Mitglied des bosnischen Staatspräsidiums: "Herr Schmidt ist ein ganz merkwürdiger Mensch"
Željko Komšić, bosnisch-kroatisches Mitglied des Staatspräsidiums, stellte sich immer schon gegen ethnischen Nationalismus. Er kritisiert die Entscheidungen des Hohen Repräsentanten Schmidt
Željko Komšić, eines von drei Mitgliedern des bosnischen Staatspräsidiums, fordert einen Bürgerstaat für Bosnien-Herzegowina.
Er wird vor allem von Menschen gewählt, die die Gleichberechtigung aller Bürger wünschen und keinen Ethnonationalismus. Kritik an ihm wird vor allem von der kroatisch-nationalistischen HDZ laut, die lieber einen ihrer Parteigänger in dem hohen Amt sehen würde. Im Interview mit dem STANDARD erklärt er seine Sicht der Dinge.
STANDARD: Einige Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte sind noch immer nicht umgesetzt. Für welche Art der Umsetzung wären Sie?
Komšić: Die Urteile zu Dervo Sejdić und Jakob Finci können im Rahmen der Verfassung, die wir jetzt haben, umgesetzt werden, aber nicht jenes im Fall Zornić (DER STANDARD berichtete, Anm). Denn das Urteil im Fall Zornić macht das gesamte Konzept der Verfassung zunichte. Mit rechtlicher Akrobatik könnte man vieles schaffen. Das ist aber nicht das Ziel. Ziel ist es, dass alle Menschen in der Verfassung gleichgestellt werden.
Željko KomÅ¡iÄ, bosnisch-kroatisches Mitglied des Staatspräsidiums, stellte sich immer schon gegen ethnischen Nationalismus. Er kritisiert die Entscheidungen des Hohen Repräsentanten Schmidt
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