US-Expertin: "Die Tech-Titanen wollen die Weltherrschaft"
Rechtsanwältin Sandra Navidi erklärt, wie elitäre Netzwerke um Donald Trump die USA regieren, ruinieren und die Macht an sich reißen
Das System der USA ist aus den Fugen geraten. Lockte das Land der unbegrenzten Möglichkeiten einst damit, dass es mit Fleiß jeder zu einem Leben in Wohlstand schaffen könne, sei dies heute selbst für gut ausgebildete Menschen immer schwerer möglich. Das sagt die US-Expertin Sandra Navidi im STANDARD-Podcast "Thema des Tages". Die rasant wachsende Ungleichheit begünstige unter dem beispiellos korrupten Präsidenten Donald Trump eine Elite, die zunehmend Allmachtsfantasien entwickelt. Das ganze Interview hören Sie im Podcast. Einen gekürzten Auszug davon lesen Sie hier.
STANDARD: Welchen Einfluss haben Superreiche auf die US-Wirtschaft, und wie hat sich das in den vergangenen Jahren verändert?
Navidi: Man sieht das schön beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Früher waren die Kings die Bank-CEOs, die dort hofiert wurden. Und wenn sie auftauchten, dann teilte sich das Meer der Zuschauer. Über die Jahre wurden sie von den Tech-Titanen verdrängt. Also, wenn die Finanzinstitute Empfänge hatten und tolle Partys, dann ist das nichts im Vergleich zu dem, was jetzt die Tech-Elite unternimmt. Die machen Partys, bei denen sie Weltstars einfliegen, für 50 Leute oder 100 Leute. Also, die haben selbst in Davos die Elite der Elite abgeschöpft, und jeder möchte Zugang zu ihnen haben. Weil jeder CEO oder auch Finanzchef denkt, dass die den Schlüssel zum Kapitalismus der Zukunft haben. Weil alle anderen Möglichkeiten erschöpft sind. Man hat schon so ziemlich alles ausgenutzt, und das ist jetzt noch einmal eine ganz neue Dimension, um Profite zu erwirtschaften.
Rechtsanwältin Sandra Navidi erklärt, wie elitäre Netzwerke um Donald Trump die USA regieren, ruinieren und die Macht an sich reißen
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