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Türkische Gerichte

Baklava

[...]Die wohl verbreitetsten Thesen nehmen einen Ursprung in Persien oder Kleinasien im Spät-Mittelalter an[...]
Die heute bekannte Variante mit mehreren Schichten aus sehr dünnem Filo-Teig ist wahrscheinlich nach dem 16. Jahrhundert im Topkapi-Palast erfunden worden
 
Ich weiß nichts wirklich über die Geschichte der griechischen und türkischen Küche. Ich frage mich aber, kann man diese wirklich als zwei unterschiedlichen Linien sehen?

Ich meine, nehmen wir Zypern als Beispiel. Die griechischen und türkischen Zyprioten haben sehr ähnlichen Küchen, die sich beide deutlich von diesen in Athen oder Istanbul unterscheiden. Meine Vermutung ist (ohne was darüber zu wissen), dass das so auch in anderen Regionen war, wo Türken und Griechen zusammenlebten.

So, ich weiß nicht, ist es nicht näher zur Realität die historischen Küchen mehr nach lokalen/regionalen Kriterien zu unterscheiden und weniger nach ethnischen? Das scheint mir auch sinnvoler, weil diese sowieso auf die Pflanzen und Tieren basieren, die in einer Region vorhanden sind.
 
Kılıç Ali;2609827 schrieb:
Ich wüsste nicht in welchen Bereichen die magere Barbarenküche der alten Griechen heute einen Einfluss auf die Türkische gehabt hätte? Die Türkische Küche gehörte in Zentralasien schon zur reichsten, nebst den Chinesen. Die Türkische Küche ist heute wie damals relativ mit dem Wohlstand des Ost-Westhandels über die Seidenstraße geknüpft gewesen. Hier kannst Du lesen, wie primitiv die griechische Küche gewesen ist. Du siehst, ihr scheint schon ziemlich unter primitiven Verhältnissen gelebt zu haben. Da ist es nicht verwunderlich, wenn die Griechische Küche heute von Fremdeinflüssen sich in allen belangen bereichert hat. Mit gegrillten Ratten, Käfern und Heuschrecken würdet ihr heute keine Restaurants in Athen füllen. Also seid nicht so narrisch, und bedankt euch bei den erhabenen Türken für die 1000 jährige Bereicherung, die man als intellektuellen und moralischen Fortschritt werten kann, - besonders was eure Barbarenküche anbelangt. Sonst würdet ihr bis heute noch mit den Händen eure Heuschrecken und Ratten schlürfen.


Das einzig magere und primitive hier sind deine fehlende Kultur, geistige Beweglichkeit und Allgemeinbildung im Schreiben deiner "Beiträge", sowie auch in der Kenntnis der Geschichte deines Volkes! Leute wie du sind eine Schande für ihr Volk und für ihr Vaterland, und mit ein Grund warum hier ein Dialog zwischen Kulturen die eigentlich miteinander verknüpft sind offenbar nicht möglich ist. 2000 Jahre bevor deine Göktürken-Vorfahren von den Chinesen erstmals in Chroniken erwähnt wurden, haben die Menschen auf Kreta und dem Peloponnes an Rezepten gefeilt, und sich nicht nur wie deine Nomadenvorfahren von Pulverfleisch, Kumys und abgestossenen Plazentas von Stuten ernährt!

Und noch was. Die 623 Jahre osmanisches Reich seit Osman I. sind seit 1922 vorbei und Geschichte, und die kommen auch nicht wieder. Und da könnt ihr euren Militärthread hier im BF noch so sehr mit Bilder von Raketen, Kanonen, Soldaten und dergleichen füttern! Aber verglichen mit den 1849 Jahren Geschichte des Römischen/Oströmischen Reiches von der Eroberung Veiis im Jahre 396 v. Chr. bis zum Fall Konstantinopels 1453 könnt ihr mit euren lächerlichen 600 Jahren Osmanentum einpacken!

Heraclius
 
Wenn hier jemand jemanden zivilisiert hat, dann waren das die übrigen Völker die türkischen Nomaden! Ihr seid nach 1071 aus den Steppen Zentralasiens als Nomaden angeritten und stellt hier den Anspruch, jemanden beeinflusst zu haben? Die Nomadenküche eurer Vorfahren wurde von Armeniern, Arabern, Persern, Romäern und Slawen und anderen Völkern umgeformt und beeinflusst, und daraus ist die Küche des osmanischen Reiches geworden. Wäre das alles nicht passiert, dann würdet ihr jetzt immer noch in den Steppen Zentralasiens herumreiten und euch mit vergorener Stutenmilch besaufen!

Heraclius

Die allermeisten türkische Gerichte stammen aus dem osmanischen Sultanshof wo 1000 Köche neue Gerichte kreiert haben.

Ihr Griechen benutzt ja heute noch die türkischen Namen für eure Gerichte.

Gaumenfreuden am Sultanshof

Am Hofe des Sultans frönte man einem besonders verfeinerten Geschmack. Der Großherr verköstigte bei prachtvollen Gesellschaften und Banketten, die von musikalischen und literarischen Darbietungen begleitet wurden, zahlreiche Gäste. Für deren leibliches Wohl sorgten riesige Palastküchen (kuşhane), in denen über 1000 Köche tätig waren. Sie bereiteten täglich mehrere tausend Mahlzeiten für die Palastbewohner zu. Eine Abteilung kochte ausschließlich für den Padischah, eine andere für seine Mutter, wieder andere für den Harem, den Diwan und das Dienstpersonal. Es gab auch eine eigene Küche für Süßspeisen (helvahane).

Aus der Zeit Mehmets II. (reg. 1451-1481) existieren Verzeichnisse des großherrlichen Palastes, aus denen der Bedarf an Lebensmitteln hervorgeht: So ließ der Küchenmeister im Topkapi im 8. Monat des Jahres 878 (i.J. 1473) folgende Lebensmittel kaufen: 3600 kg Honig, 544 Hühner, 28 Maß Reis, 61 Gänse, 24 kg Safran, 116 Muscheln, 87 Krabben, 400 Fische, 56 g Moschus, 12,8 kg Paprikapulver, 14 kg Olivenöl, 104 kg rumänisches Salz, 17 kg Stärkemehl, 616 Stücke Schafskopf- und Klauen, 180 Mägen und 649 Eier. Die Palastküchen ersonnen raffinierte Rezepte. Luxuriöse Gerichte waren mit Pfeffer, rotem Paprika, Zimt, Nelken, Safran, Anis, Kreuzkümmel, Sesam, Pfefferminze oder Rosenwasser gewürzt. Z.B. ein Schmorfleisch mit Auberginenpüree namens “Dem Herrscher hat es geschmeckt“ (hünkar beğendi) oder mit Zwiebeln und Hackfleisch gefüllte Auberginen, “Der Imam fiel in Ohnmacht“ (imam bayıldı). Dazu aß man helles Weizenbrot, auf das man Kümmel und andere Gewürze streute. Die osmanische Oberschicht nahm auf diese Weise gelegentlich sogar Opium zu sich.

Ausgefallene Gerichte kreierte vor allem die Hofküche für Süßspeisen. Als besondere Delikatesse galten Konfitüren - etwa aus Zitronen, Rhabarber, Birnen, Orangen, Feigen, Pfirsichen oder Johannisbeeren. In diese mischten die Köche Aromen wie Rosen, Narzissen, Ingwer oder Bergamotte. Auch ein Rezept für Kürbiskonfitüre mit Zimt und Nelken ist überliefert. Eine Besonderheit war Sauerkirschenkompott mit Eis, welches aus den kalten Gebirgszonen herbeigebracht wurde. Außerdem liebte man Desserts aus kandierten Früchten, Honig, Korinthen oder Nüssen, in Honig getränkte Griestorten, die mit Kokos und Pistazien garniert waren oder Pudding, etwa Mandelpudding mit Honig und Rosinen. Als Gaumenfreuden der gehobenen Art galten auch frittierte Gebäcksorten in Sirup, die Namen wie “Frauennabel“ (kadıngöbeği) oder “Lippen der Geliebten“ (dilberdudağı) trugen. Naschwerk für zwischendurch war ein bonbonähnliches Zuckerkonfekt - Zucker war ein teures Importgut - mit Zimt-, Nelken- oder Anisgeschmack. Möglicherweise kannte man bereits eine Art Kaugummi, gesüßten Mastix, ein von der Insel Chios stammendes Baumharz.
Karlsruher Türkenbeute :: Die Tischkultur der Osmanen :: Print
 
Ich weiß nichts wirklich über die Geschichte der griechischen und türkischen Küche. Ich frage mich aber, kann man diese wirklich als zwei unterschiedlichen Linien sehen?

Nein es sind keine zwei unterschiedliche Linien weil die heutige griechische Küche ihren Ursprung aus der türkisch/osmanische Küche hat.

Die Griechen benutzen noch heute die türkischen Begriffe für ihre Gerichte.

Ein Großteil der heutigen griechischen Küche geht auf die jahrhundertelange osmanische Herrschaft zurück. Ein Beleg hierfür ist die große Zahl von griechischen Speisenamen, die sich aus dem Türkischen ableiten: dolmathes, gefüllte Gemüse, von dolma; pilafi, Reis, von pilav; keftedes, Hackfleischklößchen, von köfte; tsoureki, süßes Brot, von çörek; yuvetsi, Schmortopf, von qüvec; tsatziki, Gurken-Joghurt-Salat, von cacik; lukoumades, Fettgebäck, von lokma; bourekakia, Teigtaschen, von börek - die Liste ließe sich beinahe endlos fortsetzen. Die Behauptung, daß sich hinter diesen Namen ursprünglich griechische Gerichte verbergen, denen die osmanischen Herrscher ihre eigenen Namen gaben, ist wenig stichhaltig.

(Goldstein, Joyce / Johnson, Peter / Ehrhardt, Cornell: Rund um das Mittelmeer: eine kulinarische Reise ; mit 235 Originalrezepten aus Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten, Israel, Libanon, Syrien, Türkei, Griechenland, Zypern, Italien, Spanien, Korsika und der Provence, München 1995, S. 120)



Die Griechen haben einfach aus Sarma Sarmades und aus Dolma Dolmades gemacht schon waren die Gerichte fertig:laughing6:
 
Ich muss mich da wieder einmischen. In deinen Artikel steht vorallem was über Süßspeisen.

Vorallem Süßspeisen waren im byzantinischen Reich sehr beliebt und da wundert es nicht, dass auch das osmanische Reich Gebrauch von Süßspeisen machte.

Und viele unserer Speisenamen sind arabischen Ursprungs und natürlich auch türkischem. Byzanz bzw Konstantinopel war ein Handelszentrum indem auch viele Gerichte aus weiten Teilen der Welt zusammenkamen.

Einige Gerichte wie zb Dolmades existierten bereits vor dem osmanischen Reich. So wurden diese gerne als eine Art "Snacks" verzehrt.

Die Osmanen haben mit Sicherheit einige eigene Rezepte, davon sind aber viele garnicht in der griechischen Küche enthalten. Die Behauptung das unsere Küche (zumindest die traditionelle) nur aus der osmanischen Küche stammt völlig falsch. Akzeptieren müsst ihr auch, dass viele Gerichte im osmanischen Reich sowohl auch heute in der Türkei byantinischen und arabischen Ursprungs ist.

Wie auch Afroasiatis geschrieben hat sind die Gerichte (ich behaupte jetzt auch mal in der Türkei) von Region zu Region unterschiedlich.

Ich kann immer wieder auf meinen Link den ich mal gepostet hab zurückgreifen.

http://turkeireiseleiter.com/blog/turkce-osmanli-mutfagi.html

Und falls nicht jeder alles lesen will hier mal:

Einer der ersten großen Einflüsse war die byzantinische Küche, auch wenn so mancher türkische Historiker in dieser Beziehung anderer Meinung ist. Prof. Dr. Süheyl Ünver schließt diese Möglichkeit vollkommen aus, was etwas unlogisch erscheint, wenn man bedenkt, dass die Türken im 10. Jahrhundert nach Anatolien einwanderten und fast 400 Jahre lang politische und wirtschaftliche Beziehungen zum Byzantinischen Reich unterhielten. Man darf nicht vergessen, dass die Türken in Anatolien eine bereits bestehende Kochtradition vorfanden, als sie hierher kamen und dass auch im Verlauf der nächsten Jahre abgesehen von staatlichen Beziehungen beide Volksgruppen sich auch durch Heirat und Umzüge teilweise vermischten. Ein weiterer Faktor war auch, dass die aus Mittelasien eingewanderten Türken in ihrer neuen Heimat viele Nahrungsmittel vorfanden, die es in ihrer alten Heimat nicht gegeben hatte. Was lag also näher als sich der bereits etablierten Kochkultur der byzantinischen Bevölkerung zu bedienen? Bei einem Vergleich byzantinischer und osmanischer Kochkultur wird man da gewiss auf einige interessante Parallelen stoßen. Eine zeitgenössische Historikerin auf dem Gebiet der byzantinischen Geschichte ist Tamara Talbot Rice, die in ihrem Buch “Das tägliche Leben in Byzanz: Konstantinopolis, die Perle im Byzantinischen Reich” die These aufstellt, dass die Ess- und Trinkgewohnheiten in Byzanz mehr unserer heutigen Auffassung von moderner Ernährung entsprechen, als den damals üblichen Ess- und Trinkgewohnheiten im Mittelalter. Wir zitieren aus ihrem Buch:

“Es war üblich am Tag drei Mahlzeiten einzunehmen, das Frühstück, das Mittagessen und das Abendessen. Die Fastenzeit wurde sehr streng eingehalten, jedoch wurden zu normalen Zeiten in den Häusern der Reichen zu jeder Mahlzeit mindestens drei Gerichte zubereitet. Man begann mit den Vorspeisen, denen ein Fischgericht mit Soße folgte, dessen Zubereitungsart noch aus der vorchristlichen Zeit stammte. Als Alternative wurde auch gebratenes Fleisch angeboten. Den Abschluss jeder Mahlzeit bildete eine Süßspeise.”

An einer anderen Stelle gibt die Autorin konkrete Hinweise auf damals gängige Rezepte: “ Es wurden so viele verschiedene Speisen aufgetischt, dass jeder nach seinem eigenen Geschmack etwas auswählen konnte.” Danach gibt sie ein Beispiel dafür an. Konstantin der VII. z.B. liebte folgendes besonders: “Konstantin der VII. bevorzugte delikate Soßen. Ferner hatte er eine Schwäche für kleine Oliven, blanchierte Lorbeerblätter und indische Kräuter, besonders wenn sie frisch waren.”

Interessant ist, dass auch der damalige weströmische Imperator ein Anhänger von Soßen war. Auch eine gemeinsame Vorliebe für frische und damit natürlich auch teure Kräuter und Gewürze war eine Gemeinsamkeit, die den gegenseitigen Einfluss der beiden Kulturen beweist.

Das Buch von Tamara Talbot Rice gibt uns auch Aufschluss über die Essgewohnheiten des gemeinen Volkes: “Eine griechische Hausfrau hatte wie auch heute noch die Auswahl zwischen verschiedenen Wild- und Stalltieren, die sie in der Küche verwenden konnte. Schweinefleisch, vor allem Schweinehaxen waren im Byzantinischen Reich außerordentlich beliebt; Geflügel konnte gebraten oder gekocht werden; Fisch und Enten wurden gern gegessen.”
 
Die Griechen haben einfach aus Sarma Sarmades und aus Dolma Dolmades gemacht schon waren die Gerichte fertig:laughing6:

auch Imam Bayildi (Der Imam fiel in Ohnmacht) --> Imam bailnti :laughing6:

imam-bayildi.jpg


lecker :homer:
 
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