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Nachrichten aus Europa

Mit dem Einknicken vor Orbán begeht die EU-Kommission einen strategischen Fehler
Die Freigabe von zehn Milliarden Euro an EU-Mitteln für Ungarn unter Viktor Orbán ist eine besorgniserregende Kapitulation vor autokratischem Druck

Die Freigabe von EU-Mitteln in Höhe von zehn Milliarden Euro, die zuvor wegen gravierender Bedenken hinsichtlich Korruption und Rechtsstaatlichkeit in Ungarn eingefroren worden waren, ist ein eklatanter Fehler. Diese Entscheidung der EU-Kommission belohnt Viktor Orbáns autokratisches Handeln, das im Widerspruch zu den Grundwerten der EU steht, und untergräbt direkt die geschlossene Position der Gemeinschaft gegenüber Russlands Aggression in der Ukraine. Ein schlechteres Timing hätte es nicht geben können, verabschiedete doch Ungarns Regierungspartei gerade ein neues drakonisches Gesetz zum "Schutz der Souveränität" im Stil von Wladimir Putins repressivem Gesetz über "ausländische Agenten"; beide haben die Unterdrückung abweichender Meinungen zum Ziel.

Es ist eine bittere Ironie: Während die EU auf die Notwendigkeit hinweist, die Unterstützung für die Ukraine aufrechtzuerhalten, belohnt sie einen Mitgliedsstaat, der die Hilfe für Kiew aktiv blockiert, mit einem umfangreichen Finanzpaket. Das ist nicht nur ein diplomatischer Widerspruch, sondern auch ein moralisches Versagen. Durch ihre Kapitulation vor Orbán stärkt die EU indirekt ein Regime, das Russland unerschütterlich seine Unterstützung gewährt.

Vetorecht ausgenützt

 
Österreich bestätigt Einigung über "Schengen Air" mit Rumänien und Bulgarien
Die Vereinbarung bedeutet, dass Reisende aus Rumänien und Bulgarien künftig nicht mehr über die Auslandsterminals in andere EU-Länder fliegen müssen

Österreich hat die Einigung mit Rumänien und Bulgarien über "Schengen Air", die grenzkontrollfreie Einreise auf dem Luftweg, bestätigt. Wie das Innenministerium am Samstag gegenüber der APA bestätigte, ist am Freitagabend ein entsprechender rechtsverbindlicher Text an die spanische EU-Präsidentschaft übermittelt worden. Rumänien hatte die Einigung schon vor Tagen verkündet. Zuvor hatte die "Kleine Zeitung" am Samstag online über die Einigung berichtet.

Die Vereinbarung bedeutet, dass Reisende aus Rumänien und Bulgarien in Zukunft nicht mehr über die Auslandsterminals in andere EU-Länder fliegen müssen. Die Reisepässe werden am Gate von den Fluggesellschaften mit Unterstützung der Polizei kontrolliert.

EU-Mitgliedsstaaten müssen Einigung zustimmen

 
Das Massaker von Prag hat auch politische Nachwehen
Im Fokus steht ein bereits zuvor auf den Weg gebrachtes neues Waffengesetz – auch politische Instrumentalisierung wird beklagt

Mehr als zwei Wochen sind vergangen, seitdem die vorweihnachtliche Stimmung in Tschechiens Hauptstadt Prag ein abruptes und blutiges Ende fand: An der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität hatte am 21. Dezember ein Student 14 Menschen erschossen, 25 weitere verletzt und sich dann das Leben genommen. Vor der Fakultät und vor dem Hauptgebäude der Uni erinnerten vorige Woche noch zahllose Kerzen an die Opfer – wie Symbole dafür, dass die Gesellschaft mit der Aufarbeitung des Massakers erst am Anfang steht.

Dass der Amoklauf immer noch einen Schatten auf das Land wirft, bestätigt auch der 19-jährige Student Matouš: "Wenn man sich mit Freunden oder mit der Familie trifft, kommt das Gespräch einfach immer wieder darauf zurück." Matouš steht vor den Toren seiner Uni und blickt auf das Meer aus Kerzen. Er selbst studiert an der Juristischen Fakultät. Auch dort seien die Sicherheitsvorkehrungen nun verstärkt worden, derzeit etwa dürfe man nur mit Studentenausweis ins Gebäude, sagt Matouš.

 
Ich berichte hier um Rechtsextreme die wahrscheinlich auch den Genozid an den bosnischen Muslimen leugnen. Darf ich das @mosnik . Ich bin mir nicht sicher, die wollen auch die Bosniaken vertreiben, also zurück nach BiH. Ich bin mir jetzt unsicher

"Remigration": Wie Rechtsextreme ihre Vertreibungspläne verharmlosen
Mit dem von Rechtsextremen sich angeeigneten Begriff aus der Forschung sind Massenabschiebungen gemeint. FPÖ-Chef Kickl distanziert sich davon nicht

Im "ZiB 2"-Interview Martin Thürs mit FPÖ-Chef Herbert Kickl kam das Wort "Remigration" gezählte 25 Mal vor. Thür wollte wissen, wie Kickl zu den Plänen der rechtsextremen Identitären steht, die Einwanderung der vergangenen Jahrzehnte nach Europa rückgängig machen wollen – und das als "Remigration" bezeichnen.

Kickl distanzierte sich nicht. Vielmehr ging er zum Gegenangriff über: Thür versuche, mittels Hinterfragung eine "Tabuzone zu errichten", sagte der FPÖ-Chef.

 
Anti-Terror-Einsatz in Dänemark: Verbindungen zur Hamas
Die Festnahmen bei einem Anti-Terror-Einsatz in Dänemark vor rund einem Monat haben nach Angaben der Behörden mutmaßlich mit der islamistischen Hamas zu tun.

Die Ermittlungen hätten ergeben, dass der Fall Verbindungen zur Hamas habe, sagte Sonderstaatsanwalt Anders Larsson nach Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau und des Senders TV2 heute bei einem Gerichtstermin in Kopenhagen.

Diese Information müsse nicht länger geheim gehalten werden. Nähere Details nannte Larsson nicht. Ein Sprecher der Kopenhagener Polizei bestätigte die Angaben auf dpa-Anfrage.

Mehrere Festnahmen Mitte Dezember
Bei der Anti-Terror-Aktion an verschiedenen Orten in Dänemark waren am 14. Dezember mehrere Menschen festgenommen worden. Drei Verdächtige sitzen derzeit in Untersuchungshaft, darunter zwei jüngere Frauen und ein 58 Jahre alter Mann. Polizei und Geheimdienst gehen davon aus, dass insgesamt sieben Personen an der Vorbereitung eines Terroranschlags beteiligt waren.

Bisher gaben die dänischen Behörden kaum Details zu dem Fall bekannt. Sie sprachen lediglich davon, dass es Verbindungen ins Bandenmilieu und ins Ausland gebe.

In einer Mitteilung des Büros des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu war jedoch bereits am Tag der Festnahmen von Verbindungen zur Hamas die Rede. Am selben Tag waren auch in Berlin und im niederländischen Rotterdam mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen worden.



 
Nachdem Charles Michel bald aufhört, Ratspräsident zu sein, wird der Name Xavier Bettels umhergeworfen. Bedenken gibt es über die Überrepräsentation der Benelux-Staaten in den EU-Institutionen, welche nicht mehr die Interessen Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Spaniens widerspiegeln. Falls es eine institutionelle Krise geben sollte, würde er jedoch wohl nicht Nein sagen.

 
Lava setzt Häuser in Grindavik in Brand
Ziemlich genau vier Wochen nach seinem ersten Ausbruch ist der Vulkan auf der isländischen Halbinsel Reykjanes wieder aktiv geworden. Live-TV-Bilder zeigten am Sonntag, wie Lava aus einem Hunderte Meter langen Riss in der Erde austrat. Angekündigt hatte sich die Eruption durch eine Serie von Erdbeben. Die kleine Hafenstadt Grindavik wurde zum zweiten Mal geräumt, am späten Nachmittag setzte der Lavastrom bereits erste Häuser in Brand.

Der Vulkan befindet sich im Südwesten Islands, nicht weit von der Hauptstadt Reykjavik entfernt und in unmittelbarer Nähe zu Grindavik. Die erste Eruption ereignete sich laut Liveticker des isländischen öffentlich-rechtlichen Senders RUV kurz vor 8.00 Uhr Ortszeit (9.00 MEZ). Zuletzt brach der Vulkan am 18. Dezember aus.

Laut RUV hatte sich zuerst ab etwa 3.00 Uhr eine ganze Reihe von Erdbeben entlang der Kraterreihe Sundhnuk ereignet, der Isländische Meteorologische Dienst (IMO) berichtete von zumindest 200 Beben mit einer Stärke bis 3,5 auf der Richterskala. Die rund 3.800 Bewohnerinnen und Bewohner von Grindavik hatten bereits am Samstag ihre Sachen packen und die Kleinstadt verlassen müssen.

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