Wenn es Putin wirklich ernst gewesen wäre mit der russischen Bevölkerung im Donbass, dann hätte er sich ein Beispiel an Kreisky nehmen können bezüglich Südtirol
Am 31.Oktober hielt Außenminister Kreisky seinen warnenden Appell an die Völkergemeinschaft: Mitten in Europa schwele ein ungelöstes Minderheitenproblem. Italien halte des Gruber-De Gasperi-Abkommen von 1946 nicht ein.
Der Lauf der Dinge sollte zeigen, dass Österreich Wasser in den Wein gießen musste: Die UN-Vollversammlung forderte beide Streitparteien auf, das Problem einvernehmlich zu lösen. Steininger: „Aus ,unannehmbar‘ war nun ,annehmbar‘ geworden. New York war halt nicht Innsbruck, der East River weder Inn noch Eisack.“
Nach dem Südtiroler Widerstandskampf, der 1961 eskalierte, gelangten die beiden Staaten schließlich zum heiß umkämpften „Südtirol-Paket“ mit Autonomiestatut. Nicht durchsetzen konnte der kleine neutrale Staat den Abriss provokanter faschistischer Denkmäler. Während Spanien zurzeit die letzten Denkmäler schleift, die das faschistische Franco-Regime verherrlichen, muss die Südtiroler Volkspartei zum aktuellen Streit über das faschistische „Siegesdenkmal“ in Bozen schweigen. Es ist sanierungsbedürftig. Mit großem Aufwand müsste es restauriert werden – auch die provokante Aufschrift („Hic patriae fines siste signa. Hinc ceteros excoluimus lingua legibus artibus“). Oder die Landesregierung empfiehlt Rom doch den Abriss. hws
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Am 31.Oktober hielt Außenminister Kreisky seinen warnenden Appell an die Völkergemeinschaft: Mitten in Europa schwele ein ungelöstes Minderheitenproblem. Italien halte des Gruber-De Gasperi-Abkommen von 1946 nicht ein.
Der Lauf der Dinge sollte zeigen, dass Österreich Wasser in den Wein gießen musste: Die UN-Vollversammlung forderte beide Streitparteien auf, das Problem einvernehmlich zu lösen. Steininger: „Aus ,unannehmbar‘ war nun ,annehmbar‘ geworden. New York war halt nicht Innsbruck, der East River weder Inn noch Eisack.“
Nach dem Südtiroler Widerstandskampf, der 1961 eskalierte, gelangten die beiden Staaten schließlich zum heiß umkämpften „Südtirol-Paket“ mit Autonomiestatut. Nicht durchsetzen konnte der kleine neutrale Staat den Abriss provokanter faschistischer Denkmäler. Während Spanien zurzeit die letzten Denkmäler schleift, die das faschistische Franco-Regime verherrlichen, muss die Südtiroler Volkspartei zum aktuellen Streit über das faschistische „Siegesdenkmal“ in Bozen schweigen. Es ist sanierungsbedürftig. Mit großem Aufwand müsste es restauriert werden – auch die provokante Aufschrift („Hic patriae fines siste signa. Hinc ceteros excoluimus lingua legibus artibus“). Oder die Landesregierung empfiehlt Rom doch den Abriss. hws
Südtirol 1960: Historischer Appell Kreiskys an die UN
Die Online-Ausgabe der österreichischen Tageszeitung Die Presse.