Hass auf Clinton
Zwar kann argumentiert werden, dass die Quelle der aufgetauchten Dokumente bei deren Behandlung keine Rolle spielen soll; bei der Clinton-Causa spielt jedoch auch ein persönlicher Rachefeldzug von Assange eine Rolle. Da wird die Bewertung der Aktionen von Wikileaks schon komplizierter – denn für Journalisten sollten Animositäten bei ihrer Berichterstattung keine Rolle spielen. Und Assange sieht sich selbst auch als Journalisten, nennt sich etwa "Chefredakteur" von Wikileaks. Clinton war US-Außenministerin, als Wikileaks Millionen an E-Mails von US-Diplomaten ins Netz stellte. Sie soll daraufhin eine treibende Kraft hinter der Verfolgung der Plattform und der harten Bestrafung für Whisteblowerin Chelsea Manning gewesen sein. "Wir sehen sie als Problem für die Pressefreiheit", sagte Assange über Clinton. Schon im Februar hatte Assange auf Wikileaks geschrieben, dass eine Stimmte für Hillary Clinton eine Stimme für "endlosen, dummen Krieg" sei.