Die zerbrochene Stadt: Los Angeles im Juni 2025 – Eine journalistische Aufarbeitung nach wochenlangen Recherchen
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Der Morgen des 6. Juni 2025 brach über Los Angeles herein wie so viele andere zuvor – golden und trügerisch friedlich. Doch in den Lagerhallen von Ambiance Apparel im Fashion District sollte sich binnen Stunden eine Tragödie entfalten, die die Stadt für Wochen in einen Ausnahmezustand versetzen würde. Maskierte Bundesagenten in taktischer Ausrüstung stürmten die Gebäude, verhafteten über vierzig Arbeiter und lösten damit eine Welle des Widerstands aus, die wie ein Lauffeuer durch die Straßen der Stadt fegte.
Was als gezielte Razzia gegen undokumentierte Einwanderer begann, verwandelte sich rasch in einen brutalen Zusammenstoß zwischen dem Staatsapparat und denjenigen, die es wagten, ihre Stimme zu erheben. Die Bilder, die aus jenen Junitagen überliefert sind, erzählen eine Geschichte von Mut und Verzweiflung, von Gewalt und Widerstand – eine Geschichte, die sich in das kollektive Gedächtnis der Stadt eingebrannt hat wie die Tränengas-Schwaden in die Lungen der Demonstranten.
Der Funke, der das Feuer entfachte
Die Trump-Administration hatte den Befehl gegeben, die täglichen Verhaftungen undokumentierter Einwanderer drastisch zu erhöhen. Schwer bewaffnete Bundesagenten durchkämmten die Stadt wie eine Besatzungsarmee – sie stürmten Geschäfte, Lagerhäuser, Hotels, Restaurants, Farmen, Autowaschanlagen, selbst die bescheidenen Taco-Stände, die das kulinarische Herz der Stadt bilden. Jeder, der im Verdacht stand, ohne Papiere zu sein, wurde verhaftet und zur Abschiebung vorbereitet.
Monate später tragen viele noch immer die physischen und psychischen Narben jener Tage. Nick Stern kämpft mit den Nachwirkungen seiner Verletzung. Sergio Espejo lernt, mit neun Fingern zu leben und zu arbeiten. Christopher Fernandez konnte wochenlang nicht zu seiner Arbeit als Intensivpfleger...
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