Tut mir leid wir lassen keine Toten verschwinden wie deine HinterwäldlerRegierung
In der Türkei steigt die Zahl der Corona-Infektionen weiter schnell an. Die türkische Ärztevereinigung äußert nun Zweifel an den Daten. Demnach könnte die Entwicklung noch drastischer verlaufen.
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Die aktuelle Pandemie sorgt auch in Griechenland für Chaos. Griechenland verfolgt eine eigene Taktik in der Bekämpfung der Pandemie. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Folgen sollen größere Unternehmen sowie private Kliniken finanziell gefördert werden, Arbeitnehmer dagegen auf die Hälfte ihres Einkommens verzichten.
Im Land herrscht seit Montag eine strenge Ausgangssperre. Jedes Verlassen der Wohnung, auch für Einkäufe oder Arbeit, muss
minutiös protokolliert werden. Wer ohne einen korrekt ausgefüllten Passierschein auf der Straße aufgegriffen wird, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Pro Verstoß sind 150 Euro fällig, welche automatisch als Steuerschulden der Bestraften registriert werden. Paradox dabei ist, dass diese Maßnahme, welche der Eindämmung der Übertragungswege dienen soll, von Beamten
ohne jegliche Schutzausrüstung kontrolliert wird.
Allein am Dienstag wurden 1.631 Verstöße gegen das Ausgehverbot mit Bußgeld belegt. Insgesamt wurden bis Dienstag
1.795 Strafzettel verteilt. Im gesamten Land patrouillieren Polizeiwagen, welche über Lautsprecher in mehreren Sprachen
die Quarantänebestimmungen bekannt geben. Die Hauptstadt Athen
gleicht einer Geisterstadt.
Die Überwachung der Quarantänemaßnahmen stellt die Polizei vor unbekannte Herausforderungen. Vierzehn Polizisten mussten am Sonntag in Quarantäne, nachdem sie einen aus dem Vereinigten Königreich nach Griechenland zurückgekehrten griechischen Staatsbürger mit Fieber auf der Straße aufgriffen. Der Mann hatte sich nicht an die verordnete Quarantäne für Einreisende aus dem Vereinigten Königreich gehalten.
Er zeigte sich uneinsichtig und
spuckte die Beamten an. Weil bei dem Randalierer auch Fieber festgestellt wurde, mussten die Beamten nun ihrerseits den häuslichen Arrest antreten. Damit sie nicht die kompletten vierzehn Tage zuhause verbringen mussten, wurde der Mann sofort getestet, so dass die Beamten am Dienstag nach negativem Ergebnis erneut den Dienst antreten durften.
Das Land steht still. So ist der Zugang zu Rechtsanwälten ebenso eingeschränkt, wie die Tätigkeit der unabhängigen Behörden, welche den Staat überwachen. Die nationale Transparenzbehörde hat wegen der Pandemie ihren
Betrieb vorläufig eingestellt.
Dass unter solchen Umständen, Sportveranstaltungen wie die Basketballmeisterschaft
komplett abgesagt wurden, regt selbst im sportverrückten Griechenland kaum jemanden auf. Einige Dörfer im Land stehen bereits unter totaler Quarantäne. Hier ist es den Bewohnern nicht gestattet, vor die Haustür zu treten. Sie werden vom Militär mit Essen und Medikamenten versorgt.
Tragisch ist die Lage der Flüchtlinge und Migranten in den Lagern
auf den Inseln. Sie werden buchstäblich auf engstem Raum eingepfercht, ihrem Schicksal überlassen. "Und wer von den Flüchtlingen überlebt, der lebt…", titelt die Zeitung Efsyn zum Thema. Sie vermutet, dass in den Flüchtlingslagern eine Art
Großversuch zur Herdenimmunität gegen CoVid-19 läuft.
Zumindest bei den chronisch überfüllten Haftanstalten hat die Regierung ein Einsehen. Schnellstens sollen knapp 1.500 Insassen mit Strafen von bis zu fünf Jahren Haft
entlassen werden.
Kein Test für alle
Die WHO betont immer wieder, dass gegen die Pandemie des neuen Coronavirus Sars-CoV-2 in Verbindung zu extensiven Quarantänemaßnahmen nur massenhafte Tests helfen. Die Regierung in Athen weigert sich dennoch beharrlich, jeden der Erkrankten testen zu lassen. Der offizielle Rat, welche der Gesundheitsdienst EODY, aber auch der wissenschaftliche Chef der Regierungskommission für das Coronavirus, Professor Sotiris Tsiodras, den Bürgern gibt, lautet, "bei leichten Symptomen zu Hause bleiben und den Arzt anrufen".