Wir Jugo-Kinder der Gastarbeiter wurden von Jugos schnell „Šchwabos“ genannt, wir waren irgendwie schon deutsch. Österreicher wiederum nannten uns #Tschuschenkinder.
Jagoda Marinic erzählt von der schweigenden Generation – den ihrer Eltern, die als „Gastarbeiter“ nach Deutschland kamen und deren Leistung bis heute nicht richtig gewürdigt werden.
"Gastarbeiter sind die Menschen meiner Kindheit. Gastarbeiter haben mir, wenn sie von der Nachtschicht kamen, ein Frühstück auf den Tisch gestellt für den Morgen. Meine Gastarbeiter gingen zur Arbeit, noch bevor ich zur Schule musste, sie riefen in den Pausen aus der Telefonzelle an, um zu fragen, ob das Abendessen gut war. Manche Gastarbeiter arbeiteten in Wechselschicht, manche Ehepaare sahen sich ein ganzes Arbeitsleben lang die Woche über nicht."
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"Wir Jugo-Kinder der Gastarbeiter wurden von Jugos schnell „Schwabos“ genannt, wir waren irgendwie schon deutsch. Deutsche wiederum nannten uns Kanakenkinder. Wir Kanakenkinder, wenn schon nicht Deutsche, spielten gerne untereinander, die Elternsprache trat zurück, Deutsch war unsere gemeinsame Sprache. Wenn die Eltern von einem von uns Besitzer einer Eisdiele waren, waren das für uns schon Bürgerliche: Arbeiten ohne Stechuhr, mit Lebensmitteln statt Fabriken. Ich beneidete meine italienischen Freunde manchmal, wenn sie bei ihren Eltern im Laden spielen konnten, während wir immer wieder allein in den Wohnungen eingeschlossen saßen, damit wir draußen keinen Unfug trieben, solange unsere Eltern die Schichten wechselten oder Einkaufen gingen."
Jagoda Marinic erzählt von der schweigenden Generation – den ihrer Eltern, die als „Gastarbeiter“ nach Deutschland kamen und deren Leistung bis heute nicht richtig gewürdigt werden.
"Gastarbeiter sind die Menschen meiner Kindheit. Gastarbeiter haben mir, wenn sie von der Nachtschicht kamen, ein Frühstück auf den Tisch gestellt für den Morgen. Meine Gastarbeiter gingen zur Arbeit, noch bevor ich zur Schule musste, sie riefen in den Pausen aus der Telefonzelle an, um zu fragen, ob das Abendessen gut war. Manche Gastarbeiter arbeiteten in Wechselschicht, manche Ehepaare sahen sich ein ganzes Arbeitsleben lang die Woche über nicht."
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"Wir Jugo-Kinder der Gastarbeiter wurden von Jugos schnell „Schwabos“ genannt, wir waren irgendwie schon deutsch. Deutsche wiederum nannten uns Kanakenkinder. Wir Kanakenkinder, wenn schon nicht Deutsche, spielten gerne untereinander, die Elternsprache trat zurück, Deutsch war unsere gemeinsame Sprache. Wenn die Eltern von einem von uns Besitzer einer Eisdiele waren, waren das für uns schon Bürgerliche: Arbeiten ohne Stechuhr, mit Lebensmitteln statt Fabriken. Ich beneidete meine italienischen Freunde manchmal, wenn sie bei ihren Eltern im Laden spielen konnten, während wir immer wieder allein in den Wohnungen eingeschlossen saßen, damit wir draußen keinen Unfug trieben, solange unsere Eltern die Schichten wechselten oder Einkaufen gingen."
Die verrückten Pioniere
Jagoda Marinic erzählt von der schweigenden Generation – den ihrer Eltern, die als „Gastarbeiter“ nach Deutschland kamen und deren Leistung bis heute nicht richtig gewürdigt werden.
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