Damien
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Krim-Beitritt kostet Russland viele Milliarden
Im Falle eines Beitritts der Krim zu Russland könnte Vizepremier Dmitri Kosak zum Beauftragten für die Halbinsel Krim ernannt werden, schreibt die Zeitung "RBC Daily" am Montag.
Eine Quelle verwies in diesem Zusammenhang auf Kosaks erfolgreiche Arbeit als Präsidentenbeauftragter im Föderalbezirk Süd. Ein anderer Insider bestätigte, dass Kosak als Kandidat für den Posten gehandelt werde, aber noch nicht bestätigt sei. Eine weitere Quelle behauptete, dass Kosak nach dem Abschluss der Paralympischen Spiele in Sotschi die so genannten „neuen Territorien“ (Abchasien, Südossetien, Krim) anvertraut werden.
Die Finanzhilfen für die Krim könnten den russischen Staatshaushalt jährlich mit drei Milliarden US-Dollar belasten. Diese Summe umfasst die soziale Versorgung der Krim-Einwohner, den Ausgleich des Haushaltsdefizits und den Ausbau der Infrastruktur der Halbinsel. Dabei ist schon jetzt offensichtlich, dass die Krim bei einem Beitritt zu Russland auf viele Wirtschaftsprobleme zusteuert, von denen das wichtigste die Strom-, Wasser- und Brennstoffversorgung wäre.
Formell hat der Krim-Haushalt einen Überschuss: Dieses Jahr sind Einnahmen in Höhe von 5,37 Milliarden Griwna (umgerechnet 21,24 Milliarden Rubel nach dem aktuellen Wechselkurs bzw. 420 Millionen Euro) kalkuliert worden, während die Ausgaben „nur“ 5,25 Milliarden Griwna ausmachen sollen. Mehr als die Hälfte der Einnahmen (schätzungsweise drei Milliarden Griwna) sind Subventionen aus Kiew, die die Halbinsel bei einem Austritt aus der Ukraine nicht mehr erhalten würde.
Im Januar und Februar habe die Krim 623 Millionen Griwna (nahezu 2,5 Milliarden Rubel) erhalten, behauptete eine Quelle im ukrainischen Finanzministerium. Die sozialen Verpflichtungen des Staates seien zu 90 Prozent erfüllt worden. Die sozialen Standards in Russland sind jedoch höher. Bei einem Beitritt der Halbinsel müsste Moskau die Sozialausgaben übernehmen. Das räumte Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew vor kurzem ein.
Ein Beamter des so genannten „sozialen Blocks“ im russischen Kabinett schätzte die bevorstehenden Sozialausgaben auf der Krim auf 50 Milliarden Rubel (etwa eine Milliarde Euro). Die Summe könnte allerdings wachsen, weil die Krim-Einwohner mehr soziale Vergünstigungen als die Russen bekommen.
Nach Angaben des ukrainischen Rentenfonds gibt es auf der Krim 524 000 Rentner. Die Durchschnittsrente auf der Halbinsel liegt bei umgerechnet 6290 Rubel monatlich. Die russische Durchschnittsrente beläuft sich allerdings auf 10 000 Rubel. Um den Unterschied auszugleichen, müsste Russland zusätzlich umgerechnet 23,33 Milliarden Dollar jährlich aufbringen.
Neben den sozialen Ausgaben müsste sich Russland auf große Investitionen in die Krim-Infrastruktur gefasst machen. In erster Linie müssten neue Stromleitungen gebaut werden, weil die regionalen Kraftwerke nur 20 Prozent des Bedarfs an Strom decken. Die entsprechenden Ausgaben werden von Experten auf 18 Milliarden Rubel geschätzt.
Zudem gibt es auf der Krim fünf große Projekte zum Straßen- bzw. Autobahnbau für insgesamt 6,5 Milliarden Rubel. „Welche von diesen Plänen jetzt zur Erfüllung gebracht werden, ist wegen der instabilen Situation unklar“, sagte der Leiter des Krim-Autobahndienstes, Valentin Sawaitschinski.
Neben den dringenden Ausgaben für die Krim-Infrastruktur könnten große Investitionen in neue Projekte benötigt werden. Der russische Verkehrsminister Maxim Sokolow vermutet beispielsweise, dass allein der Bau einer Brücke über die Straße von Kertsch mindestens 50 Milliarden Rubel (eine Milliarde Euro) kosten würde.
Russlands Industrie- und Handelskammer (IHK) schätzte die Ausgaben für die Modernisierung der Häfen auf der Krim auf 1,77 Milliarden Dollar. Zudem wären 1,5 Milliarden Dollar für den Straßenbau, 240 Millionen Dollar für die Flughafen-Infrastruktur und 27 Millionen Dollar für diverse Bahn-Projekte erforderlich.
Darüber hinaus empfahl die IHK, 181 Millionen Dollar in den regionalen Tourismus und 109 Millionen Dollar in die Landwirtschaft zu investieren.
Nicht auszuschließen ist auch, dass die Krim Steuervergünstigungen bekommen könnte. Die Anpassung der Halbinsel an die russischen Standards auf diesem Gebiet könnte bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen.
Krim-Beitritt kostet Russland viele Milliarden | Zeitungen | RIA Novosti
Im Falle eines Beitritts der Krim zu Russland könnte Vizepremier Dmitri Kosak zum Beauftragten für die Halbinsel Krim ernannt werden, schreibt die Zeitung "RBC Daily" am Montag.
Eine Quelle verwies in diesem Zusammenhang auf Kosaks erfolgreiche Arbeit als Präsidentenbeauftragter im Föderalbezirk Süd. Ein anderer Insider bestätigte, dass Kosak als Kandidat für den Posten gehandelt werde, aber noch nicht bestätigt sei. Eine weitere Quelle behauptete, dass Kosak nach dem Abschluss der Paralympischen Spiele in Sotschi die so genannten „neuen Territorien“ (Abchasien, Südossetien, Krim) anvertraut werden.
Die Finanzhilfen für die Krim könnten den russischen Staatshaushalt jährlich mit drei Milliarden US-Dollar belasten. Diese Summe umfasst die soziale Versorgung der Krim-Einwohner, den Ausgleich des Haushaltsdefizits und den Ausbau der Infrastruktur der Halbinsel. Dabei ist schon jetzt offensichtlich, dass die Krim bei einem Beitritt zu Russland auf viele Wirtschaftsprobleme zusteuert, von denen das wichtigste die Strom-, Wasser- und Brennstoffversorgung wäre.
Formell hat der Krim-Haushalt einen Überschuss: Dieses Jahr sind Einnahmen in Höhe von 5,37 Milliarden Griwna (umgerechnet 21,24 Milliarden Rubel nach dem aktuellen Wechselkurs bzw. 420 Millionen Euro) kalkuliert worden, während die Ausgaben „nur“ 5,25 Milliarden Griwna ausmachen sollen. Mehr als die Hälfte der Einnahmen (schätzungsweise drei Milliarden Griwna) sind Subventionen aus Kiew, die die Halbinsel bei einem Austritt aus der Ukraine nicht mehr erhalten würde.
Im Januar und Februar habe die Krim 623 Millionen Griwna (nahezu 2,5 Milliarden Rubel) erhalten, behauptete eine Quelle im ukrainischen Finanzministerium. Die sozialen Verpflichtungen des Staates seien zu 90 Prozent erfüllt worden. Die sozialen Standards in Russland sind jedoch höher. Bei einem Beitritt der Halbinsel müsste Moskau die Sozialausgaben übernehmen. Das räumte Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew vor kurzem ein.
Ein Beamter des so genannten „sozialen Blocks“ im russischen Kabinett schätzte die bevorstehenden Sozialausgaben auf der Krim auf 50 Milliarden Rubel (etwa eine Milliarde Euro). Die Summe könnte allerdings wachsen, weil die Krim-Einwohner mehr soziale Vergünstigungen als die Russen bekommen.
Nach Angaben des ukrainischen Rentenfonds gibt es auf der Krim 524 000 Rentner. Die Durchschnittsrente auf der Halbinsel liegt bei umgerechnet 6290 Rubel monatlich. Die russische Durchschnittsrente beläuft sich allerdings auf 10 000 Rubel. Um den Unterschied auszugleichen, müsste Russland zusätzlich umgerechnet 23,33 Milliarden Dollar jährlich aufbringen.
Neben den sozialen Ausgaben müsste sich Russland auf große Investitionen in die Krim-Infrastruktur gefasst machen. In erster Linie müssten neue Stromleitungen gebaut werden, weil die regionalen Kraftwerke nur 20 Prozent des Bedarfs an Strom decken. Die entsprechenden Ausgaben werden von Experten auf 18 Milliarden Rubel geschätzt.
Zudem gibt es auf der Krim fünf große Projekte zum Straßen- bzw. Autobahnbau für insgesamt 6,5 Milliarden Rubel. „Welche von diesen Plänen jetzt zur Erfüllung gebracht werden, ist wegen der instabilen Situation unklar“, sagte der Leiter des Krim-Autobahndienstes, Valentin Sawaitschinski.
Neben den dringenden Ausgaben für die Krim-Infrastruktur könnten große Investitionen in neue Projekte benötigt werden. Der russische Verkehrsminister Maxim Sokolow vermutet beispielsweise, dass allein der Bau einer Brücke über die Straße von Kertsch mindestens 50 Milliarden Rubel (eine Milliarde Euro) kosten würde.
Russlands Industrie- und Handelskammer (IHK) schätzte die Ausgaben für die Modernisierung der Häfen auf der Krim auf 1,77 Milliarden Dollar. Zudem wären 1,5 Milliarden Dollar für den Straßenbau, 240 Millionen Dollar für die Flughafen-Infrastruktur und 27 Millionen Dollar für diverse Bahn-Projekte erforderlich.
Darüber hinaus empfahl die IHK, 181 Millionen Dollar in den regionalen Tourismus und 109 Millionen Dollar in die Landwirtschaft zu investieren.
Nicht auszuschließen ist auch, dass die Krim Steuervergünstigungen bekommen könnte. Die Anpassung der Halbinsel an die russischen Standards auf diesem Gebiet könnte bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen.
Krim-Beitritt kostet Russland viele Milliarden | Zeitungen | RIA Novosti