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US-News

Tränengas, Kameras, Chaos – Wie Reporter:innen bei den Protesten in Los Angeles ins Visier geraten
Während in Los Angeles am Sonntag erneut Tausende Menschen auf die Straßen gingen, kam es nicht nur zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften – auch mehrere Journalist:innen gerieten zwischen die Fronten. Besonders drastisch traf es die australische Fernsehreporterin Lauren Tomasi, die während einer Live-Schalte von einem sogenannten „nicht-tödlichen Projektil“ der Polizei getroffen wurde. Tomasi, Reporterin des Senders 9News Australia – einem CNN-Partner –, berichtete gerade live aus der Innenstadt von Los Angeles, als sich die Situation im Hintergrund zuspitzte. Polizisten in Schutzkleidung, einige zu Pferd, formierten sich gegenüber einer Gruppe Demonstrierender. Es krachte, Rauch zog über die Straße. Plötzlich traf ein Geschoss die Reporterin – direkt während der Übertragung.

Aufnahmen des Vorfalls zeigen Tomasi am Rand einer Kreuzung, hinter ihr eine unübersichtliche Szenerie aus Protest und Polizeipräsenz. Sekunden später wird sie getroffen. Was bleibt, ist ein scharfer Schnitt im Livestream – und die bedrückende Frage: Wie sicher ist journalistische Arbeit in einem Land, das sich als Bastion der Pressefreiheit versteht? Tomasi wurde nach dem Vorfall medizinisch versorgt, blieb aber ansprechbar. Ihr Sender bestätigte später, dass sie nicht lebensgefährlich verletzt wurde, der Schock allerdings tief sitzt. Es ist nicht der erste Angriff auf Medienvertreter:innen in diesen Tagen – doch der Moment ihrer Verletzung, live auf Sendung, ging viral und wurde zum Sinnbild einer Eskalation, in der selbst Presseausweise keinen Schutz mehr bieten.

 
Gezielte Schüsse

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Die Rückkehr des Zweifels – Wie Donald Trump die Millennials verliert
Donald Trump hatte sie fast für sich gewonnen – die Millennials, jene größte Generation im US-Wahlvolk. Zwischen 2020 und 2024 schrumpfte der demokratische Vorsprung in der Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen auf wenige Prozentpunkte. Doch nun, ein halbes Jahr nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus, kippt die Stimmung.

Laut einer neuen YouGov/Economist-Umfrage unterstützen nur noch 40 Prozent der Millennials den Präsidenten, 53 Prozent lehnen ihn ab. Noch in der Vorwoche war das Verhältnis fast ausgeglichen. Den Ausschlag gab offenbar Trumps Entscheidung, die Nationalgarde und Marines nach Los Angeles zu schicken – als Reaktion auf Proteste gegen ICE-Razzien in migrantischen Vierteln. Bilder von schwer bewaffneten Soldaten, Tränengas und verletzten Journalist:innen verbreiteten sich rasant. Für viele junge Menschen war das der Moment, in dem Hoffnung in Misstrauen umschlug.

Auch Trumps wirtschaftliche Glaubwürdigkeit schwindet. Die Zustimmung zur Wirtschaftspolitik des Präsidenten fiel unter Millennials binnen einer Woche von 43 auf 38 Prozent, beim Thema Inflation gar von 39 auf 33 Prozent – trotz stabiler Verbraucherpreise. Was zählt, ist das Gefühl: Unsicherheit, Zukunftsangst, das diffuse Empfinden, dass Trumps Versprechen auf „Erneuerung“ ins Leere laufen.

 
10 Momentaufnahmen, die erzählen, was Worte oft verschweigen. Sie zeigen Protest und Hoffnung, Schmerz und Würde – und den unerschütterlichen Willen, gesehen zu werden.


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Flaggen aus Feuer – Was der Protest in Los Angeles über Amerika erzählt
Ein junger Mann läuft vorbei an einem brennenden Auto. In seinen Händen: vier Flaggen, darunter die mexikanische. Rauch zieht über den Asphalt, Stimmen hallen gegen die Mauern der Stadt. Es ist der 9. Juni 2025 in Los Angeles, ein Tag wie ein Knotenpunkt der Geschichte – ein Protest gegen Abschieberazzien, ein Aufschrei gegen Uniformen, ein Symbolgewitter aus Stoff und Bedeutung. In den Tagen nach Trumps Entsendung von Nationalgarde und Marines ist die Stadt zu einem flammenden Brennglas geworden. Und mitten in dieser Hitze: eine Welle von grünen, weißen und roten Fahnen. Mexikanische Flaggen, gehisst von jenen, deren Geschichte auf dieser Erde begann, lange bevor sie „Amerika“ genannt wurde.

Für einige Konservative ist dieser Anblick ein Affront. Die Flagge Mexikos bei einem Protest auf amerikanischem Boden? Für sie ein Zeichen der Ablehnung, gar der Feindschaft. Karoline Leavitt, Trumps Pressesprecherin, nennt die Demonstrierenden „linke Radikale“, die angeblich gewalttätige Kriminelle verteidigen. Selbst Adam Kinzinger, republikanischer Trump-Kritiker, zeigt sich befremdet. „Amerikanische Flaggen oder gar keine“, schreibt er auf X. Doch diese Lesart verkennt die Tiefe, verflacht die Geschichte zu Ideologie. Denn was hier weht, sind keine Fremdflaggen – es sind Erinnerungen, Identitäten, Erbstücke. Die Flagge Mexikos steht nicht nur für Herkunft, sondern für Zugehörigkeit – für Menschen, die nicht über Grenzen kamen, sondern deren Heimat von einer Grenze durchschnitten wurde. Kalifornien war einst Mexiko. Die Linien auf der Landkarte verschoben sich – die Menschen blieben.

 
Kalifornien war einst Mexiko
Die USA gehörten historisch nie ausschließlich "Crackern", weshalb es absurd ist, Menschen mit mexikanischen oder anderen lateinamerikanischen Wurzeln abzuschieben.
Wenn man konsequent wäre, müsste man eher jene mit europäischen Wurzeln in Frage stellen – schließlich waren sie es, die den Kontinent ursprünglich kolonisiert haben.

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Verlorenes Vertrauen – Wie Trumps Einreiseverbot arabischstämmige Wähler in Michigan entfremdet
Dearborn, Michigan – eine Stadt, in der fast jeder zweite Mensch arabische Wurzeln hat. Noch im November 2024 galt sie als Symbol einer vorsichtigen Annäherung: Donald Trump, auf Wahlkampftour in einem örtlichen Café, versprach Frieden im Nahen Osten und erhielt dafür überraschend viele Stimmen aus der arabisch-amerikanischen Community. Zum ersten Mal seit 2000 gewann ein Republikaner diese Stadt.

Doch nur ein halbes Jahr später ist von dieser Hoffnung kaum etwas übrig. Der Grund: ein neues Einreiseverbot, das Trump Anfang Juni unterzeichnete. Es betrifft Bürger aus zwölf Ländern – darunter Iran, Sudan, Somalia und vor allem: Jemen. Für viele in Dearborn, insbesondere jemenitische Amerikaner, fühlt sich diese Entscheidung wie ein Verrat an.

„Das ist der Dank für eine Gemeinschaft, die ihn unterstützt hat?“, fragt Aktivist Wali Altahif. Viele seiner Landsleute hatten Trump gewählt, in der Hoffnung auf ein Ende des Kriegs im Jemen. Heute erleben sie, wie sie erneut ausgegrenzt werden – von einem Präsidenten, dem sie vertraut hatten. Auch Rasheed Alnozili, Herausgeber der Yemeni American News, warnt vor den Folgen: Das Verbot stigmatisiere Muslime und fördere Islamfeindlichkeit. Es treffe Familien, deren Mitglieder seit Jahren auf Visa warten. Altahif berichtet, dass es fünf Jahre dauerte, bis seine Frau aus dem Jemen einreisen durfte. Jetzt, so fürchtet er, sei so etwas kaum mehr möglich.

 
Ja, nicht das Don Taco macht Amerika groß, es sind diese fleißgien Migranten

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Undokumentierte Migranten zahlen tatsächlich erhebliche Steuern. Schätzungen zufolge haben sie allein im Jahr 2022 fast 100 Milliarden US-Dollar an Bundes-, Landes- und Kommunalsteuern gezahlt. Sie zahlen Einkommensteuer, Sozialversicherungsbeiträge und Verbrauchssteuern, obwohl sie oft keine Sozialleistungen erhalten.

Zum Vergleich: Apple, eines der wertvollsten Unternehmen der Welt, hat in der Vergangenheit Steuerstrategien genutzt, um seine Steuerlast zu minimieren. Während genaue Zahlen variieren, gibt es Berichte über Steuervergünstigungen und niedrige effektive Steuersätze für große Konzerne.
 

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Die USA gehörten historisch nie ausschließlich "Crackern", weshalb es absurd ist, Menschen mit mexikanischen oder anderen lateinamerikanischen Wurzeln abzuschieben.
Wenn man konsequent wäre, müsste man eher jene mit europäischen Wurzeln in Frage stellen – schließlich waren sie es, die den Kontinent ursprünglich kolonisiert haben.

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Nicht Kolonisiert, sondern Erobert mein kleiner Mestizo.Und mal ganz nebenbei haben Latinos vorwiegend europäische Wurzeln.
 
Widerstand der Bundesstaaten – Wie Kalifornien, Illinois und Co. dem Trump-Kurs trotzen
Während Präsident Donald Trump den föderalen Rechtsstaat mit dem Rammbock der Exekutive traktiert, erwacht in den demokratisch regierten Bundesstaaten eine stille Gegenbewegung – entschlossen, vielfältig, juristisch durchdacht. Es ist ein zivilgesellschaftlicher Reflex auf eine Politik, die sich zunehmend gegen das richtet, was Amerika einst groß machte: seine Einwanderungsgesellschaft. Kalifornien, Connecticut, Illinois, Maryland – sie alle setzen neue Signale gegen Trumps Massendeportationspläne. Allein im „Golden State“ passierten vergangene Woche über ein Dutzend Gesetze entweder die State Assembly oder den Senat – darunter ein Gesetz, das Schulbehörden verpflichtet, Bundesbeamten nur bei richterlicher Anordnung Zugang zu Schulgebäuden zu gewähren. Ein symbolischer Akt? Mitnichten. Es ist das Bekenntnis, dass Bildung ein geschützter Raum bleibt – auch im Sturm des autoritären Wandels.

Connecticut geht noch weiter: Dort können künftig sogar Bürger auf kommunaler Ebene gegen Verstöße gegen das sogenannte „Trust Act“ klagen – ein Gesetz, das die Zusammenarbeit lokaler Polizei mit ICE stark einschränkt. Prompt reagierte das Heimatschutzministerium, setzte den Bundesstaat auf eine Liste „obstruktiver Jurisdiktionen“ – eine Maßnahme, die so hastig und fehlerhaft war, dass sie wenige Stunden später wieder verschwand. Zu spät, der politische Affront war gesetzt. Trump hat seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus eine neue Härte etabliert. ICE greift wieder in Schulen, Kirchen und Krankenhäusern zu. Gleichzeitig ließ das Justizministerium Colorado, Illinois und New York verklagen – samt zahlreicher Städte, weil sie sich weigern, bei der Durchsetzung föderaler Einwanderungsgesetze mitzuwirken. Doch auch hier gilt: Wo Druck wächst, wächst Widerstand. Colorado reagierte mit einem umfassenden Schutzgesetz, das unter anderem Sanktionen von bis zu 50.000 Dollar gegen Institutionen vorsieht, die rechtswidrig den Aufenthaltsstatus von Menschen abfragen oder speichern. Gouverneur Jared Polis stellte klar: „Unsere Polizei arbeitet mit den Bundesbehörden bei Straftaten – nicht bei zivilrechtlicher Migration.“

 
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