Da gibt es noch einen interessanten Standpunkt der Orthodoxen Kirche, welchen wir (Muslime) gemeinsam teilen. Der ist eher etwas für die Gläubigen, daher theologischer Natur.
Nämlich der Glaube an den Messias (a.s), bzw. Seine Rückkehr! Soweit ich informiert bin, sind die Muslime und die orthodoxen Christen (vielleicht noch einige kleine Sekten) die einzigen Menschen, die daran glauben, dass der Messias, Jesus, der Sohn der Maria (a.s.) als Person, also in Fleisch und Blut wiederkehrt! Während der Vatikan diesen theologischen Punkt nicht mehr wortwörtlich nimmt, ihn so weit gehend dahin interpretiert, dass irgendwann in Luft verpufft.
Wir sehen in den Messias (a.s.) analog den Juden und somit den Orthodoxen Christen einen Herrscher. Unser Prophet (saws) nennt Ihn (as) einen Gerechten Herrscher! Diese Haltung verbirgt Implikationen, sie ist match-entscheidend!
Folgende Tatsache geht gerne vergessen oder wird entsprechend nicht genug hoch gewertet. Im ersten Schritt mal völlig irrelevant was sich hinter dem Titel Messias verbirgt, über die Differenzen in Detail brauchen wir nicht reden, kennt jeder. Tatsache ist doch, Jesus, der Sohn der Maria (a.s.) beanspruchte diesen Titel und dafür wurde er zur Kreuzigung verurteilt. Die Muslime anerkennen Ihn (a.s.) diesen Titel an, nämlich der rechtmässige Messias zu sein. Sie sind die einzigen Menschen neben den Christen, die das so sehen!
Damals gab es kein Orthodox oder Katholisch. Das Urchristentum war vereint (Viele Konzile werden von beiden Seiten anerkannt) Die ersten die sich abgespalten haben waren die Miaphesysten (Kopten, assyrische Christen, Armenier) Der Papst an sich war damals der Patriarch von Rom und ihm unterstand spirituel der Westen Europas und Westafrika. Die anderen 4 Patriarchate waren Antiochien, Konstantinopel, Alexandria und Jerusalem. Alle 5 Patriarchate waren gleich. Der Patriarch von Rom genoß aber ne Ehrenstellung, da dieses Patriatchat von Petrus gegründet wurde. Die anderen 4 erkannten ihn auch an, aber er war formell der "Der erste unter gleichen". Der Patriarch von Rom wollte allerdings das Oberhaupt der Kirche sein, vorallem da er schon generell viel Macht hatte im Westen. (Nach dem Fall des Westreiches war der Papst der einzige der eine gewisse Legitimität auf Rom hatte und ein Relikt des Westreiches war) Ergo stand er sogar über Könige. Der erste Höhepunkt zum Zwiespalt kam durch die Krönung von Karl dem Großen, als er ihn zum Kaiser krönte und somit auf dem Kaiser im Osten spuckte und sich klar über die übrigen 4 Patriarchate stellte. Dann kam eben 1054 wo es zum offiziellen Bruch kam. Ab diesem Zeitpunkt redet man von katholisch und orthodox. Der Patriarch von Rom wurde zum Oberhaupt der Westkirche und zum Papst und die anderen 4 sind bei den Orthodoxen. Der Protestantismus ist wiederrum ne Abspaltung aus dem katholischen Zweig durch Martin Luther und seine Reformation. Da war die Christenheit aber längst gespalten. Hier haste noch ein Bild wo man die Spaltungen auf einen Blick sieht
Gut erklärt, aber ich glaube das der Kaiser wieder Orthodox wurde nachdem sein Volk randaliert hat (Lieber den Turban als der Kardinalshut) Aufjedenfall kam es nicht zum offiziellen Kniefall. Vorallem da der Patriarch sich auch gegen den Kaiser stellte nachdem er Katholik wurde
Ich sehe also der Vatikan bekam diese besondere Stellung wegen dem Apostel Petrus. Was ich nachvollziehen kann. Doch soweit ich lesen konnte, bekam die Kirche, und damit die Christen, die wirkliche Macht erst mit dem Konstantin den Grossen und zwar mit der berühmten konstantinischen Wende. Bis dahin wurden sie noch von Rom (auf welchem Geheiss auch immer) verfolgt. Diese konstantinischen Wende ist ein sehr interessantes Rätsel, ein Mysterium. Nachdem man denkt diese Bewegung endlich im Griff zu bekommen und somit auszumerzen, kaum versieht man sich, sitzt sie auf dem Thron des Reiches! So schnell kann das gehen.
Danach verschob jedoch Konstantin der Grosse seine Hauptstadt nach Konstantinopel? Warum?