Imperialistische Einschüchterungsversuche
Russland nutzt Transnistrien, um Moldau und dessen Bestrebungen in die EU zu kommen weiter zu destabilisieren. Jetzt heißt es für beide, die Europäische Union und Moldau, sich ja nicht von diesem Weg abbringen zu lassen
Meine Erinnerung an Transnistrien ist keine angenehme. Ich befand mich auf einer Zugreise von Odessa in die moldauische Hauptstadt Chișinău, und die Bahn durchquerte den seit dem Bürgerkrieg im Jahr 1992 von Moldau abgespaltenen Landesteil.
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Meine Mitreisenden waren Marktfrauen, die regelmäßig ihre landwirtschaftlichen Produkte in Odessa verkauften. Es war bereits Abend, als die Diesellok in Transnistrien aufgehalten wurde und mich zwei Soldaten in alter sowjetischer Uniform aus dem Zug holten. Nach der Kontrolle meines Reisepasses behaupteten sie, mir fehle ein Stempel ihrer Regierung und ich könne nicht weiterreisen. Ich hatte kein gutes Gefühl, denn wie sollte ich mit Leuten verhandeln, die für einen Staat arbeiten, der offiziell nicht existiert? Am Ende gelang es mir, die Männer in gebrochenem Russisch davon zu überzeugen, dass ich kein Bargeld, sondern nur eine Kreditkarte hätte. Sie ließen mich ohne Schmiergeldzahlung wieder in den Zug steigen, was mir den freudigen Applaus meiner Mitreisenden einbrachte.
Russland nutzt Transnistrien, um Moldau und dessen Bestrebungen in die EU zu kommen weiter zu destabilisieren. Jetzt heißt es für beide, die Europäische Union und Moldau, sich ja nicht von diesem Weg abbringen zu lassen
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