Schadensforderung: Athen bittet Moskau um Archivdokumente über deutsche Okkupation
Athen hat Moskau offiziell um Archivdokumente gebeten, um mit deren Hilfe von Berlin Entschädigung für die Okkupation Griechenlands im zweiten Weltkrieg durch Nazi-Deutschland fordern zu können, wie Costas Isikhos, Erster Stellvertreter des griechischen Verteidigungsministers, zu RIA Novosti sagte.
Isikhos hatte am Donnerstag in Moskau mit dem russischen Verkehrsminister und Ko-Vorsitzenden der gemischten russisch-griechischen Kommission, Maxim Sokolow, verhandelt.
Es sei ein produktives Treffen gewesen, so Isikhos. Er habe im Namen der Regierung und des Verteidigungsministeriums darum gebeten, Athen Archivdokumente zur Verfügung zu stellen, die Griechenland zum Ersatz von zivilen, moralischen und wirtschaftlichen Schäden verhelfen könnten, welche Griechenland während der Okkupation durch die Nazis und die Wehrmacht in den Jahren 1941 bis 1944 erlitten habe, so Isikhos.
Ihm zufolge wurde der Antrag Griechenlands an Oleg Pankow, den Leiter des Zentralarchivs des russischen Verteidigungsministeriums, weitergeleitet.
Griechenland hatte im Zweiten Weltkrieg (1941-1945) gegen Nazi-Deutschland gekämpft und hohe Verluste erlitten. Laut einer Konvention aus dem Jahr 1960 erhielt Griechenland von der Bundesrepublik Deutschland eine Kriegsentschädigung in Höhe von 115 Millionen D-Mark.
Danach gefragt, welche Summe Griechenland jetzt von Deutschland als Schadenersatz verlangen wolle, sagte Isikhos, die finanzielle Forderung sei noch nicht festgelegt worden. Vorher müsse eine moralische und zivile Einschätzung zur Okkupationszeit gegeben und die historische Wahrheit nachvollzogen werden, so der Vize-Verteidigungsminister.
Unter Berufung auf den Vorsitzenden des Nationalrates für Kriegsentschädigung, Manolis Glezos, sagte Isikhos, dass derzeit finanzielle Forderungen in Bezug auf den so genannten „Okkupationskredit“ (von Nazi-Deutschland ausgeführte Gold- und Währungsbestände) sowie hinsichtlich der Entschädigung der Opfer unter der Zivilbevölkerung sowie des Schadenersatzes für mehr als 10 000 archäologische Funde formuliert werden.
Laut früheren griechischen Medienberichten sollte Deutschland 108 Milliarden Euro für die im Krieg zerstörte Infrastruktur Griechenlands zahlen. Der Wert des „Okkupationskredit“ dürfte heute unter Berücksichtigung der Zinsen bei 54 Milliarden Euro liegen. Alle aus Griechenland ausgeführten Werte werden unter Berücksichtigung der Zinsen auf bis zu 500 Milliarden Euro geschätzt.
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Kaspersky: Bloomberg lügt über meine Kooperation mit Geheimdienst
Der Generaldirektor des IT-Unternehmens Kaspersky Lab, Jewgeni Kaspersky, hat einen Bloomberg-Bericht dementiert, laut dem die Gesellschaft User-Daten an die russischen Sicherheitsdienste übergebe.
„Ein bedeutender Teil des Beitrags ist unverhüllte Lüge. Erfindungen, Mutmaßungen, Schlüsse, die aus falschen Informationen gezogen und falsch ausgelegt wurden“, schrieb Kaspersky in seinem Livejournal-Blog. „Soll ich etwa das Gericht einschalten?“ Der namhafte IT-Unternehmer verweist darauf, dass die Bloomberg-Enthüllungen zeitlich mit den jüngsten Untersuchungen von Hacker-Attacken der Cyber-Gruppe Equation auf russische Regierungs- und Militärämter durch Kaspersky Lab zusammenfielen. Er betont dabei, dass einige Analysten NSA-Aktivitäten hinter den Equation-Aktionen vermuten.
Zuvor hatte die Agentur Bloomberg in einem Bericht behauptet, die russische Gesellschaft arbeite mit den russischen Sicherheitsbehörden zusammen.
http://de.sputniknews.com/panorama/20150320/301583373.html