ukrainischer Botschafter fordert, wirft vor, und kritisiert
Ukrainischer Botschafter Melnyk kritisiert Bundesregierung
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat der Bundesregierung und Kanzler Olaf Scholz mangelndes Engagement im Ukraine-Krieg vorgeworfen.
Berlins Weigerung, ein Embargo auf Gas und Öl aus Russland zu erheben, sei wie ein "Messer in den Rücken der Ukraine", sagte der Diplomat der "Welt" (Mittwoch). Er gehe jedoch davon aus, dass die Entscheidung der Bundesregierung keinen Bestand haben werde. "Wir glauben, dass diese Position moralisch nicht haltbar ist und fallen wird - wenn nicht in den nächsten Tagen, dann in den nächsten Wochen."
Zudem übte Melnyk Kritik an der Haltung der Bundesregierung, sich nicht vehementer für eine Eintrittsperspektive seines Landes in die EU einzusetzen. "Am Montag hat mein Präsident Selenskyj wieder mit Kanzler Scholz telefoniert. Es war, als ob man mit einer Wand gesprochen hätte." Bei dem Telefonat sei Scholz nicht dem Wunsch des ukrainischen Präsidenten nach einem EU-Kandidatenstatus nachgekommen, berichtete Melnyk.
https://www.handelsblatt.com/dpa/ko...lnyk-kritisiert-bundesregierung/28147440.html
Botschafter Melnyk erneuert Vorwürfe gegen Ampel-Bundesregierung
Der ukrainische Botschafter in Deutschland hat die Bundesregierung und auch Olaf Scholz persönlich wegen der Haltung im Konflikt angegriffen
Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter in Deutschland, hat seine Vorwürfe gegen die Ampel-Bundesregierung erneuert. „Es ist schade, dass wir uns immer auf Halb-Maßnahmen beschränken“, sagte er bei Welt live und meinte mit Blick auf Berlin: „Wir können diese zurückhaltende Position nicht nachvollziehen.“
Er sei der Ansicht, „dass Deutschland es sich erlauben kann, einen kompletten Importstopp für Kohle und für Gas einzuführen“, sagte Melnyk und forderte: „Er, Putin, muss die gesamte Wucht der Sanktionen an seinem Leib spüren.“ Das Ziel müsse sein, dass „die knapp eine Milliarde Euro, die Putin für seine Energielieferung täglich von der EU bekommt, dass dieser Geldstrom zum Erliegen kommt und trocken gelegt wird“, erklärte er.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dessen Kabinett warf er eine „Trägheit der Politik“ vor. Er erneuerte seine Bitte um weitere Waffenlieferung und meinte zur bisherigen Unterstützung durch die Bundesrepublik: „Das ist viel zu wenig.“ Nur mit gesteigerten Waffenlieferungen könne man Putin dazu zwingen, „den Krieg in Wochen oder Monaten zu beenden“, sagte der Diplomat. Deutschland sei „militärisch leider ein schwaches Mitglied“ von Nato und EU, meinte er weiter: „Aber Deutschland hat wirtschaftlich diese Macht.“
https://www.merkur.de/politik/ukrai...lgen-putin-konflikt-news-zr-91397850.amp.html