Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Italienische Fussballnationalmannschaft ------> Squadra Azzurra

Bambi und Palla haben Recht. Die ganze Welt schwärmt vom italiensichen Offensivfussball.

Wer sagt dass Catenaccio auf seiner Art und Weise kein rhythmischer Fussballstil ist? Den Gegner kommen lassen, abriegeln, klug kontern, kommen lassen, abriegeln, kontern. Jawohl mein Freund, der Konter gehört im Fussball dazu, eine epische Angelegenheit. Und wenn Italien mit einer eher defensiveren Variante den Titel holt, gibt ihnen diese Variante auch die Bestätigung. So war der Fussball immer, es gibt keine Garantie für "Gerechtigkeit für die offensiveren Mannschaften". Wer ein tolles, offensives Match zeigt aber verliert, ist überspitzt ausgedrückt der "Dumme" am Schluss.

Wenn man es genau betrachtet, so liegt der eigentliche Unterschied zwischen deutschem und italienischem Fussball weniger in den unterschiedlichen Akzenten auf Angriff und Verteidigung. Der "Calcio" hing aus zu Zeiten der Millardenliga, als die besten Profis der Welt nach Italien geholt wurden, in weitaus stärkerer Weise von den Trainern ab. Italienischer Fussball ist "Trainerfussball", die Lehrer, nicht ihre Spieler und die eigentlichen Protagonisten. Vergiss eins nicht, und das unterscheidet Italien von den anderen, Spieler können Popstars für ihr Publikum werden, aber in den Strategieplänen ihrer Trainer sind sie nichts weiter als austauschbare Figuren. Dutzende von Stars nach denen man sich in ärmeren europäischen Ligen die Finger geleckt hätte, wurden von den ital. Vereinen abgeschoben, weil sie nicht ins taktische Konzept gepasst haben. Baggio, Rivaldo oder Henry sind einige Beispiele der letzten Jahre.
 
Paolo Rossi ist übrigens eine absolute Legende, der mit der wichtigste Mann 1982 für italiens Fußball war, insbesondere beim 3:2 Erfolg gegen Brasilien in der 2. Runde. Irgendwie hab ichs gefühl, dass er irgendwie voll untergeht bei den italienischen Fans.

Der Fall um Paolo Rossi bleibt bis heute ein grosses Mysterium. Erinnere mich noch ganz gut um den Skandal, weil ich die Serie A schon damals intensiv verfolgt habe. Die Wetter, die Profis mehrerer Klubs bestochen hatten, fühlten sich ihrerseits von den Fussballern betrogen und liessen die Sache hochgehen. 1980, 2 Jahre vor der WM haben die Finanzpolizisten über 10 Profis festgenommen. Ich war geschockt, als sie u.a. Della Martira aus dem römischen Olympiastadion abgeführt haben. Auch Rossi erhielt einen Ermittlungsbescheid. Aber zu einem Prozess vor einem Strafgericht kam es trotzdem nicht, bzw. aber es setzte saftige Disziplinarstrafen vom italienischen Verband. Tja, am härtesten traf es Rossi, das Aushängeschild des Calcio. Drei Jahre vorerst, das letzte wurde ihm dann erlassen und bis heute beteuert Rossi seine Unschuld. Ein Detail ist mir bis heute in Erinnerung geblieben, wo u.a. in der Gazetta einer der Hauptverantwortlichen des Wettskandals 1985 erklärt hatte, Rossi sei nur deshalb belastet worden, damit sich die Ermittler auf ihn konzentrieren und weniger berühmtem aber tief verstrickte Kollegen ausser Acht liessen. Also haben sie ihn quasi nur benutzt, bzw. in Wirklichkeit war er unschuldig - das hat eben einer der Wetter ausgesagt.

Das lustige war, die Italiener waren über seine Nominierung für die WM ganz und gar nicht begeistert. Rossi, der "gefallene Engel", anstelle des neuen Volkshelden und aktuellen Torschützenkönig Roberto Pruzzo. Alles andere um seinen Kult bei der WM ist dann nur noch eine traumhafte Geschichte für Fussballromantiker.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer sagt dass Catenaccio auf seiner Art und Weise kein rhythmischer Fussballstil ist? Den Gegner kommen lassen, abriegeln, klug kontern, kommen lassen, abriegeln, kontern. Jawohl mein Freund, der Konter gehört im Fussball dazu, eine epische Angelegenheit. Und wenn Italien mit einer eher defensiveren Variante den Titel holt, gibt ihnen diese Variante auch die Bestätigung. So war der Fussball immer, es gibt keine Garantie für "Gerechtigkeit für die offensiveren Mannschaften". Wer ein tolles, offensives Match zeigt aber verliert, ist überspitzt ausgedrückt der "Dumme" am Schluss.

Wenn man es genau betrachtet, so liegt der eigentliche Unterschied zwischen deutschem und italienischem Fussball weniger in den unterschiedlichen Akzenten auf Angriff und Verteidigung. Der "Calcio" hing aus zu Zeiten der Millardenliga, als die besten Profis der Welt nach Italien geholt wurden, in weitaus stärkerer Weise von den Trainern ab. Italienischer Fussball ist "Trainerfussball", die Lehrer, nicht ihre Spieler und die eigentlichen Protagonisten. Vergiss eins nicht, und das unterscheidet Italien von den anderen, Spieler können Popstars für ihr Publikum werden, aber in den Strategieplänen ihrer Trainer sind sie nichts weiter als austauschbare Figuren. Dutzende von Stars nach denen man sich in ärmeren europäischen Ligen die Finger geleckt hätte, wurden von den ital. Vereinen abgeschoben, weil sie nicht ins taktische Konzept gepasst haben. Baggio, Rivaldo oder Henry sind einige Beispiele der letzten Jahre.

Alles schön und gut, dennoch muss man diese Art Fußball nicht mögen. Die vielen Schauspielerischen Einlagen der Italiener auf internationaler Bühne kommen dann noch dazu.
Möglich dass es sich aktuell bessert, aber durch die Abneigung gegen diese Art Fußball schaut man da auch nicht unbedingt genau hin.....
Es gibt Länder die durch die Mauertaktik EM wurden, auch Vereine die so die CL holten, das anzusehen hat mir persönlich keinen Spaß gemacht und um den Spaß am Fussball sollte es zumindest dem Zuschauer gehen.
Ganz ehrlich, ich sehe lieber wie man Verein mit Kampfeswille und offensiven Fussball überzeugt, selbst wenn es mit dem Sieg nicht ganz klappt, als das ich mir den 11 Mann Bus ansehen muss, der dann durch einen Konter zu einem 1:0 kommt und dann den Bus wieder parkt......
Aber jeder ist da anders....
 
Der Fall um Paolo Rossi bleibt bis heute ein grosses Mysterium. Erinnere mich noch ganz gut um den Skandal, weil ich die Serie A schon damals intensiv verfolgt habe. Die Wetter, die Profis mehrerer Klubs bestochen hatten, fühlten sich ihrerseits von den Fussballern betrogen und liessen die Sache hochgehen. 1980, 2 Jahre vor der WM haben die Finanzpolizisten über 10 Profis festgenommen. Ich war geschockt, als sie u.a. Della Martira aus dem römischen Olympiastadio abgeführt haben. Auch Rossi erhielt einen Ermittlungsbescheid. Aber zu einem Prozess vor einem Strafgericht kam es trotzdem nicht, bzw. aber es setzte saftige Disziplinarstrafen vom italienischen Verband. Tja, am härtesten traf es Rossi, das Aushängeschild des Calcio. Drei Jahre vorerst, das letzte wurde ihm dann erlassen und bis heute beteuert Rossi seine Unschuld. Ein Detail ist mir bis heute in Erinnerung geblieben, wo u.a. in der Gazetta einer der Hauptverantwortlichen des Wettskandals 1985 erklärt hatte, Rossi sei nur deshalb belastet worden, damit sich die Ermittler auf ihn konzentrieren und weniger berühmtem aber tief verstrickte Kollegen ausser Acht liessen. Also haben sie ihn quasi nur benutzt, bzw. in Wirklichkeit war er unschuldig - das hat eben einer der Wetter ausgesagt.

Das lustige war, die Italiener waren über seine Nominierung für die WM ganz und gar nicht begeistert. Rossi, der "gefallene Engel", anstelle des neuen Volkshelden und aktuellen Torschützenkönig Roberto Pruzzo. Alles andere um seinen Kult bei der WM ist dann nur noch eine traumhafte Geschichte für Fussballromantiker.

Teams wie der AC Milan haben allerdings sehr sehenswerten Offensivfußball gespielt unter Arrigo Sacchi als Trainer der leider später als Nationaltrainer das ganze nicht so umsetzen konnte und waren daher auch dementsprechend erfolgreich und auch in der aktuellen Nationalmannschaft versucht man das ganze umzusetzen.

Ich mag diesen taktischen Spielstil auch nicht unbedingt, aber er ist eben erfolgreich, hat man zuletzt wieder beim Eishockey gesehen die Schweden mit ihrem taktischen defensivem Eishockey haben die offensiv-spielenden Kanadier besiegt.

Man braucht letztlich auch eine Taktik und genau das war oft das Problem der deutschen Teams, hätte Bayern gegen Chelsea taktisch klug agiert, dann hätten sie das CL-Finale 2012 nicht verloren.
 
Der größte Schwalbenkönig der Fußballgeschichte, Pippo!

Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.
 
Alles schön und gut, dennoch muss man diese Art Fußball nicht mögen. Die vielen Schauspielerischen Einlagen der Italiener auf internationaler Bühne kommen dann noch dazu.
Möglich dass es sich aktuell bessert, aber durch die Abneigung gegen diese Art Fußball schaut man da auch nicht unbedingt genau hin.....
Es gibt Länder die durch die Mauertaktik EM wurden, auch Vereine die so die CL holten, das anzusehen hat mir persönlich keinen Spaß gemacht und um den Spaß am Fussball sollte es zumindest dem Zuschauer gehen.
Ganz ehrlich, ich sehe lieber wie man Verein mit Kampfeswille und offensiven Fussball überzeugt, selbst wenn es mit dem Sieg nicht ganz klappt, als das ich mir den 11 Mann Bus ansehen muss, der dann durch einen Konter zu einem 1:0 kommt und dann den Bus wieder parkt......
Aber jeder ist da anders....

Hehe, selbstverständlich muss man diese Art von Fussball nicht mögen, ich mag sie auch nicht, aber akzeptiere es, wenn Trainer mit diesen Mitteln den Titel holen. Der Catenaccio ist alles andere als einfach, sprich ein Libero musste (der faktisch auf der Linie der Verteidiger spielte, aber keine keine Manndeckung zu erledigen hatte) die Konter aktivieren. Der zentrale Punkt des Catenaccio wurde fortan, den Gegner in der eigenen Hälfte zu erwarten, in extrem enge Räume zu zwingen und hinter seinem Rücken viel Platz für den eigenen Konter frei zu machen. Ich erinnere mich noch, wie man diese Taktik als "der Schwachen" herabzusetzen versuchte. Im Fussball siegt, wer angreift, war das Credo (oder man denkt immer noch das es so ist). Tatsächlich bleibt schwachen Mannschaften nichts anderes übrig, als sich vor einem starken Gegner einzumauern. Der Unterschied mein Freund liegt aber im intelligenten Konterfussball. Aber ich muss betonen, dass keine italienische Mannschaft, die in europäischen Wettbewerben auftrifft, noch einen "reinen" Catenaccio spielt, bzw. schon seit ende der 80er nicht mehr.

@Charlie Brown

Teams wie der AC Milan haben allerdings sehr sehenswerten Offensivfußball gespielt unter Arrigo Sacchi als Trainer der leider später als Nationaltrainer das ganze nicht so umsetzen konnte und waren daher auch dementsprechend erfolgreich und auch in der aktuellen Nationalmannschaft versucht man das ganze umzusetzen.
Ich mag diesen taktischen Spielstil auch nicht unbedingt, aber er ist eben erfolgreich, hat man zuletzt wieder beim Eishockey gesehen die Schweden mit ihrem taktischen defensivem Eishockey haben die offensiv-spielenden Kanadier besiegt.
Man braucht letztlich auch eine Taktik und genau das war oft das Problem der deutschen Teams, hätte Bayern gegen Chelsea taktisch klug agiert, dann hätten sie das CL-Finale 2012 nicht verloren.

Das stimmt. Sacchi hatte zwar dem Catenaccio abgeschworen und einen geschmeidigen Angriffsfussball entworfen, aber im Mittelpunkt stand aber auch hier der Konter - nur waren aber jetzt 10 Spieler daran beteiligt. Harmonie, Eleganz und Kraft - ein perfektes Spektakel, in dem eben überragende Spieler wie Gullit, Rijkaard und Van Basten ganz Europa beeindruckten und an die Wand spielten.
 
Du schreibst die ganze Zeit über Latinos, Latino-Klischee usw.
seit wann sind Italiener Latinos?
Latino = abkürzung für Lateinamerikaner (latinoamericano) bzw. Latein/romanischsprachigen Amerikaner

es werden auch Menschen mit italienischer, spanischer und portugiesischer Herrkunft als solche bezeichnet, ein Latino ist nicht unbedingt ein Mensch aus Lateinamerika, ist hier denke ich mal nicht sonderlich geläufig, aber faktisch ist es so. Im Wort Lateinamerika steckt übrigens Latein (welches die Hauptsprache des römischen Reiches war), welches sich von der lateinischen Sprache ableitet, die Sprachen wie italienisch, spanisch und portugiesisch haben allesamt ihren Ursprung aus dem lateinischen, weswegen es sprachlich auch nicht sonderlich schwerfällt als Portugiese zum Beispiel italienisch zu lernen. Ich glaube das was du meinst sind eher Hispanics. Die meisten Menschen aus Lateinamerika übrigens haben spanische, portugiesische und auch italienische Vorfahren, teilweise aber auch aus anderen Ländern wie z.b Deutschland.

ist aber nicht das Thema hier, mir ist nur oftmals aufgefallen, dass die Klischees ala ''Schwalbenkönige/lamentieren/Karten fordern'' oftmals immer auf Italien, Spanien oder Portugal zurückfällt. Oder eben auf Mannschaften welche in den entsprechenden Ligen spielen.

- - - Aktualisiert - - -

Hehe, selbstverständlich muss man diese Art von Fussball nicht mögen, ich mag sie auch nicht, aber akzeptiere es, wenn Trainer mit diesen Mitteln den Titel holen. Der Catenaccio ist alles andere als einfach, sprich ein Libero musste (der faktisch auf der Linie der Verteidiger spielte, aber keine keine Manndeckung zu erledigen hatte) die Konter aktivieren. Der zentrale Punkt des Catenaccio wurde fortan, den Gegner in der eigenen Hälfte zu erwarten, in extrem enge Räume zu zwingen und hinter seinem Rücken viel Platz für den eigenen Konter frei zu machen. Ich erinnere mich noch, wie man diese Taktik als "der Schwachen" herabzusetzen versuchte. Im Fussball siegt, wer angreift, war das Credo (oder man denkt immer noch das es so ist). Tatsächlich bleibt schwachen Mannschaften nichts anderes übrig, als sich vor einem starken Gegner einzumauern. Der Unterschied mein Freund liegt aber im intelligenten Konterfussball. Aber ich muss betonen, dass keine italienische Mannschaft, die in europäischen Wettbewerben auftrifft, noch einen "reinen" Catenaccio spielt, bzw. schon seit ende der 80er nicht mehr.

@Charlie Brown



Das stimmt. Sacchi hatte zwar dem Catenaccio abgeschworen und einen geschmeidigen Angriffsfussball entworfen, aber im Mittelpunkt stand aber auch hier der Konter - nur waren aber jetzt 10 Spieler daran beteiligt. Harmonie, Eleganz und Kraft - ein perfektes Spektakel, in dem eben überragende Spieler wie Gullit, Rijkaard und Van Basten ganz Europa beeindruckten und an die Wand spielten.


den Catenaccio gibt es faktisch betrachtet eigentlich gar nicht mehr, da es auch die Liberoposition nicht mehr wirklich gibt, weil es eben einfach nicht mehr Zeitgemäß ist. Übrigens wurde der Catenaccio erst durch Helenio Herrera wirklich bekannt, der Mann allerdings war ein Argentinier und wurde sogar innerhalb Italiens als Totengräber des Fußballs bezeichnet. In den 60ern spielte man auch in der Nationalmannschaft ein ähnliches System, allerdings ging das auch eher nur bis in die 70er, denn in den 80ern war das definitiv nicht mehr der Fall. Mourinho hat eine ähnliche Taktik übrigens auch versucht mit Real Madrid gegen Barcelona im Halbfinale der Champions League 2011 und mit Inter Mailand gegen Barcelona 2010 auswärts.

Man kann vielleicht von einer eher defensiven Taktik seitens Italien sprechen bei der WM 2006, aber die Aussage, dass man sich eingemauert habe ist schlicht lächerlich. Wenn man sich wirklich in jedem Spiel hinten verschanzt hätte, hätte man eben nicht die zweitmeisten Treffer bei der WM erzielt sondern jedes Spiel mit 1:0 oder 2:1 gewonnen und das war ja so nicht der Fall. Was man sagen kann ist, dass die Mannschaft bei der WM sehr effektiv war (wenn man vom Halbfinalspiel gegen Deutschland absieht).

- - - Aktualisiert - - -

Insignie hatte mir bisher am besten gefallen in der U21-Mannschaft. Ist er schwer verletzt?


da gab es eine Entwarnung, es ist definitiv kein Wadenbeinbruch, es ist gut möglich, dass er spätestens im Finale (sofern man dort hinkommt) wieder spielen könnte. Eventuell sogar schon wieder im Halbfinale, aber ich find persöhnlich, dass man kein Risiko eingehen sollte.
 
Zurück
Oben