lieferketten brechen langsam weg
Die Kanzlerin diskutiert mit den Ministerpräsidenten über Ausgangssperren. Eine spanische Firma sucht verzweifelt Lkw-Fahrer. Und die AfD geht in Klausur. Das ist die Lage am Freitag.
www.spiegel.de
Obstfahrer gesucht
"Die Rente ist sicher", versprach einst Norbert Blüm, und die Republik glaubte ihm.
Die
Versorgung sei gesichert, versprach die Kanzlerin am Mittwoch
in ihrer Fernsehansprache, und die Republik glaubte ihr. Auch deshalb, weil am nächsten Morgen Edeka, Rewe, Lidl, Aldi und weitere Ketten in einer gemeinsam geschalteten Zeitungsanzeige dies fast wortgleich bekräftigten.
Deutschland wird in den nächsten Wochen und Monaten nicht hungern müssen, das steht außer Frage. Dennoch ruckelt und zuckelt es derzeit in den
Lieferketten und Versorgungssträngen, was zum Beispiel an den vielen
Grenzkontrollen innerhalb der EU liegt, die lange Staus verursachen, auch für Lkw. Es liegt aber auch am zunehmenden Personalmangel, wie ein Warnruf des spanischen Unternehmens Iberiana Frucht klar macht. Von dem Großhändler beziehen viele deutsche Ketten ihr Obst und Gemüse.
LKW stauen sich an Grenzübergängen
Peter Kneffel/ dpa
Die Firma beklagt einen erheblichen Fahrermangel im internationalen Transport, der Grund: die geschlossenen Grenzen. "Viele Fahrer möchten kein Risiko eingehen und bleiben lieber zu Hause." Sie wüssten nicht, ob sie an ihren oft fernen Zielort gelangten, und falls ja, "ob sie danach die Rückreise überhaupt wieder antreten dürfen".
Die Versorgung ist sicher, ohne Zweifel. Doch sie aufrecht zu erhalten, ist ein täglicher Kampf