundert belegt.
Arbër ist eine altertümliche Bezeichnung für Albaner. Sie bezeichnete im Mittelalter die Bewohner von
Arbanon, einem kleinen Fürstentum, das Ende des 12. Jahrhunderts rings um die Burg von
Kruja entstanden war. Vermutlich entstand das katholische Bistum durch Abspaltung von der Diözese Kruja, die sich zur orthodoxen Kirche hielt.
Der Katholizismus überdauerte die kurzlebige Herrschaft des serbischen Zaren
Stefan Dušan über den Norden Albaniens (1342-1355) unbeschadet. Als mit dem Tod des Zaren das serbische Reich zerfiel, eroberten Angehörige der Adelsfamilie
Ballsha die Macht in der Zeta und Nordalbanien. Die Ballsha traten 1368 von der Orthodoxie zur römisch-katholischen Kirche über. In jene Zeit fällt auch die Gründung des
Bistums Lezha.
Im 15. Jahrhundert pflegte der Hl. Stuhl enge Beziehungen mit der albanischen Kirche und dem katholischen Adel. Es verband das gemeinsame Interesse, die muslimischen Türken am weiteren Vordringen auf dem Balkan zu hindern. Kardinal
Pal Engjëlli, der Erzbischof von Durrës, bemühte sich auf mehreren diplomatischen Missionen, in Italien militärische und finanzielle Unterstützung für Fürst
Skanderbeg zu erlangen. Kulturell waren die albanischen Katholiken jener Zeit ebenfalls stark vom italienischen Vorbild geprägt. Erste Anklänge des
Humanismus fanden in Albanien durch die osmanische Eroberung ein jähes Ende. So schuf
Marin Barleti seine bedeutenden historiographischen Werke im italienischen Exil.