Ja was denkst du denn? Beispiel Drogen und AIDS-Hilfe. Menschen sind evolutionär veranlagt "Angst" zu empfinden beim Umgang mit solchen Menschen, um sich halt vor einer potenziellen Ansteckung zu schützen. Das willst du doch nicht bestreiten, dass es Menschen gibt die Infizierten voreingenommen begegnen. Das ist eine vollkommen natürliche Reaktion.
Sich dagegen zu stellen spricht entweder für Egoismus/Helfersyndrom oder übertriebenen "Heldenmut"! Da ich an letzteres kaum glaube dass alle ehrenamtlichen aktiven Personen dies in sich tragen,geh ich logischerweise vom ersteren aus.
pass mal ein bißchen auf was du sagst.
Ich selbst bin bei der Aidshilfe und wusste schon vorher, dass man sich im normalen Umgang miteinander unmöglich anstecken kann. Also wo sollte da der "übertriebene Heldenmut" sein? Da steckt kein Risiko dahinter. Und dass hier ums Verrecken versucht wird, den Menschen, die ehrenamtlich tätig sind, noch irgendein egoistisches Motiv in die Schuhe zu schieben, nur damit man seine eigene Nicht-Tätigkeit eher legitimieren kann, kotzt schon echt an. So nach dem Motto "Also ICH lasse ja meinen Egoismus nicht an hilfsbedürftigen Menschen aus"
@ Thema:
Ich bin seit 2007 bei der Heidelberger Aidshilfe. Angefangen habe ich im Bereich Öffentlichkeitsarbeit/Aufklärung, das heißt eben Aufklärungsarbeit leisten, zb in Schulen oder auf diversen Festen/Veranstaltungen, Parties der Aidshilfe (sogenannte Pink Parties) mitorganisieren/mithelfen, Infomaterial verteilen, einfach alles was mit Repräsentation nach außen zu tun hat.
Seit einiger Zeit hab ich den Bereich gewechselt, weil meine Chefin mich ansprach, ob ich ne Buddyfunktion übernehmen will, das bedeutet, einen HIV-Infizierten auf freundschaftlicher Ebene betreuen, erreichbar für ihn sein, sich mit ihm treffen, ihn aufbauen wenn's ihm mal nich so gut geht usw usw blabla. Hab mich etwas schwergetan damit ja zu sagen, weil es eben das Risiko gibt, dass man sich mit der Person anfreundet und sich deren Gesundheitszustand drastisch verschlechtert oder sie gar stirbt, sei schon vorgekommen. Ich bin da eher so'n Waschlappen, hab's dann trotzdem angenommen und mag denjenigen wirklich gerne, wir sehen uns ca. einmal die Woche und manchmal telefonieren wir und es ist großartig zu sehen, dass es ihm weiterhilft, zumal sich eben auch so einige abgewandt haben, als sie von seiner Infektion erfuhren. Ich freu mich einfach, im Leben dieses Menschen einen Unterschied auszumachen, dafür "lohnt" es sich. Im Lebenslauf bringen solche Sachen, wenn man nicht grad in den sozialen Bereich geht, eh herzlich wenig, weiß ich aus sicherer Quelle.