UNERSETZLICHES GUT
Geht der Welt das Trinkwasser aus?
Der Zugang zu sauberem Wasser wird durch Bevölkerungswachstum und Klimawandel zur Herausforderung. Forschende arbeiten an Möglichkeiten zur gesicherten Versorgung
Die Stadt Wien hat dank der vor 150 Jahren gebauten Wiener Hochquellwasserleitung eine sichere und ausreichende Versorgung mit bestem Trinkwasser. Dennoch bereitet sich die Stadt mit der Strategie "Wiener Wasser 2050" auf die Herausforderungen der Zukunft vor: mit der Sanierung und Erweiterung der Wasserbehälter, zusätzlichen Transportleitungen und gesteigerter Wassergewinnung an den Quellen.
Die Versorgung mit Trinkwasser ist so komplex wie konfliktbehaftet. Ballungsräume entziehen oft umliegenden Regionen die kostbare Ressource, während Rassismus und Diskriminierung den Zugang zu sauberem Wasser für viele Menschen erschweren.
Denn durch das Bevölkerungswachstum und den Klimawandel wird der Wasserbedarf zunehmen und sich das Wasserdargebot saisonal und mengenmäßig verändern. In Österreich wird die Wasserversorgung zur Gänze aus dem Grundwasser, also aus Brunnen und Quellen, gedeckt. Aktuell beträgt der durchschnittliche Wasserbedarf des Landes 753 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Bis zum Jahr 2050 wird er sich aufgrund von Bevölkerungszunahme und Klimawandel um elf bis 15 Prozent erhöhen.
Versickern statt ableiten
Gleichzeitig könnten die verfügbaren Grundwasserressourcen um bis zu 23 Prozent abnehmen. Das ergab die 2021 erschienene Studie "Wasserschatz Österreichs. Grundlagen für nachhaltige Nutzung des Grundwassers". Als Grundlage für die Prognose wurden drei Klimaszenarien für Österreich verwendet. Das Sinken des Grundwassers ist vor allem in Ostösterreich jetzt schon zu bemerken. Um Wasserknappheit zu verhindern, empfehlen die Autorinnen und Autoren, den Wasserbedarf zu reduzieren und die Grundwasserneubildung zu fördern respektive wiederherzustellen.
Der Zugang zu sauberem Wasser wird durch Bevölkerungswachstum und Klimawandel zur Herausforderung. Forschende arbeiten an Möglichkeiten zur gesicherten Versorgung
www.derstandard.at