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Nachrichten aus Österreich

Sebastian Kurz wirft Kurier vor, kein Interview mit ihm erfunden zu haben
Der Hollywood-Star Clint Eastwood wirft dem „Kurier“ vor, ein Interview mit ihm erfunden zu haben. Jetzt weitet sich die Affäre aus: Auch Sebastian Kurz meldet sich zu Wort. Der Ex-Kanzler zürnt, da der „Kurier“ kein Interview mit ihm erfunden hat. Es sind schwere Vorwürfe, die in der Redaktion einschlagen wie eine Bombe.

WIEN – „Ich bin nicht wütend, ich bin enttäuscht“, schüttelt Sebastian Kurz fassungslos den Kopf. Er hat heute zur Pressekonferenz in sein Büro geladen. „Keine Homestory, keine Fragen über meine Zukunftspläne, kein mehrseitiges Interview über die Geburt meines zweiten Sohnes Valerian– oder war es Volker? Irgendwas mit V jedenfalls.“

Der Ex-Kanzler versteht die Welt nicht mehr. „Damals, als ich noch in der Politik war, war der Deal mit dem Kurier, dass sie einfach den ganzen Tag wunderbare wunderschöne Dinge über mich erfinden.“ Er hält alte Ausgaben aus besseren Zeiten hoch, mit Schlagzeilen wie „Endlich: Kurz schließt Balkanroute“, „Simply the best: Kurz in Umfragen schon bei 329 %“ und „Nie wieder E-Card: Unser Messias heilt Gelähmte per Hand“.

Filmstar
Dass der „Kurier“ diesmal lieber über einen C-Promi wie Clint Eastwood berichtet, verletze Kurz. „Sie alle wissen, in aller Bescheidenheit, auch ich bin ein Filmstar, bekannt aus einem Blockbuster, den immerhin 39 Menschen in aller Welt gesehen haben“, erklärt der Ex-Kanzler. Um Clint Eastwood aus den Schlagzeilen zu verdrängen, plant Kurz bereits seinen eigenen Western-Film mit dem Titel „Der, der dort sitzt, wo sonst die Mörder sitzen“.

 
"Anti-Integration" durch Religion: Lehrkräfte fordern Ethikunterricht für alle
Viele ihrer Schüler hassen Schwule und Israel, verachten Christen und halten Frauen für minderwertig – unter Verweis auf religiöse Texte und Ideen. Dagegen müsse der Staat vorgehen

Als das Regierungsprogramm quasi noch ein weißes Blatt Papier war, meldete sich ein Lehrer beim STANDARD. Er schilderte Szenen aus seinem Schulalltag, um zu illustrieren, warum die nächste Regierung dringend Ethikunterricht für alle etablieren müsse. Er sah ein Policy-Window gekommen – und wurde enttäuscht.

Im Fünfjahresplan von ÖVP, SPÖ und Neos kommt der Ethikunterricht nicht vor, an eine Ausweitung von der Sekundarstufe zwei, also der Oberstufe, wo ihn jetzt nur die besuchen müssen, die keinen konfessionellen Religionsunterricht wollen, ist nicht gedacht. Stattdessen steht im schwarz-rot-pinken Bildungskapitel auf Seite 209: "Demokratiebildung wird in der Sekundarstufe 1 als eigenes Unterrichtsfach verpflichtend verankert."

 
Im Geschichte-Lehrplan klaffen unglaubliche Lücken
Schulbücher für das Fach, das auch politische Bildung vermitteln soll, zeigen Mut zur Lücke. Man könnte den Eindruck bekommen, manche Ereignisse der Zweiten Republik sind bloß entbehrliches Wissen

Paul Mychalewicz, Historiker, Anglist und Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Wien, kritisiert in diesem Gastkommentar, dass die jüngste Geschichte des Landes in Schulbüchern lückenhaft und "manchmal etwas willkürlich" vermittelt wird.

Die vergangenen Wochen waren geprägt von Gedenk- und Festveranstaltungen. Staatsspitze, Regierung und Parlament, aber auch die Medien trugen das ihre dazu bei. Man kann nur hoffen, dass junge Menschen diese Gelegenheiten genützt haben, denn so viel über die jüngste Geschichte konnten sie vermutlich in der Schule nicht erfahren.

Lange Zeit war es den Verantwortlichen im Bildungswesen ein Anliegen, den Geschichtsunterricht möglichst nahe an die Gegenwart heranzuführen. Die Kriegsgeneration unter den Lehrkräften hatte mitunter eine Scheu, Themen wie den Nationalsozialismus und den damit verbundenen Holocaust anzusprechen. Persönliche oder familiäre Verstrickungen schienen oft eine schwer zu überwindende Hemmschwelle zu sein. Doch diese Altersgruppe ist längst in Pension. Überdies widmeten sich die Lehrpläne und die darauf basierenden Schulbücher nunmehr ausgiebig der verbrecherischen Ideologie und auch der späten Aufarbeitung der Ereignisse dieser Zeit.

 
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