Nur eine kleine Bemerkung von mir: Waren denn nicht alle Deutschen in den 1930ern Mitglieder der NSDAP? Und das natürlich eher unfreiwillig... Der Vater, Wilhelm Joachim Gauch, war Marineoffizier und verbrachte die Kriegszeit vor allem auf Stralsund. Was jetzt die Gaucks direkt mit dem Holocaust und mit dem Vernichtungskrieg zu tun haben, kann ich mir nicht zusammenreimen...
Nein, die Deutschen waren nicht alle Mitglied der NSDAP. Meine Eltern z.B. nicht, und auch nicht meine Großeltern.
Niemand wurde zum Eintritt in die NSDAP gezwungen:
„Es wurde niemand gezwungen, in die NSDAP einzutreten“, meint auch Klausch. Adolf Hitler habe sogar vorgegeben, dass höchstens zehn Prozent der Bevölkerung Parteimitglied werden sollten, und dieser Wert sei tatsächlich bis 1943 in den meisten Gauen nicht erreicht worden."
Hessischer Landtag: ?Niemand war zum Eintritt in die NSDAP gezwungen? - Rhein-Main - FAZ
Die Top 10% Nazi-Unterstützer also.
Mitläufer, wie sie Gauck's Eltern vermutlich waren, stellten die stumme Machtbasis Hitler's dar, und ermöglichten den Holocaust und den Überfall auf Russland.
Auch wenn die Strafe (Gulag in Sibirien) drakonisch, stalinistisch und ungerecht war - alles Unrecht dem DDR-System zuzuschieben, wo man selbst als Mitläufer an einem der größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts mitgewirkt hat, nenne ich geschichtsverleugnend, unreflektiert und selbstgerecht.
Stalin war ein Verbrecher, aber den Holocaust und den 2. Weltkrieg losgetreten haben die Deutschen unter Hitler, mit NSDAP als Machtbasis. Und nach dem Krieg wurde im Westen Deutschlands sofort verziehen und nicht entnazifiziert (wenn die Opfer verzeihen, dann ist das gut). Die Reparationen an Russland haben die Ostdeutschen bezahlt. Nur die Top-Verbrecher wurden gehängt. Die Westdeutschen sollten nicht vergessen, sondern dankbar sein, wie glimpflich sie nach dem Holocaust und den Verbrechen des 2. WK davongekommen sind.
Gauck sieht die Schuld am Unglück seiner Familie bei den Russen und der DDR, weil sie seinen Vater ins Lager gesteckt haben. Den Zusammenhang mit der Rolle und der Verantwortung der NSDAP scheint er dagegen auszublenden.
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Nein, nicht alle Deutsche waren Mitglieder der NSDAP. Alleine schon die ganzen Widerständler nicht. Aber sicher, die Mehrheit der Deutschen war in der NSDAP, vorallem schon deshalb, weil gesellschaftlicher Erfolg oder die Vermeidung von möglichen Repressalien eine Mitgliedschaft erforderte.
Nicht mal 10% waren in der NSDAP...
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Die NSDAP hatte zur Zeit der „Machtergreifung“ 849.009 Mitglieder (parteieigene Statistik), bis 1945 wuchs diese Zahl auf 7,5 Millionen an. Anfangs (und immer wieder) wurde versucht, die „Märzgefallenen“ (Opportunisten, die sich nach der Machtergreifung, insbesondere nach dem Wahlsieg im März 1933 zur NSDAP bekannten) von der Partei fernzuhalten. Dazu wurde 1933 eine umfassende Aufnahmesperre verhängt (siehe Hauptartikel Mitglieder-Aufnahmesperre der NSDAP).
Seine Mutter trat 1932 vor der Machrergreifung in die NSDAP ein, also war sie vermutlich keine Mitläuferin, sondern ein überzeugter Nazi. Sein Vater ab 1934.
"Das machen wir nicht, vermittelte uns die Mutter unmissverständlich."
Gauck sollte mal öffentlich erklären, woher seine unversöhnliche Haltung gegenüber Russland genau kommt.