Ich weiß, dass es nicht passieren wird, aber ich denke, wir können die Diskussion an dieser Stelle beenden. Beide Seiten - Geimpfte und Impfgegner sind in ihren Ansichten derart verfestigt, dass es keinen Millimeter Platz für die Argumente der anderen Seite gibt. Nicht einmal die Frage, welche Seite nun recht hat, kann beantwortet werden, ohne dass nicht reflexartig "Argumente" der anderen Seite gebracht werden.
Ich gehe davon aus, dass keiner von uns - mit Ausnahme von Grizzly - wirklich medizinisches Fachwissen hat. Jeder such sich die ihm genehmen Aussagen im Internet zusammen, ohne auch nur die geringste Möglichkeit zu haben, was denn davon Fakt oder Fake ist. In wirklichkeit können wir nicht einmal die banalsten Zahlen, die veröffentlicht werden, überprüfen. Ob jetzt 150 oder 200 oder 500 Personen mit Covid auf Intensivstationen liegen, wissen wir nicht. Eigentlich kennen nichteinmal die Ärzte und Spitäler die Gesamtzahl. Jeder kennt nur die Situation vor Ort.
Und damit sind wir bei dem Dilemma, welches zu so unversöhnlicher Spaltung unserer Gesellschaft geführt hat: "Wer Nichts weiß, muss alles glauben!"
Politiker, aber auch viele medizinische Fachleute haben in den letzten eineinhalb Jahren extrem an Glaubwürdigkeit verloren. Fachärzte (um diesen unsäglichen Begriff "Virologen" zu vermeiden) meinten, sie müssten sich als Politiker darstellen und Handlungsweisen vorgeben. Politiker stellen sich noch immer täglich hin, verlesen ärztliche Meinungen und stellen sie nicht selten als eigene Meinung dar. Und zu allem Überdruß wird die Meinung auch noch alle paar Wochen um 180 Grad geändert nach dem Motto: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern!" (Konrad Adenauer).
Warum in aller Welt sollten also WIR hier so tun, als hätten wir Ahnung?
Wir haben hier in Europa zumindest das Glück, sich frei entscheiden zu können. Es gibt mehr als genug Impfstoff für Alle, die sich impfen lassen wollen. Das war nicht immer so und ist auch weltweit nicht überall der Fall. Und wer sich nicht impfen lässen will, der macht das aus freien Stücken und wohl überlegt.
Die Situation hat sich auf der ganzen Welt in den letzten 1 1/2 Jahren geändert. Das ist von ALLEN zu akzeptieren. Es gibt (noch immer) eine ganz konkrete Gefahr, aber es gibt inzwischen auch Mittel, die Auswirkung dieser Gefahr auf ein Minimum zu begrenzen. Dieses Mittel ist derzeit eben nur eine Impfung.
Die meisten europäischen Länder haben in ihren Verfassungen ein Epidemiegesetz festgeschrieben. Darin sind Handlungsweisen festgelegt, die ein Staat im Fall einer Seuche (lokal) oder Pandemie zu ergreifen hat. Zumindest in Österreich und Deutschland (vermutlich auch in anderen Ländern) ist das so. Darin ist auch festgelegt, dass ein Staat immer nur die geringstmöglichen, wirkungsvollen (!) Maßnahmen zu ergreifen hat. Dazu gehören nun einmal Schutzmittel (Desinfektion), Schutzkleidung (Masken) und Abstand bis hin zu Isolation, also Verhinderung von Menschenansammlungen egal wo (Geschäfte, Gastronomie, ...) bis zur Quarantäne.
Leider ist es in dieser Situation nicht möglich, dass sich jeder das heraussucht, was ihm gerade angenehm ist.