Es kommt darauf an, wie weit man Region fasst. "Kartoffeln aus Deutschland" sagt eigentlich gar nichts aus. Zu unterschiedlich sind die Anbaubedingungen und als Folge die Ergebnisse. In Polen dagegen sind die Böden (wo Kartoffeln gepflanzt werden) überall ziemlich gleich. Es werden auch überwiegend nur zwei Sorten ausgepflanzt.
Wenn man bedenkt, dass es weltweit über 5.000 (alleine in Südamerika über 3.000) verschiedene Sorten gibt, ist es eigentlich ein Jammer, dass im Handel zumeist nur zwischen "festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig" unterschieden wird. Wie soll da Wissen über guten Geschmack und Verwendung von Grundnahrungsmitteln überliefert werden? In den letzten Jahren habe ich die Sorten
Linzer Delikatess,
Princess,
Arosa und
Freya ausgepflanzt.
Ähnlich wie bei Getreide ist aber auch bei Kartoffeln eine weltweite Saatgut-Industrie (um nicht zu sagen -Mafia) mit ihren Patenten auf Erbgut am werken. Die meisten Sorten darf man (gewerblich) nicht ohne Ersatzzahlung an den Sortenschutz Inhaber nachpflanzen. Für Privatpersonen gilt diese Einschränkung nicht. Man bekommt also noch vergleichsweise einfach gute Saatkartoffeln für den Anbau im Garten. Das sollte man nutzen, solange das möglich ist. Mit TTIP und CETA sind da Änderungen zu erwarten. Aber das ist eine andere Geschichte...