Russischer Außenpolitiker: „Beweise“ für C-Waffen-Einsatz in Syrien sind gefälscht
Als „gefälscht“ hat Alexej Puschkow, Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma,
die Informationen über einen C-Waffen-Einsatz in Syrien bezeichnet.
„Die Angaben über einen C-Waffen-Einsatz durch Baschar al-Assad sind auf die gleiche Weise gefälscht wie seinerzeit Lügen über Massenvernichtungswaffen bei Hussein verbreitet wurden“, twitterte der Außenpolitiker am Freitag. „Obama geht den Weg von George Bush.“
Das Weiße Haus hatte am Freitag erklärt, dass Syriens Regierung mit der Anwendung von C-Waffen die von den USA gezogene Toleranzgrenze überschritten habe. Die USA würden dies nicht unbestraft lassen.
Die Regierung und die Opposition in Syrien werfen einander vor, international verbotene Waffen in dem Konflikt eingesetzt zu haben, bei dem laut Uno-Angaben bereits 93 000 Menschen ums Leben gekommen sind.
Russischer Außenpolitiker:
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C-Waffen-Einsatz in Syrien? „US-Belege“ haben Moskau nicht überzeugt
Als nicht überzeugend hat Michail Margelow, Außenchef des Föderationsrats (russisches Parlamentsoberhaus), die neusten US-Angaben über einen Einsatz von Chemiewaffen durch die syrische Armee bezeichnet.
Das Weiße Haus
hatte am Freitag erklärt, dass Syriens Regierung mit der Anwendung von C-Waffen die von den USA gezogene rote Linie überschritten habe. Die USA hätten Russland Belege dafür vorgelegt.
Laut Margelow sind diese Belege „nicht überzeugend“. Moskau bestehe weiter auf einer unverzüglichen UN-Ermittlung. Nur so könnte die notwendige Objektivität gewährleistet werden. „Die Geschichte zeigt, dass individuelle Ermittlungsaktivitäten einzelner Staaten, die zur Begründung militärischer Einsätze durchgeführt wurden, sich nachher nicht bestätigten.“
Margelow erinnerte daran, dass der Verdacht auf Massenvernichtungswaffen im Irak als Anlass für die Invasion in dieses Land gedient habe. Unter diesem Vorwand erfolgte dort ein Regimewechsel, Massenvernichtungswaffen wurden jedoch keine gefunden.
http://de.rian.ru/politics/20130614/266299220.html
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Kreml: Trotz US-Statement vorerst keine S-300-Lieferung nach Syrien
Trotz der
Ankündigung der USA, die Rebellen in Syrien mit Waffen versorgen zu wollen, liefert Russland laut Kreml-Berater Juri Uschakow vorerst keine S-300-Flugabwehrsysteme an die syrische Regierung.
„Davon ist vorerst nicht die Rede“, sagte Uschakow am Freitag. „Wir konkurrieren nicht (mit den USA) um Syrien. Im Gegenteil: Wir wollen auf konstruktive Weise eine Lösung finden, denn diese Frage ist für die Situation in der Region und der Welt extrem wichtig.“
S-300 gilt als eines der besten Flugabwehrraketensysteme der Welt und kann sogar ballistische Langstreckenraketen abschießen. Die neuesten Modifikationen sind in der Lage, Ziele in einer Entfernung von 200 Kilometern und in bis zu 27 Kilometern Höhe zu bekämpfen.
Syrien hatte noch vor Beginn des Bürgerkonfliktes russische S-300 bestellt und einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Ende Mai berichteten Medien unter Verweis auf den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, dass Syrien erste S-300-Raketen aus Russland erhalten habe. Anfang Juni stellte der russische Präsident Wladimir Putin richtig: Die S-300-Lieferung sei vereinbart, aber noch nicht erfolgt.
© RIA Novosti.
Fla-Raketen-System S-300P
http://de.rian.ru/politics/20130614/266301160.html