Eben....was machen.....wegen mir....kann ich auch so was einfach ausweisen....platz für wirklich bedürftige schaffen, die die hiesigen Werte nicht in Frage stellen.
Aber hier herrscht doch Reisefreiheit.....warum zum Henker bleiben die hier und fahren nicht einfach in ihre geliebten Werte.
Ich stell mir auch mal vor, wenn ich zB. zu Meiner Mutter in die Küche gehen würde um ihr zu verklickern, dass jetzt die islamischen gesetze herrschen und sie zb nicht mehr das oder das darf.
Naja, 1/4 der Daesh-Kämpfer kommen aus Europa. Sie sind meist zwischen 18 - 35.
Nach einem Anthropologen (Scott Atran) geht es dabei um eine Art Jugend-Protestkultur. Er meint, dabei gehe es um einen Zusammenbruch von Zivilisation, quasi die "dunkle Seite" der Globalisierung: über Jahrtausende war es so, dass die Jüngeren von den Älteren gelernt hätten. Nunmehr ist es so, dass die peer group mehr zählt- zumal man sich weltweit vernetzen kann.
Bei all diesen Berichten über die Eltern, die verlassen wurden, fällt es schon sehr auf, wie sie (die Kinder) den Kontakt zu ihren Eltern völlig abbrechen. (Und die Eltern sind meist völlig verzweifelt, was ja auch verständlich ist.) Auch kommt es vor, dass sie ihren Eltern gegenüber extrem vorwurfsvoll sind. Entweder sind sie ihnen zu wenig oder auf die falsche Art und Weise "islamisch".
Vllt haben sich die Eltern zu wenig Zeit für ihre Kinder genommen. Das ist kein Vorwurf, aber manchmal kommt mir gerade bei Migranten vor, dass sie ihren Kindern in materieller Hinsicht wirklich alles bieten wollen, weil es ihren Kindern "besser" gehen soll als ihnen. Aber darauf alleine kommt es doch gar nicht an. Schon gar nicht, wenn die Eltern die ganze Zeit schuften, um Geld zu verdienen und dann kaum Kraft für ihre Familie haben. (Aber es gibt auch sicher Eltern, die gar keine andere Wahl haben, weil sie sonst nicht über die Runden kommen - das ist mir schon auch klar.) Vllt ist auch die Schule zu sehr leistungsorientiert, es sind ja nicht bloß Migrantenkinder, die sich von Daesh angezogen fühlen (Konvertiten).
Es ist aber wirklich sehr interessant, wonach sich diese Jugendlichen sehnen. Das "Ambivalente" und "Unbestimmte" in den meisten europäischen Gesellschaften ist für sie unerträglich. Dh sie fühlen sich gerade von den strengen Regeln der Daesh extrem angezogen. Sie wollen sich engagieren und einbringen und sogar Opfer bringen.
Scott Atran hat auf allen Kontinenten mit Daesh-Anhängern und auch Rückkehrern gesprochen.
Scott Atran on Youth, Violent Extremism and Promoting Peace | Neuroanthropology