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Neuer Sentinel-Satellit liefert erste Ergebnisse
Stickstoffdioxid über Deutschland aus dem All überwacht
Diese Karte zeigt, wie stark die Luft am 22. November 2017 mit Stickstoffdioxid belastet war. Verursacht wird die Luftverschmutzung mit Stickstoffdioxid vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Erdöl oder Kohle in der Industrie und im Straßenverkehr, etwa durch Dieselmotoren. Eingekesselt von Bergen ist die Po-Ebene in Italien besonders belastet. Geliefert hat diese extrem genauen Daten der neue Erdbeobachtungssatellit Sentinel-5P der europäischen Raumfahrtagentur ESA als eines seiner ersten Ergebnisse.
Seit dem 13. Oktober 2017 ist Sentinel-5P im All. Der jüngste Satellit der Sentinel-Reihe der ESA beobachet die Luftqualität unseres Planeten. Der "Erdwächter" kann Gase wie Stickoxide oder Ozon und Schwebepartikel in unserer Atmosphäre auch dann feststellen, wenn sie nur in geringer Menge oder für kurze Zeit auftreten. Dabei überbrückt der "Vorläufer" (das P im Namen steht für "Precursor") nur die Zeit bis zum Start der Sentinel-5-Satelliten, die mit den geplanten Sentinel-4-Satelliten die Erdatmosphäre untersuchen werden.
Daten zur Luftverschmutzung waren bislang nie so genau, dass Ursache und Wirkung derart deutlich einander zuzuordnen waren. Doch damit ist durch den neuen Erdbeobachtungssatelliten Schluss: Sentinel-5P kann die verschiedenen Schadstoffe in der Luft sehr genau unterscheiden. Und durch die hohe Auflösung die Schadstoff-Quelle deutlich hervorheben. Wie in dieser Aufnahme: Hier sind es indische Kraftwerke, die zu hoher Luftverschmutzung führen.
Die gewonnenen Daten sollen schnell öffentliche Behörden, Unternehmen, Umweltämter und die Bürger erreichen. Auch Daten zu Erdbeben, Erdrutschen oder Überschwemmungen sollen gesammelt werden. Die Satelliten können auch Daten liefern, wann und wie sich Ölteppiche auf dem Meer bewegen. Diese können im Katastrophenfall von Bedeutung sein. Im Bild ist der kalifornische Oroville-Staudamm zu sehen, vor und nach den heftigen Regenfällen im Januar 2017. Fast 200.000 Menschen mussten deshalb vorübergehend in Sicherheit gebracht werden.
Zur Sentinel-1-Mission gehören vier Erdbeobachtungs-Satelliten der 1. Flotte: Sentinel-1A, -1B, -1C und -1D. Sie alle sind Radarsatelliten, die aus etwa 700 Kilometern Entfernung die Erde beobachten. Sentinentel-1A und -1B sind wie Zwillinge, die in einem polnahen Orbit die Erde per Radar streifenweise abtasten.
Und so sieht Sentinel-1A Bayern: Für dieses Bild wurden mehrere Sentinel-Aufnahmen zusammengesetzt. Zu sehen sind Augsburg (der weiße Fleck links), München (rechts), der Ammersee (der große dunkle Fleck links unter München), der Starnberger See (rechts unter München), die Isar, die durch München fließt, und sogar der Englische Garten im Norden der Stadt. Aufgenommen wurden die Bilder im März und April 2015.
Daneben liefern die Sentinel-2-Satelliten auch Aufnahmen, die uns einfach nur staunen lassen über die Schönheit dieses Planeten - wie hier die Planktonblüte in der Barentssee im Sommer 2016.
https://www.br.de/themen/wissen/sentinel-satellit-erdbeobachtung-esa-100.html
Stickstoffdioxid über Deutschland aus dem All überwacht
https://www.br.de/themen/wissen/sentinel-satellit-erdbeobachtung-esa-100.html