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Russische Wirtschaftsnews

Bin nicht ganz das was man russische Gemeinde nennen kann, bin aber voll und ganz was das Verhältnis zwischen Russland und Türkei angeht sehr positiv gestimmt.
Weiter so,
die sollten ihre Jahrhundert lang andauernde negative Geschichte überwinden und zu gutnachbarschaftlichen Beziehungen kommen.
 
Kudankulam: Putin und Modi lassen AKW-Block anfahren – Moskau sichert weiter Hilfe zu

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Der russische Präsident Wladimir Putin und der indische Premier Narendra Modi haben am Samstag in Goa (Indien) im Rahmen einer Videokonferenz das Startsignal für den zweiten Energieblock des indischen Atomkraftwerkes Kudankulam gegeben, das nach russischer Technologie gebaut wird, erfuhr Sputnik.

Putin und Modi waren außerdem an der Grundsteinlegung zum dritten und vierten Energieblock des Kraftwerkes beteiligt.

Das im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu entstehende Atomkraftwerk wird im Rahmen des russisch-indischen Abkommens vom 20. November 1988 und eines Zusatzdokumentes vom 21. Juni 1998 errichtet. Wie Putin nach der Unterzeichnung etlicher Dokumente über die Kooperation mit Indien in Anwesenheit des indischen Premiers sagte, wird Russland Indien auch weiterhin allseitig bei der Entwicklung der Atomenergetik unterstützen. Jetzt sind Regierungsabkommen über die Energieblöcke fünf und sechs des Atomkraftwerkes in Arbeit, so Putin. Ihm zufolge sollen in Indien in den nächsten 20 Jahren noch mindestens zwölf Atommeiler gebaut werden.

https://de.sputniknews.com/wirtscha...dankulam-putin-modi-akw-block-anfahren-hilfe/

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S-400 und neuste Fregatten: Putin und Modi signieren Liefer- und Bauabkommen

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Der russische Präsident Wladimir Putin und der indische Premier Narendra Modi haben bei einem Treffen im Bundesstaat Goa ein Abkommen über die Lieferung von S-400-Luftabwehrsystemen an Indien unterzeichnet.

Des Weiteren haben die Politiker zwischenstaatliche Abkommen über den Bau von Patrouillenschiffen des Projekts 11356 in Russland und Indien sowie über die Kooperation beider Staaten im Bereich der Sicherheit bei der Nutzung von Kommunikationstechnologien. Ein weiteres Abkommen sieht die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens für den Bau von Hubschraubern des Typs Ka-226T vor.

Putin und Modi haben darüber hinaus eine Einvernehmenserklärung zwischen Roskosmos und der Raumfahrtbehörde Indiens ISRO signiert, die den Einsatz von Glonass-Stationen und indischen Satelliten vorsieht.

https://de.sputniknews.com/technik/20161015312954774-s-400-putin-modi-abkommen/

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In den letzten Tagen überschlagen sich die Meldungen über die Handelsbeziehung mit der Türkei. Mich würde die Meinung unserer russischen Gemeinde interessieren. Wie seht ihr das ganze Geschehen im Moment?

Ist schon mal der richtige weg.
Wir solten unsere Partnerschaft auf vorkrisen nivo bringen. Und das geht schon mal in den letzten tagen in die richtige richtung.

Die einzigen diverenzen die wir haben ist denke ich ohnehin nur Syrien.
Muss man verfolgen ob es da wieder zu spanungen kommt.
 
Guten Morgen.
Sehe es wie meine Landsleute. Natürlich ist die Verbesserung der Beziehungen zu begrüßen. Wenn beide Seiten daran arbeiten, aus der quasi Krise in den gegenseitigen Beziehungen wieder heraus zu kommen. Sicher besser als sich gegenseitig fertig zu machen.
 
Ich bin auch froh, daß die gute Entwicklung der Beziehungen überwiegend auf positive Resonanz stößt. Zahlreiche Projekte in Milliardenhöhe hätten vor Jahren realisiert werden müssen, was sich manchmal schwierig gestaltet, weil unsere "Freunde" sich gerne querstellen.

Bei meinen Recherchen bin auf interessante historische Fakten gestoßen. Vor allem daß die Stahl-und Aluminiumindustrie mit russischer Unterstützung zu günstigen Bedingungen in der Türkei ihren Anfang nahm.

Auch die erste Raffinerieanlage der Türkei in Aliaga wurde von russischen Ingeneuren erbaut.

Schon damals erkannte man die enormen Bedeutungen der Russisch-Türkischen Beziehungen, die eigentlich ununterbrochen bis zur Gegenwart anhielt und nicht leichtfertig über Bord werfen sollte.
 
Der Druck lässt nach
Putin entkommt der Ölpreisfalle


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Es ist stets das gleiche Lied. Wenn die Analysten den Abgesang auf ein Land und seine Währung einstimmen, sollte man zugreifen - so wie im Falle Russlands. Der steigende Ölpreis hilft dem Land.

Zugegeben - die russische Wirtschaft steckt noch immer in der längsten Rezession seit 20 Jahren, und Präsident Wladimir Putin sieht sein Land isoliert, die Einnahmeseite bröckelt. Doch dank des jüngst deutlich gestiegenen Ölpreises gibt Hoffnung.

Öl ist so teuer wie seit Juli vergangenen Jahres nicht mehr. Von dem kräftigen Aufwärtstrend profitiert kaum ein Land mehr als Russland, weshalb Putin zuletzt angekündigt hatte, Russland werde sich den Bemühungen der OPEC anschließen, die Förderung zu kürzen und so den Markt zu stabilisieren. Russland, der weltgrößte Energieexporteur, hatte die Ölproduktion allerdings zuletzt auf 11,2 Millionen Barrel pro Tag gesteigert - das ist das höchste Niveau seit dem Ende der Sowjetunion.

Im Fahrwasser der steigenden Notierung des Ölpreises legt der Rubel kräftig zu. Gegenüber dem Rekordtief vom Januar ist die russische Währung um 32 Prozent gegenüber dem Dollar gestiegen, auf zuletzt 62 Rubel je Dollar. Dennoch notiert der Rubel gegenüber dem Greenback um 75 Prozent unter dem Stand von 1998.

Nach dem jahrzehntelangen Verfall des Rubels ist die jüngste Erholung eine mehr als willkommene Nachricht für viele Russen, denn ausländische Produkte werden in Russland billiger, wodurch die Inflation kräftig gedämpft wird. Zuletzt ist die Inflation auf "nur" mehr 6,4 Prozent gesunken – das ist ein 31-Monats-Tief. Im Oktober 2015 hatte sie noch bei 15,6 Prozent gelegen.

Zwar geht Notenbankchefin Elvira Nabiullina davon aus, dass die Inflation im laufenden Jahr stark sinken wird - auf 5,5 bis 6 Prozent. Damit liegt sie allerdings das fünfte Jahr in Folge über dem eigentlich angepeilten Ziel von 4 Prozent. Nabiullina rechnet aber damit, dass das Ziel Ende 20147 erreicht werden wird. Sie hat daher zuletzt ein nie dagewesenes Versprechen abgegeben: Die Leitzinsen sollen bis zum Jahresende bei zehn Prozent bleiben. Damit will sie die immer noch hohe Inflation drücken.


Leichter Zinsanstieg

Mit dem Anstieg des Ölpreises und der nachlassenden Inflation hellen sich die Konjunkturperspektiven zusehends auf. Im September war der Rückgang bei den Einzelhandelsumsätzen auf 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Damit hat sich die Lage in den vergangenen Monaten merklich verbessert, nachdem Ende 2015 noch ein Minus von 14,1 Prozent zu Buche gestanden hatte.

Mit den sich aufhellenden Konjunkturperspektiven verbessert sich auch die Lage am Anleihenmarkt, weil Investoren weniger Angst vor einem Zahlungsausfall haben. Zwar sind die Zinsen für russische Anleihen zuletzt etwas gestiegen, was aber vor allem auf den weltweiten Zinsanstieg zurückzuführen sein dürfte. Zuvor waren die Zinsen für russische Anleihen kräftig im Rückwärtsgang und liegen bei fünfjährigen Papieren bei 8,7 Prozent. Das ist im internationalen Vergleich zwar immer noch ein sehr hoher Wert. Damit liegen sie aber meilenweit unter dem Mehrjahreshoch von 15,5 Prozent von Anfang 2015.

Mit dem steigenden Ölpreis lässt zudem der Druck auf den russischen Staatshaushalt etwas nach, machen doch die Einnahmen aus dem Öl- und Gas-Bereich fast 40 Prozent der Steuereinnahmen aus. Die Regierung hat angekündigt, das Haushaltsdefizit von mehr als 3,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für 2016 in den nächsten Jahren um jeweils einen Prozentpunkt abzubauen, um den Haushalt 2020 auszugleichen, zumal die Wirtschaft im Jahr 2017 nach zwei Jahren Rezession auf den Wachstumskurs zurückkehren soll.

Die Ratingagentur Fitch zeigte sich zuletzt zufrieden mit den Bemühungen der russischen Regierung und hat den Ausblick für das Rating von "negativ" auf "stabil" angehoben. Zudem bestätigte Fitch das Rating mit BBB-, also der untersten Stufe im Investment Grade-Bereich und damit auf einer Stufe mit Indien und der Türkei. Die Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s stufen Russland allerdings eine Stufe niedriger ein, also mit der höchsten Stufe im Bereich Ramschanleihen.


Sind russische Aktien günstig?

Die Rally beim Ölpreis heizt auch den Aktienmarkt kräftig an. Zuletzt lag der Micex Index, der auf Rubel-Basis notiert, mit rund 1960 Punkten in der Nähe des Fünfjahreshochs. Gegenüber dem Januartief ist er um 22 Prozent geklettert. Beflügelt wird der Index von dem Öl-und Gasmulti Gazprom, der sich mit einem Indexgewicht von 15 Prozent den Spitzenplatz mit der Sberbank teilt. Anschließend folgt der Ölmulti Lukoil mit 12,2 Prozent. Die Aktie der Sberbank ist im Rally-Modus, weil mit dem steigenden Ölpreis das Risiko von Zahlungsausfällen bei den Öl- und Gasförderern deutlich sinkt, und mit der sich belebenden Konjunktur das Risiko von Kreditausfällen insgesamt abnimmt.

Die Analysten von JPMorgan sind zuletzt auf den fahrenden Zug aufgesprungen und haben russische Aktien auf "übergewichten" hochgestuft. "Eine möglicherweise höhere Spanne beim Ölpreis ist der Grund, weshalb wir Russland hochstufen", schrieben die Analysten. "Die Bewertung in Russland ist niedrig." So seien die Aktien mit lediglich dem 6,2fachen der Gewinne der nächsten zwölf Monate bewertet. Das sei das niedrigste Niveau unter den Aktien aus den Emerging Markets und entspreche nur der Hälfte der Bewertung der Emerging Markets insgesamt. Anleger sollten aber nicht vergessen, dass russische Aktien schon länger mit einem kräftigen Abschlag bewertet werden, was vor allem an der politischen Unsicherheit liegt.

Anleger sollten daher vor allem den Ölpreis genau im Auge behalten. Sollte er weiter steigen, könnte das den russischen Aktienmarkt noch ein wenig beflügeln. Wer sich jedoch an die Analyse vom Jahresbeginn an dieser Stelle erinnert und den damals antizyklische Investment auf Russland umgesetzt hat, sollte zumindest Teile seines Gewinns in Sicherheit bringen. Denn ein Abschnitt der Ölpreis- und Aktienmarktrally könnte erst einmal gelaufen sein. Börsen handeln Zukunft – auch 2016.

Der Druck lässt nach: Putin entkommt der Ölpreisfalle - n-tv.de
 
BRICS countries to invest $500 million in Russian gold deposit

October 24, 2016 KIRA EGOROVA, EKATERINA GORLITSYNA, RBTH

A new agreement to restart exploration and extraction at a mine in Siberia marks a milestone in the development of economic ties among the BRICS nations.



Russian gold mining companies are currently not taking part in developing Klyuchevskoye, but Russia stands to gain regardless of who develops the site. Source: Kommersant
A consortium made up of the Chinese state-owned mining firm China National Gold Corporation, India’s SUN Mining Group and the Russian Far East Development Fund, as well as funds from South Africa and Brazil is prepared to invest up to $500 million in the development of the Klyuchevskoye gold field in the Transbaikal region (over 4,000 miles east of Moscow). The agreement was signed during the most recent BRICS summit, which that took place in the Indian resort of Goa on Oct. 15-16. According to plans for the site, Klyuchevskoye will become operational three years after investment becomes available and will yield some 6.5 tons of gold per year.
This is the first mining deal in the history of BRICS that involves all five member states, which makes it particularly significant, says Wiktor Bielski, global head of commodities research at VTB Capital. Bielski adds that the agreement paves the way for bigger projects in the future that can benefit a wide range of BRICS investors.

Benefits for the partners


The Klyuchevskoye gold deposit was explored a long time ago, however, the bulk of the gold was not extracted because of the costly development process that was halted some 20 years back,according to Alexei Kalachev, an expert analyst with FINAM investment firm in Moscow. The China National Gold Corporation, however, has the relevant technological experience to extract and process the gold, Kalachev said.
The deposit is currently owned by India’s SUN Gold, Ltd., part of the SUN Mining Group, which has not begun to develop it. In August 2016, the Russian Federal Antimonopoly Service said that the China National Gold Group intended to buy 70 percent in the deposit from SUN Gold. According to Kalachev, the idea of a consortium may have evolved from an attempt to speed up the deal at the highest levels.

The Klyuchevskoye gold deposit is not especially rich; at its stated production volumes and reserves, it will have a life cycle of 11-12 years, while the average life cycle of gold mines worldwide is 15-16 years, says Artem Kalinin, a portfolio manager at Leon Family Office. Additionally, the cost of production at Klyuchevskoye is being forecast at the average global level. “That said, the Chinese are used to operating in this mode: the country’s steel and coal industries have very weak production costs, but they have so far been feeling quite alright thanks to cheap financing and state support,” Kalinin said.
Russian gold mining companies are currently not taking part in developing Klyuchevskoye, but according to Kalinin, Russia stands to gain regardless of who develops the site. “The Russians will get an opportunity to borrow new technologies and to get an infrastructure that the Chinese will build,” he said.
Alexei Kalachev notes that other obvious upsides for Russia include a rise in tax revenues, new jobs and an inflow of foreign investment.

What’s in it for China?


Despite the fact that China is the world’s leader in gold mining and one of the world’s largest consumers of the precious metal, its resource base is rather weak, says Kalinin. The CIS countries host the majority of the world’s gold reserves — 28 percent. Another 20 percent of the reserves are located in North America while Asian reserves make up just 11 percent.

Oleg Remyga, head of China studies at the Moscow School of Management Skolkovo, notes that China’s gold production is falling — it was down 0.4 percent in 2015 — while consumption is rising — up + 3.7 percent in 2015. “Hence, the clear ambition of Chinese companies to enter international markets,” Remyga explained.
According to Remyga, the China National Gold Group’s investment in the Klyuchevskoye deposit is part of this bigger drive for resources. Chinese companies have already purchased shares in Canada’s Pinnacle Mines, Ltd. as well as 50 percent of shares in a deposit in Papua New Guinea owned by Barrick Gold Corp. “I am convinced that it is just the beginning of acquisitions of Russian gold-mining assets by Chinese companies, such as Zijin Mining, China Gold, Zhaojin Mining Industry, and Shandong Gold,” Remyga said, adding that negotiations with them have been going on already for five years.

BRICS countries to invest $500 million in Russian gold deposit | Russia Beyond The Headlines
 
Die Russischen Eisenbahnen und ihr großes Reformprogramm

25. Oktober 2016 KIRA JEGOROWA

Russland versucht, die Arbeit des größten Monopolisten des Landes – der staatlichen Russischen Eisenbahnen – zu reformieren und zu optimieren. Seit einigen Jahren steigt der Umsatz wieder. Dennoch bleibt die Lage angespannt, denn die Konkurrenz ist groß.


2017 werden dem größten Arbeitgeber Russlands – dem staatlichen Schienenverkehrsunternehmen „Russische Eisenbahnen“ – rund 65,3 Milliarden Rubel (0,96 Milliarden Euro) weniger aus dem Staatshaushalt zugeteilt. Das geht nach Angaben der Wirtschaftszeitung „Kommersant“ aus dem neuen Investitionsprogramm des Unternehmens hervor. Die Kürzung der Staatsausgaben ist Teil einer großangelegten Modernisierung des russischen Eisenbahnmonopolisten.

Diese begann mit einer Personalerneuerung. 2015 wurde der Chef des Unternehmens Wladimir Jakunin entlassen. Während dessen Amtszeit hatten die Russischen Eisenbahnen im Jahr 2014 mit 99 Milliarden Rubel (rund 1,45 Milliarden Euro) den größten Verlust ihrer Geschichte eingefahren. Neuer Präsident wurde Oleg Beloserow, der damit beauftragt wurde, die Kosten des Unternehmens zu optimieren und es rentabel zu führen.

Zwischen 2015 und 2016 gelang es Beloserow, die Ausgaben des Monopolisten um 104 Milliarden Rubel (1,53 Milliarden Euro) zu senken. Dies gestattete es dem Konzern, auf Zuwendungen aus dem Staatshaushalt zu verzichten und 2015 einen Gewinn in Höhe von 300 Millionen Euro Rubel (4,4 Millionen Euro) zu erwirtschaften. Für 2016 rechnet man damit, diesen Wert auf eine Milliarde Rubel (14,7 Millionen Euro) zu steigern.

Logistikreform im Güterverkehr


Bereits lange vor der Optimierung durch Beloserow und der „Epoche Jakunin“ begann die grandiose Reform der Russischen Eisenbahnen, eines derer Ziele in der Auflösung der Monopolstellung und der Entwicklung des Wettbewerbs auf dem Güterverkehrsmarkt bestand. Von 2006 bis 2010 erfolgte die dritte Etappe der Reform, in deren Rahmen 80 Prozent aller Güterwagen im Bestand an privatwirtschaftliche Beförderer übergingen.

So gelang es, die Erneuerung des Wagenbestandes voranzutreiben, und die Branche durchlief eine Transformation. Frachtversender und -empfänger erhielten eine Auswahlmöglichkeit, bemerkt Dmitrij Baranow, Experte beim Finanzberater Finam Management. Außerdem seien die durchschnittliche Beförderungsgeschwindigkeit deutlich gestiegen und die Verluste gesunken. Gegenwärtig entfällt auf den Güterverkehr der Löwenanteil des Gewinns der Russischen Eisenbahnen – 2015 wuchsen die Einnahmen aus diesem Bereich um 7,7 Prozent auf 1,26 Billionen Rubel (fast 20 Milliarden Euro).Um den Güterverkehr langfristig rentabel zu betreiben, müssten die Russischen Eisenbahnen noch viele Probleme lösen, glaubt Michail Blinkin, Direktor des Instituts für Transportwirtschaft und -politik an der Higher School of Economics. Die vermehrte Zahl privatwirtschaftlicher Beförderer und der unterentwickelte Betreibermarkt hätten zum Problem des Güterwagenüberschusses geführt. Deshalb stünden an den Eisenbahnknotenpunkten noch immer jede Menge Züge leer herum.


Laut Blinkin bestehe ein anderes Problem darin, dass in Russland Personen- und Güterverkehrsnetze nicht getrennt sind und alle Züge über dieselben Schienen rollen. Das führe dazu, dass traditionelle Eisenbahngüter wie Schüttgut und Baustoffe, die man in Kanada und den USA auf der Schiene befördere, in Russland mit Lastern transportiert werden. „Das ist schlecht für den Zustand der Straßen: Das Straßenverkehrsnetz in Russland ist vergleichsweise klein und befindet sich nicht im besten Zustand“, so Blinkin.

Zunehmender Wettbewerb im Personenverkehr


Der Markt fordere von den Russischen Eisenbahnen ein flexibleres Vorgehen, da auf den Langstrecken der Wettbewerb zwischen Zug und Flugzeug wachse, sagt Artjom Kalinin, Vermögensmanager bei Leon Family Office. Aufgrund der Nachfrageverlagerung sank das Fahrgastaufkommen in Zügen auf Strecken über 300 Kilometer im Jahr 2015 um sieben Prozent auf 98 Millionen Passagiere. Auf den russischen Inlandsflugstrecken wuchs die Zahl der Passagiere hingegen um 13,6 Prozent auf 52 Millionen Passagiere. Damit war im vergangenen Jahr die Zahl der Inlandsflüge erstmals in der Geschichte des Landes größer als jene der internationalen Flüge, wie eine Statistik der Föderalen Agentur für Lufttransport Rosawiazija belegt.

Im Übrigen können die Russischen Eisenbahnen ihre Passagiere dank den Hochgeschwindigkeitsverbindungen sowie neuen Angeboten – den „Tagesexpress-Zügen“ und Doppelstockzügen – zurückgewinnen. Eben auf diesem Gebiet sieht der Monopolist zukünftiges Entwicklungspotenzial, sagt Kalinin. So stieg die Nachfrage nach dem beliebten Schnellzug Sapsan, der die 700 Kilometer von Moskau nach Sankt Petersburg in vier Stunden zurücklegt, im Zeitraum von Januar bis September 2016 um 33,5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.Es ist kein Zufall, dass die Russischen Eisenbahnen ihre Schnellzug-Projekte dazu nutzen, ausländische Investitionen zu akquirieren. 2015 einigte sich das Unternehmen mit chinesischen Investoren auf die Finanzierung einer Hochgeschwindigkeitsstrecke, die Moskau mit Kasan verbindet. Außerdem hat das US-amerikanische Unternehmen Hyperloop One einen Vertrag mit den Russischen Eisenbahnen über gleich mehrere Projekte in Russland geschlossen.

Die Russischen Eisenbahnen und ihr großes Reformprogramm | Russische Nachrichten | RBTH
 
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